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Eine Weile lang, lag ich da, starrte auf die Decke und überlegte. Ich könnte mir das nie verzeihen, wenn Robin sterben würde. Wieso muss das ihm passieren. Ich hasse es. Mein ganzes Kissen war inzwischen schon voller Tränen. Langsam stand ich auf, um ins Bad zu gehen, jedoch merkte ich sofort, dass mein Kreislauf das nicht mit machte. Bei jedem Schritt wurde der Schwindel stärker und letztendlich ließ ich mich auf den Boden sinken. Dort blieb ich dann eine Weile lang erschöpft liegen und brach in einen weiteren Heul Krampf aus. Meine Atmung wurde schneller. Ich will das alles nicht mehr. Endlich bin ich mal glücklich und dann passiert sowas. Ich kann doch nicht glücklich sein, während mein Bruder um sein Leben kämpft. Nachdem weitere Minuten vergangen sind, klopfte jemand an die Tür. Langsam richtete ich mich auf und lehnte mich gegen die Wand um einen besseren Blick auf die Tür zu bekommen. Mein Sichtfeld war verschwommen aber ich konnte trotzdem erkennen, dass Alex reinkam.
Sofort musterte er mich besorgt und kam auf mich zu. Ich drehte meinen Blick weg. Ich kann ihm jetzt nicht in die Augen schauen. Ich bin zu zerstört. Ich merkte wie er sich neben mich hinsetzte und seinen Arm vorsichtig um mich legte. Stumm saßen wir da. Ich weiß nicht für wie lange aber es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Immer wenn ich mich einigermaßen beruhigt hatte kamen die Erinnerung wieder auf und die Tränen bahnen sich erneut den Weg über mein Gesicht. "Kita beruhig dich, bitte", sprach Alex ruhig. Ich atmete tief ein und stand auf. Weil mein Kreislauf aber immernoch dezent im Arsch war, wartete ich noch kurz, dass ich nicht direkt wieder umkippe. Langsam ging ich zum Badezimmer und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser. Als ich in den Spiegel schaute, bemerkte ich, wie rot meine Augen schon waren durch das viele weinen. Das bin nicht ich. "Kira wenn du es hier nicht aushältst kannst du auch zurück nach Köln fahren. Ich meins ernst und du musst hier nicht auf Zwang bleiben.", schaltete sich nun Alex wieder ein. Fragend sah ich ihn an. Er war sehr besorgt, das merkte man. Ich es nicht ob es mir in Köln besser geht als hier. Hier habe ich immerhin Alex. Aber daheim könnte ich Robin besuchen. "Ich will heim. Bitte", antwortete ich ihm nach längerer Überlegung. Der notarzt nickte und nahm sein Handy raus. "In 20 Minuten fährt ein Zug nach Hause. Dann bist dh um ca. 20Uhr wieder daheim. Ich sag den anderen Bescheid und du packst hier alles zusammen okay?", bat er mich. Ich nickte und packte die wenigen Sachen, die ich bereits ausgepackt hatte wieder in meine Tasche. Alex telefonierte währenddessen mit den anderen. Nachdem wir beide fertig waren, liefen wir nach draußen. Er sagte noch kurz den Lehrern und Phil Bescheid und auch Eva und felia wollten sich noch kurz verabschieden. Die Lehrer zeigten sich sogar als äußerst einfühlsam was mich beruhigte. Nicht das ich in der Schule noch irgendwie Ärger bekomme. Kurz darauf saßen wir auch schon im Stadtbus und fuhren zum Hauptbahnhof. Dort kaufte mir Alex schnell noch ein Ticket und verabschiedete sich noch von mir. Letztendlich saß ich dann im Zug und versuchte meine Tränen so gut wie möglich zurückzuhalten. Naja ganz klappte das jetzt nicht, aber immerhin heulte ich nicht wie ein Wasserfall. Nur vereinzelt kullerte eine kleine Träne über meine Wangen. Nach einer halben Stunde fährt, schaffte ich es dann sogar endlich einzuschlafen. "Nächster Halt Köln Hauptbahnhof. Dieser Zug endet hier. Danke für Ihr Reise mit der Deutschen Bahn", tönte aus den Lautsprechern. Verwirrt schreckte ich hoch und sah auf mein Handy. Tatsächlich es war schon kurz vor 20Uhr ich bin gleich zuhause. Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, nahm ich schnell meine Tasche und stellte mich schon al zur Tür. Ich will schnellstmöglich hier raus. Einfach nur nach Hause zu den anderen und dann auch zeitig ins Bett, wenn das mit dem einschlafen klappt. Schließlich war ich heute acht Stunden unterwegs. Völlig umsonst. Dabei hatte ich mich so gefreut auf Hamburg. Naja dann eben ein andermal. Erleichtert durch die frische Luft blieb ich erstmal kurz stehen und sah mich um. Während ich schlief hatte ich eine Nachricht von Alex bekommen, dass mich jemand abholen wird. Da ich aber nicht weiß wer genau, muss ich wohl die Augen offen halten. Nach mehreren Minuten in der Gegend rumschauen, beschloss ich, mal Richtung Ausgang zu gehen. Zur Not Lauf ich halt zur WG. Oder ich nehme den Bus immerhin hab ich ja noch ein bisschen Geld dabei. Das Ding ist ich weiß ja nichtmal, wen ich anrufen soll um zu fragen wer mich holt. Hilflos schaute ich umher. Es sind jetzt schon mindestens 10 Minuten vergangen, dass ich hier so stehe. Asu der Ferne konnte ich zwei Bundespolizisten erkennen, die scheinbar auf mich zu kamen. Genau das hat mir gerade noch gefehlt, denn sofort kamen wieder die Erinnerungen an Robin hoch und ich spürte schon, wie das Tränen Wasser in meinen Augen wieder stieg.

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Naaa? Wie geht's euch so?
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now