Part 57

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A/N: Es tut mir so unendlich Leid das so lange kein Update mehr kam. In letzter Zeit war alles ein bisschen viel auf ein Mal. In Zukunft werden wieder regelmäßig Updates kommen. :)

Viel Spaß beim lesen. ❤

Harry

Mein Herz klopfte wie wild gegen meine Brust, doch es war nicht dieser angespannte Gesichtsausdruck und die verkrampften Finger, die sich um die Waffe legen - es war das kribbelnde Aufgeregtsein, das man beim ersten Date verspürte. Ich hörte wie sich die Propeller rasend schnell drehten, routierten. Alles vibrierte. Meine Handflächen waren feucht. Ich schwitzte. Angstschweiß? Nein, es war wieder dieses Kribbeln. Überall. Die Maschine hob ab und mein Herz gleich mit - endlich.

Wir flogen mehr als zehn Stunden, bis wir Boden berührten. In der Zwischenzeit schloss ich Bekanntschaft mit dem schwarzhaarigen Franzosen, der neben mir saß und die meiste Zeit schlief. Doch kaum tat er das nicht mehr und blinzelte gegen die Helligkeit fing ich ein Gespräch an. Wenn ich nicht redete fühlte ich mich alleine und einsam. Klar klang das irrsinnig - schließlich saß ich inmitten eines Flugzeuges und hier waren mehr als zweihundert Passagiere, doch das war es nicht. Es war etwas anderes. Vielleicht rredete ich aus Wehmut soviel, dass die Trauer meine Gedanken nicht zu sehr beherrschte. Oder weil ich die Tatsache, dass Scott und Tony abertausende Kilometer von mir entfernt waren und sich nun womöglich einen Vortrag über die neusten Ersthelfermethoden geben mussten. Stinklangweilig, das trockene Zeug. Wenn man etwas praktisches machen konnte, lernte man ganz anders, viel effektiver. Doch das war den Offizieren wohl egal.

Ich erfuhr einiges über den Franzosen namens Gabin. Er sprach drei Sprachen fließend, war Wirtschaftsstudent, ehe er einen anderen Weg einschlug. Er reiste um die Welt, mehr als ein ganzes Jahr. Er sah viele Orte, entdeckte neue Kulturen, Tiere, kam mit vielen Menschen in Kontakt. Obwohl meine Lider bereits schwer wurden, riss ich mich zusammen und bemühte mich, alles was er sagte aufzunehmen. Als er fertig war, schkuckte er schwer, fragte mich, warum ich hier sei. Eigentlich war es auf einen Blick zu sehen wer ich war, das verriet der aufgestickte Name, wie alt ich war, welcher Nationalität ich angehörte, welche Tätigkeit ich ausübte. Mir war klar, dass er mehr wissen wollte, als lediglich meinen Standort und was es zu essen gab. Ich holte tief Luft und fing an.

Ich erzählte ihm von meiner Zeit, meinen Erlebnissen, hauptsächlich die positiven, was nicht allzu viele waren. Seine leuchtenden braunen Augen verfolgten all meine Worte hungrig, als hätte er die ganze Zeit nur auf einen neuen Menschen gewartet. Es war schön, zu sehen, wie wissbegierig er alles nachforschte und bohrte. Über gewisse Dinge, wie die Schlachten gab ich ihm nur minimiert und ungern Auskunft. Ich sprach nicht gerne darüber. Viel lieber über Tony, Scott, die wechselnde Stimmung im Lager, das Essen oder meine Familie.

Als sich die Türen öffneten und die Flugbegleiterinnen mit diesem aufgekkebten Lächelnd an Kinder Schokolade mit dem Logo ihrer Airline verteilten, tauschten Gabin und ich Nummern aus. Wir rafften unser Gepäck zusammen. Meines war nicht allzu viel. Mein Rucksack aus dem Lager, der abgewetzter als gedacht aussah und meine Klamotten in einer alten Sporttasche, die vermutlich älter als ich selbst war.

Im Terminal trennten sich unsere Wege, er hatte seine dutzenden Koffer zu schleppen. Ich sah ihm nach und erblickte eine junge Frau, die tränenüberströmt seinen Namen rief. Wahrscheinlich seine Freundin, von der er mir soviel erzählt hat. Ebenfalls Wirtschaftsstudentin. Sie hingegen studierte noch immer eisern. Auf meinen Lippen fand ein Lächeln Platz. Ein trauriges, wehmütiges, erzwungenes, leidendes Lächeln, das nach und nach zerbröckelte.

Warum durfte ich keine normale Beziehung führen? Warum musste meine Freundin in einem Land sein, welches keine Regierung besaß, welches keine Prespektiven mehr besaß. Und es war mit zusammen ihre Aufgabe, es wieder einigermaßen auf wackelige Beine zu stellen. Ich seufzte, bemerkte erst jetzt eine einzelne, salzige Träne, die mir über die Wange rann. Keine Sekunde später war sie weggewischt, als hätte es sie nie gegeben.

Ein Rascheln. Sofort zuckten meine Finger zu meiner Leiste, doch was sie da fassten war den Stoff meiner Uniform und keine Waffe. Es ist ein Scharfschütze, schoss es mir wie automatisch durch den Kopf. Komm zurück auf den Boden, Styles, ermahnte ich mich selbst. Die Blicke der Passanten und Passagiere sagten sovieles. Ehrfurcht. Respekt. Verunsicherung. Sogar ein wenig Angst. Ich schulterte meine Tasche auf. Die Türen öffneten sich automatisch, als ich auf sie zuging und ich trank einen Schluck aus meiner Wasserflasche. Die Flasche wäre um ein Haar in der Tonne gelandet, ehe ich verharrte. Ich würde sie aufheben. Genauso wie all die Erinnerungen in meinem Kopf. Wieder entfloh mir ein tiefer Seuftzer und ich vernahm einen starken, penedranten Nikotingeruch. Mein Herz setzte aus.

"So habe ich dich aber nicht in Erinnerung, mate", vernahm ich diese unendlich verrauchte Stimme, due ich seit fünfzehn Monaten nicht mehr gehört habe.

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A/N: HE'S BACK :') I AM CRYING X

Football TeacherWhere stories live. Discover now