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"Die Kontrolluntersuchung wird dann in zwei Wochen sein, aber ich bin guter Dinge, dass bei dir alles gut verheilen wird",  informierte uns der Arzt über die letzten wichtigen Dinge, bevor wir gehen konnten. Ich hab ja jetzt auch lang genug im Krankenhaus gelegen. Genau einer Woche um genau zu sein. Ein Wunder, dass ich da nicht vor Langeweile gestorben bin. Zum Glück war es ja jetzt vorbei. Das einzige worauf ich mich verzichten muss ist der Schulsport aber das wird mein Leben jetzt nicht beeinträchtigen. Während der Autofahrt wanderten meine Gedanken zu Melina. Sie war die Woche über ein paar Mal da, manchmal mit Eva und Feli und öfters auch allein. Sie hatte sich so oft entschuldigt. Aber ich weiß nicht was ich davon halten soll. Immerhin bin ich nicht der Fan davon, wenn Leute überhaupt Alkohol trinken. Vor allem Jugendliche. Ist denen überhaupt bewusst, was da alles passieren kann? Hat man ja letzten Samstag auch gesehen. "Ist es okay, wenn ich nachher ein bisschen spazieren gehe?", fragte ich Alex vorsichtig. Über den Vorfall letzte Woche hatte er immer noch nicht gesprochen, aber ich weiß nicht ob das nur war weil ich im Krankenhaus lag oder nicht. Von ihm kam vorerst keine Reaktion. Wahrscheinlich überlegte er.
"Bevor du das haus verlässt will ich nochmal mit dir reden. Immerhin gibts da auch genug zu bereden", seine Stimme schwang eine Mischung aus strenge und Enttäuschung mit. Jo ich hab verkackt.
Aber war ja zu erwarten. Ich war die jenige die unerlaubte da hin gegangen ist und Karma hat geregelt. An seiner Stelle würde ich wahrscheinlich genau so reagieren. Zuhause wollte ich eigentlich direkt auf mein Zimmer, aber wurde von ihm aufgehalten. "War da nicht noch was?", fragte er und sah mich skeptisch an.
Das hatte ich schon wieder ganz vergessen. Da sonst keiner hier unten war, setzten wir uns aufs Sofa und er begann daamit mir zu erklären, wie enttäuscht er doch war. "Ich hab dir vertraut Kira. Ich dachte du wärst so vernünftig.", er war sehr enttäuscht, aber was soll ich denn machen. Jetzt ist es sowieso zu spät. "Tut mir leid. Ich hab euch nicht geglaubt, aber ihr hattet Recht", murmelte ich Schuldbewusst und sah auf den Boden.
"Wir haben immer Recht, kleine", er schmunzelte leicht. Daraufhin musste ich auch Lächeln. "Klar ist es auch wichtig, dass du deine eigenen Erfahrungen machst, aber ich will nur, dass du auch auf uns hörst", die eigenen Erfahrungen hab ich ja jetzt gemacht und so schnell werde ich wahrscheinlich nicht mehr auf ne Party gehen. "Meinetwegen geh spazieren, aber nicht so lange und nur gehen, ja?", erlaubte er mir dann meinen kleinen Ausflug. Glücklich nickte ich und stand auf. Kopfschüttelnd sah er mir hinterher und erhob sich ebenso, nur er ging in die Küche. Viel lieber würde ich jetzt skaten, aber kann ich wohl schlecht derzeit. Wenigstens darf ich raus. Das reicht mir schon. Langsam schlenderte ich Richtung Park und genoss das schöne Wetter. Wenn man ne Woche im Krankenhaus war lernt man die Freiheit wieder zu schätzen.
Ich war so froh endlich Mal wieder im grünen zu sein. Zufrieden setzte ich mich auf eine Bank und dachte nach. Nicht über eine spezielle Sache, sondern über alles irgendwie. Ich beobachtete die Menschen, die durch den Park gingen. Doch mein Blick blieb an vier Jugendlichen hängen. Ich hatte das Gefühl, dass sie auf mich zukamen und besonders freundlich sahen sie jetzt auch nicht aus. Reflexartig stand ich auf und ging von ihnen weg. Ich hörte die Schritte hinter mir und ging schneller. Ich hab diese Typen noch nie gesehen, was wollten die von mir? Ich spürte wie sie mir noch näher kamen und bevor ich etwa machen konnte wurde ich ziemlich unsanft am Oberarm gepackt.
"Hey lass mich los", wehrte ich mich lautstark und versuchte mich aus seinem Griff zu befreien. Doch er packte nur fester zu, was mir einen kleinen Schmerzensschrei entlockte. "Halt die Fresse Kira", wurde ich von einem, der mir gerade ziemlich nah kam, angeraunt. Woher zur Hölle kennt der meinen Namen?
"Wer seid ihr, was wollt ihr von mir?", wollte ich leicht verzweifelt wissen und versuchte mich nach wie vor aus seinem Griff zu befreien. "Es spielt keine Rolle wer wir sind. Du wirst nämlich tun was wir sagen, oder du wirst es ziemlich bereuen", meinte er harsch und packte meine Jacke so, dass ich ihn anschauen musste.
"Du hast ein paar Sachen für uns zu erledigen und wenn du das nicht tust, dann geht's nicht nur dir schlecht und glaub mir das willst du nicht", sein Ton war ziemlich streng. Langsam begannen meine Arme weh zu tun, immerhin hatte der Typ auch schon ziemlich lang einen ziemlich starken Griff. "Was meinst du?", Fragte ich leise. Langsam kamen Tränen in mir auf, doch ich probierte sie so gut wie möglich zu unterdrücken. "Du wirst ein paar Geschäfte für uns erledigen", während er sprach steckte er mir etwas in die Jackentasche, "Das sind drei Päckchen mit jeweils 2 Gramm, auf dem Zettel stehen alle wichtigen Informationen drauf. Am Mittwoch um 15Uhr bist du wieder hier. Mit dem Geld. Du sagst niemandem etwas, sonst bist du tot, verstanden?", Heilige scheiße. Das war soeben eine Morddrohung. Der verlangt ernsthaft von mir, dass ich für ihn Drogen verkaufe?
Sein böser Blick ruhte unaufhörlich auf mir. "Und meine drei reizenden Freunde, werden dir jetzt einen kleinen Vorgeschmack geben, was denn passiert, wenn du dich an irgendjemand wendest. Man sieht sich Kira", und so ging er mit einem fiesen Grinsen. Was mir aber mehr Angst macht, waren die zwei andern die nun auf mich zukamen. Sie fingen an auf mich einzuschlagen, jedoch nichtmal ins Gesicht, wahrscheinlich nur dass es noch auffällt. Immer wieder schlugen oder traten sie auf mich ein, so lange bis ich irgendwann zusammengekauert und verheult auf dem Boden lag.

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Helluuu, ich hoffe euch geht's allen guuuuut.
Man liest sich im nächsten Teil<3

ASDS//Problemkind Where stories live. Discover now