,,Also,Alexandra, ich will, dass du deinen Verlobten küsst. Und zwar keinenKuss auf die Hand oder die Wange, sondern einen richtigen Kuss. Also,legt los ihr zwei." Alexandra war wie erstarrt. In ihren Ohrendröhnte nur ihr eigener Herzschlag und der Rest der Welt verstummteum sie herum. Sie wusste, sie konnte nicht ablehnen. Es war dasNormalste der Welt, dass eine Frau ihren Verlobten küsste. Wenn siesich weigerte, würde alles auffliegen. Sie atmete zittrig ein unddrehte sich langsam zu Christian um. Er sah sie an und seine Pupillenwaren riesengroß im Mondlicht. Seine Wimpern warfen lange, tiefeSchatten auf seine feinen, vertrauten Züge. Seine Miene war ganzweich und sanft, seine Augen offen und klar. Sein Blick glitt überihr Gesicht und blieb an ihren Lippen hängen. Unwillkürlich bisssie sich auf die Unterlippe und ihr Blick zuckte hinunter zu seinenLippen. Sie schimmerten weich und makellos, waren ohne Risse undSprünge, einfach nur perfekt. Sie schluckte schwer. ,,Worauf wartestdu, Christian!", rief Ashton auffordernd. ,,Komm schon!" IhreBlicke trafen sich und sie glaubte in den Tiefen seiner Augen zuversinken. Die Gefühle darin berauschten sie und als sie seinenGeruch einatmete, wurde ihr schwummrig vor Augen. Er fesselte sie mitseinem Blick, bannte sie, hielt sie gefangen und trotz der Sehnsuchtin seinen Augen bat er sie wortlos um Erlaubnis. Verlangen zerrte anAlexandra, drängte sie, die Sehnsucht schmerzte so sehr, dass sie eskaum noch aushielt, doch tief in ihr war die Angst. Die Angst davorerneut enttäuscht zu werden, verletzt zu werden. Er stieß den Atemaus, rückte näher an sie heran. Ihr Atem ging schnell und zittrig.Sie zog die Beine an und richtete den Oberkörper auf, jeder Muskelihres Körpers war angespannt, ihre Nerven vibrierten vor Spannung.Sein Duft, seine Nähe vernebelten ihr die Sinne und Gänsehautüberzog ihren ganzen Körper. ,,Ich habe Angst", flüsterte sie,nur für ihn hörbar. ,,Ich weiß", erwiderte er und dann umfassteer ihr Gesicht mit den Händen und küsste sie.

Sanftund fragend berührten seine Lippen ihre und sie waren genauso warmund weich, wie sie es sich vorgestellt hatte. Sie spürte, wie siedie Kontrolle über ihren Körper verlor, wie sie weich undgeschmeidig wurde, wie die Angst von ihr abfiel und sie sich ihmentgegen lehnte. Als sie seinen Kuss mit schon fast verzweifelterSehnsucht erwiderte, stöhnte er leise auf und zog sie noch näher ansich heran. Sie schlang die Arme um seinen Hals und ihre Lippenöffneten sich, schmeckten ihn, spürten ihn. Ein leises Stöhnenentrang sich ihrer Kehle. Heiße, pure Lust jagte durch ihre Adern,nahm ihr den Atem und raubte ihr den Verstand. Schiere, reine,ungezügelte Ekstase durchflutete sie und die Sehnsucht, dasVerlangen brandeten mit einer Wucht durch ihren Körper, die siealles um sich herum vergessen ließ. Sie verlor sich in ChristiansLippen, seinen Armen, seinem Geruch und seiner Nähe, verlor sich inRaum und Zeit und alles um sich herum – bis ein Räuspern sie indie Gegenwart zurück riss und sie daran erinnerte, dass sie nichtalleine waren. Und das sie Christian küsste. Atemlos löstensie sich voneinander und starrten sich an. Sein Atem ging schnell,seine Haare waren zerzaust und erneut hielt er sie mit seinengefühlvollen Augen gefangen. Unwillkürlich leckte Alexandra sichüber ihre prickelnden Lippen. Sie spürte seine Lippen immer noch,den Nachgeschmack seines Kusses. Sie hatte Christian geküsst.Christian, den sie vor ein paar Tagen noch mehr verabscheut hatte,als alles andere auf der Welt. Und es hatte ihr gefallen. Mehr alsdas. Südlich ihres Nabels zog sich alles zusammen. Ihr Herz rastenoch immer, vor ihren Augen drehte sich alles. Doch ihn sah sie klar.Klarer denn je zuvor. Christian Almound. Der Casanova. Der Gentleman.Der Charmeur. Der Mann, der sie gerettet hat. Nicht nur, vor einembetrunkenen Typen, sondern vor sich selbst. Der Mann, der ihr gezeigthat, das kein Geld der Welt so viel wert ist, wie Liebe undZuneigung. Der Mann, in dem sie sich so sehr getäuscht hat. Der Mann... den sie liebte. Sie rang stumm um Atem und ihre Augen weitetensich, als ihr das endlich – endlich! – klar wurde.


Lovers like to tease each otherWhere stories live. Discover now