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"Hi, ist alles okay bei dir?", würde ich von dem einen Beamten gefragt. Hektisch nickte ich und versuchte seinem Blick auszuweichen. "Was machst du denn so spät noch alleine hier?", fragte nun der andere Mann. Seufzend schaute ich ihn an. Sie wollen ja nur helfen. "Ich bin grad von Hamburg gekommen, weil mein Bruder im Koma liegt. Und eigentlich sollte mich hier jemand abholen aber bis jetzt hab ich noch niemanden gesehen.", erklärte ich ihnen ausführlich. "Kannst du sie nicht mal anrufen?", hakte der erste Polizist nach. Ich glaub er heißt Freiberg mit Nachnamen. Nickend holte ich mein Handy raus. "Darf ich fragen, was mit deinem Bruder passiert ist?", fragte Herr Schneider, der andere beamte. Langsam hob ich den Kopf von meinem Bildschirm und sah ihn an. "Er ist auch Polizist und soweit ich weiß war er in eine Schießerei verwickelt.", sprach ich leise und wählte Francos Nummer. Seine war die einzige Nummer, die ich hatte, bis auf die von Robin und Alex. Nachdem ich mit ihm telefoniert hatte, stellte sich raus, dass sie sich wohl verlesen hatten und dachten ich komm erst in einer Stunde. Das wär ja lustig geworden. Danach informierte ich kurz die Polizisten über die Lage. Diese beschlossen, aber noch solange mit mir zu warten. Es sei ja so gefährlich hier. "Ist der Kollege Robin Sturm dein Bruder?", fragte plötzlich Freiberg in die Stille hinein. Was zur Hölle?
"Ja, aber woher wissen Sie das?", erkundigte ich mich überrascht. Mein Stimme zitterte. So wie auch mein restlicher Körper. Es fällt mir immernoch schwer über Robin zu reden. Die beiden Polizisten warfen sich einen Blick zu.
"Das hat sich natürlich rumgesprochen, zu dem ist der Täter auch noch flüchtig somit müssen wir alle natürlich besonders aufpassen.", meinte er. Dieses Arschloch schießt meinen Bruder halb tot und läuft dann auch noch frei hier rum. Was ist das für eine scheiß Welt.
"Aus welchem Grund har dieser Mann auf Robin geschossen?", ich wollte mich eigentlich nur vergewissern, ob wir in Sicherheit sind. Es könnte ja auch sein, dass es aus privaten Gründen war und das wäre dann der Zeitpunkt an dem ich Angst bekommen würde.
" Keine Sorge das hatte nichts mit ihm persönlich zu tun, der Mann würde nur bei einem Raub erwischt. Robin ist ihm nachgelaufen und dann hat der Täter eine Pistole gezogen. Dein Bruder konnte so schnell nicht reagieren. Beide drückten gleichzeitig ab.
Aber die Ärzte haben gesagt, er hat unglaublich Glück gehabt", erzählte er. Dankbar blickte ich ihn an. Als ich erneut den Bahnhof musterte, erblickte ich Stephan, der gerade reinkam und mich auch sehr schnell erkannte. In schnellem Tempo lief er zu uns und begrüßte erst mich mit einer kurzen Umarmung und dann die Bundespolizisten. Es scheint als würde er sie kennen, denn er nannte beide beim Vornamen. Die drei unterhielten sich kurz. Ich hörte nicht wirklich zu. Die ganze Zeit musste ich an Robin denken. Was wäre wenn er sich heute frei genommen hätte. Dann wäre das ganze nicht passiert. Alles wäre anders gewesen und er wär jetzt nicht im Krankenhaus. "Kommst du Kira?", riss mich Stephan aus meinen Gedanken. Verwirrt schaute ich zu ihm. Sie waren wohl fertig mit ihrem Gespräch, denn alle drei schauten mich an. Schnell nickte ich und verabschiedete mich noch kurz bei den netten Beamten. Kurze Zeit später saß ich auch schon mit Stephan im Auto und wir fuhren nach Hause. Inzwischen war es schon nach halb neun. Am Haus angekommen, würde ich sofort im Wohnzimmer von Jacky mit einer Umarmung empfangen. "Danke", murmelte ich leise zu ihr, nachdem wir uns wieder gelöst haben. Die andern saßen auf dem Sofa und betrachteten mich besorgt. Oli klopfte auf den Platz neben sich und bedeute mir mich dort hinzusetzen. "Willst du reden Kira?", wurde ich gefragt. Von Franco. Ich zuckte die Schultern und lehnte mich traurig gegen Oli. "Ich verstehs einfach nicht. Wieso muss es Robin sein? Warum genau er? Was hat er bitte getan, dass ihm sowas zustößt?", verzweifelt sprach ich diese Worte aus. Ich war wieder kurz davor los zu weinen. Ich spürte, wie Oliver mir vorsichtig über den Rücken Strich." Man kann sowas nicht verhindern beziehungsweise rückgängig machen kleine. Ich weiß dass du es einfach nicht verstehen kannst, aber solche Gedanken können dich zerstören. Du musst lernen dich damit abzufinden. Das ist schwierig ich weiß. Am Anfang ist es für uns alle schwierig. Du musst dir klarmachen , dass es ihm soweit gut geht. Er ist nicht in Lebensgefahr. Er würde ins Koma versetzt, dass er besser gesund wird. Aber Kira, wichtig ist, dass du weißt wir sind immer für dich da und wenn dich was bedrückt dann kannst du zu uns kommen. Verstanden?", hielt Franco ein halbes Referat. Ein bisschen erleichtert bin ich ja schon. Es tut gut darüber zu reden. Er hat aber wahrscheinlich nur Sorgen, dass ich mir was antue. Ja klar hätte ich an seiner Stelle auch. Ich schaff das schon und Robin auch. Da bin ich mir sicher.

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<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now