Part 52

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Hatte er denn eine Chance bei ihr?, schoss es mir schlagartig irrsinnigerweise durch den Kopf, als nach weiteren zehn Minuten die nassen Tränen langsam durch den Stoff sickerten. Der Gedanke breitete sich aus, stach sprunghaft wie loderndes Feuer in meiner Brust, schnürte mir mit einem Strick die Kehle zu. Ich zuckte zusammen, schüttelte mit der Überzeugung, diesen Mist entgültig zu verbannen, den Kopf.

Instinktiv fasste meine Hand nach ihrer. Weiche, zarte, kühle Haut. "Nimm mich mit, Harry. Bitte." wimmerte die Blondhaarige und es war nichts als ein dumpfes, leises, verzweifeltes Flehen. Sie tat mir Leid. Und wie sie mir Leid tat. Ich würde hier bleiben, nur damit sie nach Deutschland gehen konnte, doch das ging nicht. Scheiß-Gesetze. Scheiß-Verpflichtungen.

Jemand lachte auf. Ich drehte mich um, obwohl mein Instinkt mir sagte, welche Person das getan hat. Es war Bradley. Im Geist ging ich nochmals alle Namen von vorhin durch. Dreimal, viermal. Seiner jedoch fiel nicht. Kein einziges Mal. Da kam es mir in den Sinn. Natürlich! Er war Sani genauso wie Tony und die blieben hier! Gott, dachte ich wirklich er w Wieder dieses Stechen. Diesmal jedoch viel extremer und intensiver. Ich wandte mich kurz, stöhnte gequält auf und fragte mich, woher diese Schmerzen plötzlich kamen? Vor Wut, Schmerz, Trauer? Irrsinn. Gab es soetwas überhaupt? Physische Schmerzen wegen psychischem Leiden? Das wagte ich schon sehr zu bezweifeln.

Tony wurde erneut von einem Weinkrampf geschüttelt und bekam das alles gar nicht mit. Nicht mal am Rande. Aus meiner Brusttasche zog ich etwas, was ich ihr schon seitdem ich sie zum ersten Mal gesehen habe, geben wollte. Sie blinzelte, wischte sich hastig eine einzelne Träne von der Wange, obwohl die nächsten schon wieder stürzend hinterherliefen und lächelte blass. "Damit du mich nicht vergisst, baby." flüsterte ich heiser in ihren Scheitel, strich sanft darüber, küsste ihn. Gefühlte tausend Mal. Mit einer zögernden Bewegung war der siblerglänzende Ring an ihrem Ringfinger. Er passte perfelt und sah göttlich an ihren gebräunten, zierlichen Fingern aus. Ich seufzte schwermutig, richtete den Blick wieder auf. Der Himmel verfärbte sich rot, hellrose und orange. Ein schönes Bild da vor uns - ein trauriger Anlass.

Ich würde sie holen. Spätestens nach Vertrsgsende würde ich sie holen und mit nach Doncaster nehmen oder mit ihr nach Manchester gehen, egal. Hauptsache ich war bei ihr. Wir würden ein Leben ohne Extrem- und Ausnahmesituationen führen. Ohne wenn und aber. Ja, es würde ein friedliches Leben sein. Ein Leben, das sie sich wünschte. Das wusste ich.

Am Tag der Abreise traten uns beiden die Tränen in die Augen und irgendwann nach weiteren fünf Minuten weinte meine geliebte Freundin so sehr, dass mir ganz ander wurde. Der Offizier mahnte, dass unser Flieger bald gehen würde. Dabei war ich mir nicht sicher, ob das die Wahrheit war oder ob er das einfach gesagt hat, dass die Schaulustigen vom Platz verschwanden. Ich gab ihr einen Kuss auf die Lippen. Küsste sie lange. Lange und intensiv.

Wir setzten uns in den Geländewagen und mein Herz fühlte sich so schwer an. Wie alles jetzt im Moment. Die Kleidung, das Atmen, die Luft. Staub wirbelte in die Höhe und da stand sie. Fast alleine mit den Engelshaaren und den ozeanblauen Augen.

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Wir flogen weit über zwölf Stunden. Und mit jedem Kilometer, der uns trennte nahm das Stechen in der Brust zu. Ich wollte gehen, aber nicht allein, sondern mit ihr. Warum bekam man etwas, wenn man sich dann doch wieder diese wenn und aber Fragen stellen wollte. Am Flughafen war es stickig, hektisch und schnell. Alles.

An der Kaserne angekommen schulterte ich die Tasche, die sich wie Blei auf den Schultern anfühlte, ließ die Begrüßung und Einteilung über mich ergehen. Ich kam mit Hemsworth, Scott und Talings in eine Stube. Das konnte ja heiter werden. Als ich die Türe aufstoßen wollte, rief jemand, der gerade an mir vorbeibrauste, "Willkommen im Frieden, Styles." und ehe ich mich umdrehen konnte, war die Person auch schon verschwunden. Aber dennoch, irgendwie war es die Wahrheit.

Es war Herbst. Die Luft war frisch und kalt. Die Blätter bunt. Farben, die ich schon seit über einem Jahr missen musste. Gerüche, die so neu und fremd waren. In dem Land, in dem wor waren gab es keine Jahreszeiten, keine Zivilisation, keine Tageszeiten. Alles war wie jeder andere Tag, das Wetter, die Bedingungen, die Temperatur. Alles glich dem alten. Hier war alles neu, irgendwie fast schon .. aufregend. Ich stellte mir Tonys versonnenenes Lächeln vor und mir wurde ganz warm in der Brust.

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SAGT MIR EUERE MEINUNG ZU PERFECT GOSH ICH BIN SO GESTORBEN GUYS DEAD EINFACH NUR NOCH DEAD!! DAS LIED DIE STIMMEN DAS VIDEO EINFACH ALLES

Love,
Nina xo

Football TeacherWhere stories live. Discover now