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"Willst du was trinken oder essen?", Fragte Robin, nachdem ich mich wieder einigermaßen beruhigt hatte. "Nur was trinken", antwortete ich leise. Daraufhin verschwand er wieder aus dem Raum.
Immernoch dezent überfordert mit meinen Gefühlen, stand ich auf ging zum Fenster. Ich wollte einfach Mal ne andere Umgebung sehen, als dieses blöde Büro und was spricht denn dagegen Mal einen Blick nach draußen zu werfen. "Kira? Stephan hat angerufen, du sollst Mal zurückrufen", überrumpelte mich Moritz, der soeben den Raum betreten hat. Verwirrt drehte ich mich um und nickte kurz. Damit ließ er sich auch wieder abwimmeln und ging wieder. Was will denn Stephan? Hat er keinen Dienst?
Mit dem Blick auf mein Handy bemerkte ich, dass er schon mehrere Male probiert hat anzurufen, aber da ich mein Handy ja auf stumm hatte, hab ich das nicht mitbekommen. Was auch immer jetzt sein Anliegen war. Also rief ich ihn an:
"Kira?", Meldete er sich innerhalb von wenigen Sekunden.
"Hi. Moritz meinte du willst was von mir. Um was geht's?", Fragte ich ihn sofort.
Währenddessen kam auch Robin wieder zurück ins Büro, mit einem Glas Wasser und einer Brezel, wahrscheinlich für ihn.
"Es ist Stephan", flüsterte ich ihm zu, nachdem er mich fragend angesehen hatte. "Folgendes. Melina war vorhin da und hat mir von dem Unfall erzählt. Ich hab ihr gesagt, du meldest dich bei ihr sobald du wieder daheim bist. Geht's dir denn soweit gut? Muss man dich abholen oder bleibst du noch bei Robin?", erklärte der Mann am Telefon. Anscheinend wurde Melina von der Schule nach Hause gelassen. "Bei mir ist alles okay.", fing ich an. Ich weiß nicht, ob ich heim will. Eigentlich ist es hier nichtmal so schlimm. Außerdem erspart das wieder unnötige Fahrerei, nur um mich zu holen. "Kann ich noch hier bleiben", flüsterte ich Robin fragend zu. Von ihm kam ein nicken.
"Ich bleib noch hier.", sprach ich ins Telefon. Nach ein paar weiteren Sätzen mit ihm, war unser Telefonat beendet und ich setzte mich wieder zu Robin. Dort Frank ich erstmal das Glas Wasser in einem zug aus. "Was machst du?", Wollte ich von meinem Bruder, der irgendwas in den Rechner eingab, wissen. "Muss noch ein Bericht schreiben", antwortete er. Ich finde das faszinierend wie Schnell manche Leute auf der Tastatur schreiben können. Ich persönlich konnte das noch nie. Aber ist ja auch egal.
"Robin? Kommst du mal?", rief jemand aus dem Flur der Wache. Schnell stand der angesprochene auf und folgte dem Ruf. Leicht neugierig schaute ich ihm hinterher. Bei ihm ist wenigstens immer was los. Wenige Sekunden später, kam Robin wieder, holte aber nur seine Jacke. "Wir haben nen Einsatz rein-bekommen, Moritz kommt gleich zu dir. Nichts anstellen, bis später", informierte er mich zügig und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Mit erhobenen Augenbrauen sah ich ihm nach. "Tschö", murmelte ich eher für mich und seufzte. Länge blieb ich dennoch nicht allein, da direkt schon Moritz in der Tür stand:"Kommst du zu mir? Dein Bruder wollte nicht, dass du allein bist" Erwartungsvoll grinste er mich und ging auch nicht weg, bevor ich aufgestanden bin und an ihn vorbei war. Ich wurde im Raum der Leitstelle geparkt, da mich Moritz dort am besten im Blick hatte. Davor hat er mir noch eingetrichtert, dass ich trotz der Ausnahmesituation unter Schweigepflicht stand bli bla blubb. Ich hatte jetzt nicht vor irgendwelche Informationen weiterzugeben, abgesehen davon dass mich die Fälle nicht interessieren, hatte ich das auch nicht vor. Aber sicher ist sicher. Außerdem weiß ich was passieren würde und allein deshalb hätte ich keinen Bock sowas zu tun. Was war das eigentlich für eine Schwachsinns Idee hier zu bleiben? Ohne Robin ist es todlangweilig. Meine Hauptbeschäftigung war das hin und her drehen auf dem Bürostuhl, den ich belegt hatte.
Im Nachhinein nicht ganz so schlau, weil mir nach und nach immer schwindeliger wurde. Schlau, Kira, schlau.
"Alles klar?", versicherte sich Moritz bei mir, als er mal nichts zu tun hatte. Leicht nickte ich und kniff die Augen zusammen, in der Hoffnung, dass der Schwindel verschwindet. "Das sieht mir irgendwie nicht so aus", meinte er skeptisch und sah mich besorgt an. "Mir ist bloß bisschen schwindelig, weil ich mich mit dem Stuhl so gedreht habe, mehr nicht.", flüsterte ich leise und hoffte inständig, dass das Schwindelgefühl einfach verschwindet. Zu dem war ich auch so müde. Am liebsten würde ich jetzt einschlafen. "Bist du sicher? Sollen wir nicht lieber nen RTW rufen? Nachdem heute morgen sollte man das jetzt nicht ignorieren", redete er weiter auf mich ein. Schwach zuckte ich mit den Schultern. "Ich glaub ich mach das Mal lieber. Bin gleich wieder da", und schon war er wieder weg. Ich stöhnte auf. Mir dämmerte es schon, woran das liegen könnte, dass der Schwindel nicht verschwindet. Immerhin hab ich seit mehreren Tagen nichts gegessen. Und mein Körper findet das eventuell nicht so toll. Aber wenn ich das jetzt sage, dann bekomme ich dann ordentlich was zu hören und irgendwann kommt's dann soweit, dass sie mir die Nahrung noch einflößen. Kurze Zeit später war der Beamte wieder bei mir und beruhigte mich. Ob ich es wirklich beruhigend finden sollte, dass der Rettungswagen kommt weiß ich nicht. Ich weiß ja woran es liegt, da brauch ich die nicht wirklich. Dennoch spielte ich mit dem Gedanken es gleich zu sagen.
Mann, Die ganze Sache ist doch mehr als verzwickt.

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Helluuu
Seid ihr schonmal im Sonnenuntergang, mit einem/r Freund/in Longboard gefahren?
Wenn nicht setzt es auf eure To-Do Liste, es ist mega geil haha
Man liest sich im nächsten Teil<3


ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now