Part 12

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Nur wiederwillig schleppte ich mich mit gemischten Gefühlen im Bauch zum Training. Seit unserer letzten Konversation hat mir Louis lediglich eine SMS mit den Daten der Sporthalle und dem Termin geschickt. Sonst nichts. Aber hey, was erwartete ich? Etwa das er mir um den Hals fiel und wir beste Buddys werden würden. Nein, niemals.

An der Halle angekommen, drosselte ich den Motor, nahm meine Tasche und stieg aus. Zigarettenrauch stieg mir entgegen und ich dachte zuerst ich würde Vollidiot Tomlinson treffen, doch ich irrte mich. Zayn war es, der mit betonter Lässigkeit die Kippe, welche zwischen seinen schmalen Lippen hing inhallierte. Knapp nickte ich ihm zu und ging zu den Umkleiden.

Louis verkündete zuversichtlich, fast feierlich, dass wir heute Unterstützung von ein paar seiner Kumpels hatten, welche sich knapp vorstellten. Um keinerlei Zeit zu verlieren teilten wir die Teams auf und der Startpfiff fiel. Schon nach der ersten Viertel Stunde wurde mir klar, dass das hier keine normalen Spieler waren, welche unsere Gegner waren. Es waren Profis. Dieser Idiot!, fluchte ich innerlich und ging mit energischen Schritten auf Louis zu. "Du hast wohl vergessen zu sagen, dass die Jungs nicht ganz in meiner Liga spielen, hm." Außer Atem bließ ich mir eine wirre Haarsträhne vom Gesicht und versuchte mich zu beruhigen. Mein Puls raste und ich wollte nichts weiter als eine vernünftige Antwort seinerseits.  Alles was er tat war lächeln. Eine großes breites, argwöhnisches Lächeln, das mich mehr denn je provozierte. Er schien seine Sprache wiedergefunden zu haben und hauchte, "Fairness war noch nie mein Ding, das weißt du doch."

Mein Name wurde gerufen und ich rannte zu Horan, welcher jemanden zum Anspielen brauchte. Ich keuchte auf. Mehr vor Wut, als vor Anstrengung. Louis Tomlinson war ein dämlicher Kerl. Nichts weiter. Wie konnte Harry bloß mit so einem Kotzbrocken befreundet sein? Sie waren grundlegend verschieden. Ich vermutete, dass das einzige was die beiden verband, der Fußball war. Nichts weiter.

Nach der Halbzeit lief es kaum besser für uns. Kein Wunder Louis hatte die ganzen Profis in seiner Mannschaft und wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Wir standen zwei zu null im Rückstand und ich war langsam am Ende meiner Kräfte. Dann, endlich ein kleiner Hoffnungsfunke. Freistoß knapp hinter dem Elfer. Eigentlich perfekt, wenn ich nicht eine Null im Standart war. Warum die Jungs mich zum Freistoßausführenden ausgewählt haben, war mir ein Rätsel. Ich verschoss ihn knapp fünf Meter neben den rechten Pfosten. Aber wie sagte man so schön? Jeder Anfang ist schwer.

Meine Hände wurde schweißnass und mein Herz hämmerte viel zu schnell gegen meine Brust. Angespannt atmete ich tief ein und aus, versuchte all meine übrige Kraft zusammen und nahm Anlauf. Passte den Ball im Außenriss, dem für mich schwierigerem von beiden Arten, zu Malik. Der blonde Ire rief mir ein Lob zu, doch das bekam ich nur noch am Rande mit. Zu fasziniert war ich von der Spielweise von dem Jungen, welcher binnen Sekunden zwei unserer Gegenspieler ausschwanzte.

Zayn spielte kurz zu einem rothaarigem Mitspieler, welcher ihn wenig später ebenso an den Bradforder zupasste. Dieser nahm ihn perfekt an, spielte ihn wie von Zauberhand mit einer Leichtigkeit im Bein quer durch die halbe Halle und ließ mich fast neidisch werden. Erst jetzt realisierte ich, dass ich wie festgefroren noch immer an derselben Stelle wie vor der Ballabgabe stand. Als ich dies realisierte, schoss mir Hitze in die Wangen und ich joggte zu den anderen, versuchte das Tor zu verteidigen. Louis war ständig auf Trab und somit immer in Bewegung, nur schwer zu decken so ehrgeizig wie er heute war. Verzweifelt versuchte ich ihn den Ball ohne gleich wegen eines Fouls vom Platz gehen zu müssen, ihn ihm abzuknöpfen. Doch das war bei solch einer dominanten Persönlichkeit schwieriger als gedacht. Oft schubste er, schlich sich unbemerkt auf eine ganz andere Position und ehe ich mich versah, passte Liam blitzschnell zu Louis. Dieser nahm vom Stand aus an, ballerte den Ball noch in der Luft mit einer Wucht in das Netz, sodass der Boden unter uns erzitterte.

Und ja, er machte es. Und wie er es machte. Zugegeben, ich habe selten so ein gutes Standarttor gesehen. Das zeigte ich jedoch nicht, sondern ging nur mit zerknirschtem Gesichtsausdruck zurück auf meine derzeitige Position.

Louis' Mundwinkel zuckten siegessicher wie kleine Blitze nach oben und sein Blick verriet nichts als Spott. Da wurde mir eine Sache klar. Ab dem Moment wusste ich, warum die Leute sagten, leg dich besser nicht mit Tomlinson an.

Nach und nach bekam unsere Mannschaft mehrere Ballkontakte und im Moment täuschte ich an, spielte dann in Lichtgeschwindigkeit links an Liam vorbei. Dann ging alles ganz schnell.  Ich stolperte, fiel und alles was ich hörte war das klatschen von nackter Haut auf den harten Boden. Ich verzog das Gesicht vor Schmerz und krümmte mich auf dem glatten Hallenboden zusammen. Scharf sog ich Luft ein. "Alles okay?", kam es von oben. Ich sah auf und erblickte den rothaarigen Jungen, John hieß er soweit ich mich erinnern konnte. Dankend nahm ich seine Hand an, ließ mich nach oben ziehen und humpelte vom Platz. Weiterspielen war unmöglich. Der Doncaster ließ mich unterdessen nicht aus den Augen und ich spürte seinen Blick noch in meinem Rücken bohren. Durstig nahm ich einige Schlucke aus der Wasserflasche und wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, ehe ich das Spiel verfolgte.

A/N: Nachdem ich I hate it to be hungry abgeschlossen habe, werde ich mich nun mehr um diese Story kümmern. :)

Frage: Soll das nächste Kapitel aus Harrys oder Joannas Sicht kommen? Oder gemischt?

Lots of hugs,
Nina x

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