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Als ich wieder wach wurde, sah ich dem Notarzt direkt in die Augen. "Phil", murmelte ich immernoch total erschöpft und unter schmerzen. Er sah mich erleichtert an und setzte die Versorgung meiner Wunden fort. So wie ich es spürte, wurde meine Hand zumindest Mal verbunden und auf meinen Hals nur eine Kompresse gelegt. Außerdem lag ich schon auf der Trage, was ich erst jetzt bemerkte. "Wo ist Alex?", wollte ich leise wissen. Mein Hals tut weh beim Sprechen. Außerdem ist es so anstrengend.
"Nicht so viel sprechen Kira. Alex wird zur Klinik fahren", gab er mir eine kurze Antwort. Erschöpft schloss ich die Augen und ließ das ganze nochmal Revue passieren. Die Frage, die ich mir immer noch Stelle. Wieso ich? Wieso haben es derzeit denn alle auf mich abgesehen? Ich hab die noch nie gesehen, geschweige denn ihnen etwas getan. Irgendeinen Grund werden sie aber wohl haben, wenn sie schon soweit gehen. Und das macht mir wieder Angst. Ich würde nie jemandem irgendwas tun, stattdessen wollen alle mir Schaden. Mit welchem Grund auch immer. Ein leichtes klopfen auf meine Wange unterbrach meinen Gedanken Gang. Sofort schlug ich die Augen wieder auf und konnte Franco erkennen. Er ist hier, aber Alex nicht? Komisch. Der Weg zur Klinik war anstrengend, denn immer wenn ich mal kurz meine Augen zu machte kam sofort die Anweisung von Franco es zu lassen. Ich wollte widersprechen, aber war zu erschöpft. Eigentlich wollte ich ja nicht wieder zurück ins Krankenhaus. Immerhin hat mir die letzte Woche da drinnen schon gereicht. Hoffentlich werde ich wenigstens nicht stationär aufgenommen. Ein weiterer Grund um wach zu bleiben, dann kann ich nämlich was dagegen sagen. Wenn ich bis dahin die Kraft zum sprechen wieder gefunden hatte.
Im Behandlungsraum, wurde Oli von Phil in die Lage eingewiesen. Wenigstens war es kein fremder Arzt. "Oh Kira. Bei dir passiert auch immer was oder?", meinte er lächelnd und begutachtete vorsichtig meine Wunden. Ich ließ das Mal wo stehen. So ganz unrecht hatte er ja auch nicht. Zurzeit geht irgendwie alles schief. "Hast du noch Schmerzen", erkundigte er sich dann, nach einem Bodycheck. Vorsichtig schüttelte ich den Kopf. Zu viel Bewegung wollte ich meinem Hals jetzt auch nicht antun. Da die Schnittwunde zwar tief war, aber nicht allzu Tief, beschloss er sie zu kleben, da das auch angenehmer war, anstatt es zu nähen. Wenn das alles so weit geht, bin ich bald mehr als verunstaltet von lauter Narben. Immerhin war an meiner Stirn durch diese OP auch eine. "Ist jetzt halt eine Recht ungünstige Stelle, aber probier dein Hals einfach so wenig wie möglich zu bewegen. Sonst ist alles im grünen Bereich und ich würde sagen, dass du nachhause kannst. Aber ausruhen ja?", Während er den letzten Satz aussprach, kam, wie gerufen, Alex rein. "Perfektes Timing. Ich würde sie nachhause lassen unter anderem auch, weil ich mir nicht sicher bin, inwiefern sie das hier verkraftet. So hat sie wenigstens eine bekannte Umgebung", wendete er sich an Alex. Zwar redete er etwas leiser, aber ich verstand ihn trotzdem. So gut war mein Gehör jetzt auch noch. Erleichterung breitete sich auf Alex' blassem Gesicht aus.
"Du siehst aber auch nicht ganz gesund aus, alles in Ordnung?", stellte Oli fest und betrachtete seinen Kollegen. Dieser nickte nur und setzte sich nur kurz auf den Stuhl, auf dem Oli gerade noch saß. Ich muss Oli Recht geben, er sah nicht sonderlich gesund aus. "Der Schock sitzt mir noch ziemlich in den Knochen.", begründete er seinen Zustand. Oliver schien zu überlegen.
"Bist du mit dem Auto da?", fragte er weiter. Von Alex kam ein nicken. Doch je länger ich ihn ansah, desto mehr merkte ich, wie er langsam wieder seine Gesichtsfarbe zurück bekam. Das war heute einfach ein scheiß Tag.
Bevor jemand ein weiteres Wort aussprechen konnte, klopfte es an der Tür. Da ich mich inzwischen aufgesetzt hatte, hatte ich einen perfekten Blick auf die Personen die von einer Schwester reingeführt wurden. Stephan und Tom.
Sie begrüßten den Arzt und erklärten, dass sie mich kurz befragen wollen, aber es nicht sonderlich lang dauert.
"Geht's dir soweit gut?", erkundigte sich Stephan zu aller erst. Eigentlich wollte ich nicken, aber die Worte von Oli hallten in meinem Kopf. Ich sollte den Hals nicht zu sehr bewegen. "Soweit so gut", meinte ich knapp.
"Das Freut uns. Würdest du noch so freundlich sein und nochmal aus deiner Sicht schildern was genau passiert ist.", bat mich der braunhaarige. Ich atmete tief ein. Wollte ich das nicht verdrängen? Naja, kann ich dann danach machen.
"Also ich war ja auf der Wache von Alex und den anderen und wollte mich eigentlich gerade auf eine Stuhl setzen, als mich dann jemand gepackt hat und mir sofort das messer an den Hals gehalten hat. Der hat mich dann rückwärts zur Tür rausgezogen und dann in das Auto geschuckt. Dann hat er mich ja mit dem Kabelbinder gefesselt und ist losgefahren. Das ging alles so schnell bei dem, als hätte der des schon tausendmal gemacht. Bei dem Rest wart ihr ja dann dabei", gegen Ende wurde meine Stimme zitternder und das sprechen wurde aufgrund der schmerzen anstrengender. Die Beamten schrieben mit.
"Sonst ist aber nichts mehr passiert auf der Fahrt?", erkundigte sie sich. "Reicht das nicht schon?", murmelte ich leise. Daraufhin folgten nur so Sachen, wie dass sie das einfach genauestens wissen müssen und so weiter. Irgendwann hab ich dann auch nicht mehr zugehört. Ich bin müde und will heim. Als hätten sie meine Gedanken gelesen fragte Stephan genau in dem Moment, ob sie uns heim fahren sollten. Ich laß schon in Alex seinen Augen ab, wie er widersprechen wollte, doch Oli schaltete sich frühzeitig ein und bejahte diese Frage für uns. Mir war das eigentlich ziemlich egal. Vieles ist mir derzeit egal. Ich zwar nicht wieso, aber ich bin einfach zu lustlos um mir darüber so viele Gedanken zu machen.

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Heyyoooo whats Poppin?:)
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now