Alexandraerwachte am nächsten Morgen an etwas angenehm Warmes, Vertrautesgelehnt. Sie seufzte wohlig und schmiegte sich noch enger daran.Irgendetwas lag warm und fest um ihre Taille und ihr Kopf und ihrrechter Arm ruhten auf etwas, das sich gleichmäßig hob und senkte.Christian! Schlagartig riss sie die Augen auf. Ihr Kopf ruhte aufseiner Brust, ihr Arm lag über seinem Bauch und er hatte seinen Armum ihre Taille geschlungen. Ihre erster Gedanke war, sich loszumachenund von ihm abzurücken, doch dann fragte sie sich, wozu. Wozu nochgegen ihre Gefühle ankämpfen und das leugnen, was sie wollte? Siebetrachtete ihn. Er schlief noch, seine Lider waren geschlossen undseine Züge wirkten jugendhaft und entspannt. Ein sanftes Lächelnbreitete sich auf ihrem Gesicht aus, dann lehnte sie den Kopf wiederan seine Schulter und schloss die Augen, genoss seine Wärme undseine Nähe, das Gefühl von Geborgenheit und Zufriedenheit, das erihr gab. Er regte sich leicht im Schlaf. Im Dämmerschlaf spürteAlexandra, wie seine freie Hand federleicht über ihren Arm strich,der über seinem Bauch lag und sie mit dem Arm anderen Arm noch näherheranzog. Sofort beschleunigte sich ihr Puls. Es war, als würde sienoch intensiver auf seine Berührungen reagieren als vor dem Kuss inder vergangenen Nacht. Der Kuss. Unwillkürlich leckte Alexandra sichüber die Lippen. Ihre kleine innere Göttin forderte mit einemanzüglichen, beinahe hungrigen Blick deutlich weniger diskret ummehr. Allein schon der Gedanke daran brachte ihr Blut zum Kochen undentfachte die Sehnsucht in ihr.

Indem Moment, wo sich seine Atmung veränderte, wusste sie, dass eraufgewacht war, doch sie flehte ihn innerlich an einfach liegen zubleiben. Sie wollte nicht aufstehen, wollte ihn nicht gehen lassenund sei es auch nur ins Bad, wollte einfach nur den Momentfesthalten, so lange es ging. ,,Alexandra." Seine Stimme war kaummehr als ein Hauch. Sanfte Finger strichen ihre Schläfe hinab undüber ihre Wange. Ihre kleine innere Göttin schnurrte vorWohlbehagen. Sie schmiegte sich noch enger an ihn und atmete seinenGeruch ein, der noch ganz weich vom Schlaf war. Als er seinen rechtenArm vorsichtig wegzog und den Kopf in die Handfläche stützte,knurrte ihre kleine innere Göttin unwirsch. Alexandra stellte sichweiter schlafend, doch sie spürte, wie er sie beobachtete, seineBlicke wärmten sie wie Sonnenstrahlen. ,,Ich weiß, dass du michanstarrst", murmelte sie und ihre Mundwinkel verzogen sich zu einemLächeln. Er lachte leise. ,,Ich starre nicht, ich genieße dieAussicht. Außerdem wollte ich sehen, wie lange du dich nochschlafend stellst." Alexandras Lächeln vertiefte sich. ,,Ichschlafe tief und fest, sieht man das nicht?" ,,Ach ja?" SeineStimme klang, wie das tiefe Schnurren einer Raubkatze: dunkel,samtig, warm und ein bisschen gefährlich. Auf einmal spürte sieseinen warmen Atem und als seine Lippen federleicht über ihre Stirnstrichen, durchfuhr es sie wie ein Stromschlag. Sofort war sie wiederhellwach und sah atemlos auf zu Christian. Bei seinem laszivenLächeln zog sich alles in ihrem Unterleib angenehm zusammen. ,,Wieich sehe, bist du aufgewacht", murmelte er. ,,Gut geschlafen?"Seine Stimme klang spöttisch, doch dieses Mal hatte sie einenzärtlichen, liebevollen Unterton. ,,Habe ich", murmelte Alexandra,rollte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme unter demKopf. ,,Bis mich irgend so ein Typ aufgeweckt hat." ,,Irgend so einTyp?" Auf einmal war er über ihr und stützte die Hände links undrechts ihres Kopfs auf. ,,Dein Verlobter würde sehr eifersüchtigwerden, wenn er wüsste, dass irgend so ein Typ dich aufgeweckt hat."Sie sah zu ihm auf und wieder einmal verschlug seine Nähe ihr denAtem. ,,Würde er das? Da wäre ja schrecklich!", neckte sie ihn.,,Was soll ich nur tun, um ihn davon zu überzeugen, dass sein Neidunbegründet ist?" Christian beugte sich noch näher, bis ihreNasenspitzen einander fast berührten. ,,Beweise es!" Unter denlangen Wimpern schimmerten seine Pupillen groß und dunkel. ,,Und wiesoll ich das anstellen?", flüsterte Alexandra ebenso leise.Ungewollt huschte ihr Blick zu seinen Lippen. Sie waren so nah undeinladend. Als er ihr Blick bemerkte, verzogen sich seine Mundwinkelzu einem Lächeln. ,,Mir würde da schon was einfallen ..." Ihrekleine innere Göttin schloss bereits erwartungsvoll die Augen undlächelte verzückt, doch da hämmerte jemand an die Tür.,,Alexandra? Steh sofort auf und zieh dich an!", schallte Katesaufgeregte Stimme durch die Tür. ,,Was auch immer du und Christiangerade tun, es kann nicht so wichtig sein, wie dir dein Brautkleidauszusuchen!" Alexandra riss die Augen auf. ,,Heute ist dieHochzeit!" Christian, der aussah, als würde er sich eine Mengegrauenhafter, sehr schmerzhafter Tode für Kate überlegen, nicktebedächtig. Alexandra zögerte. Es war unglaublich verlockend einfachliegen zu bleiben und dort weiterzumachen, wo sie aufgehört hatten.Allein schon bei dem Gedanken daran verzogen sich ihre Mundwinkel zueinem wehmütigen Lächeln. Andererseits ... ,,Du weißt, dass Katedas Zimmer stürmen wird, wenn ich nicht in zehn Minuten geduscht undangezogen bin", sagte sie seufzend. Er seufzte, verwünschte Katelautlos und erhob sich dann. Widerwillig stieg Alexandra aus demBett, griff sich ihre Klamotten und verschwand im Bad.


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