❥Ich hab einfach nur einen Mental Breakdown

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»HALLO?«, nahm ich den Anruf überrascht entgegen und hoffte nun, dass sie von dem Video nichts wusste. Doch bei meinem Glück lag die Wahrscheinlichkeit ziemlich niedrig!

Bevor Katharina irgendetwas darauf erwidern konnte, höre ich im Hintergrund mehrere Stimmen, die mich leicht verunsicherten. Natürlich hatten sie das Video auch bekommen und wollten mich nun am Handy fertig machen, während sie das Gespräch aufnahm. So schätzte ich Katharina nicht ein, dennoch siegte meine Unsicherheit über mein Vertrauen gegenüber Katharina und stand kurz davor den Anruf zu beenden.

»Adeline? Hey!«, antwortete sie dann und lachte leicht. »Tut mir leid, aber wir haben gerade Pause und es ist hier einfach ein bisschen zu laut.«, rief sie das letzte Wort wohl extra, um ihre Mitmenschen darauf aufmerksam zu machen, dass sie störten. »Ich wollte fragen, wie es dir geht. Na ja, wir haben gerade eben von dem Video erfahren und ich kann mir gar nicht vorstellen, wie du dich gerade fühlen musst.

»Wenn ich ehrlich bin, geht es mir echt beschissen.«, antwortete ich und lief aus dem Wohnzimmer, um mich in meinem Zimmer einsperren zu können. »Ich bin das auf dem Video nicht, Katharina! Ich schwör' auf alles!«

»Das ist uns auch klar.«, antwortete sie. »Das Mädchen auf dem Video hat zwar die selbe Figur wie du und auch diese Locken, aber niemals würdest du dich bei sowas filmen lassen. Und es ist klar, dass das Video nicht gerade unauffällig aufgenommen wurde.«, sagte sie und nahm mir einen Stein vom Herzen. »Wir stehen hinter dir, Adeline. Nur damit du es weißt.«

»»Und dafür bin ich euch auch echt dankbar.«, bedankte ich mich und lächelte tatsächlich vor mich hin. »Aber wer ist wir?«, fragte ich sie und wusste nicht, wen sie meinte.

»Na, das Arthur Murray Ballet Studio!«, sagte sie und nannte ihr Studio. Als Bestätigung riefen mehrere Stimmen durcheinander ins Mikrofon. »Du kannst immer zu uns kommen, falls dich die Mädels in deinem Studio nicht unterstützen. Und da ich Rebekah und Aylin kenne, bin ich mir durchaus sicher, dass die anderen Mädchen nachziehen. Also, die Türen stehen dir offen. Wenn du willst, kannst du sogar jetzt kommen!«

»Ich komm noch irgendwann auf das Angebot zurück.«, lachte ich und räusperte mich. »Danke, Katharina und auch an euch Mädels. Ich glaube, dass ich es gerade echt gebraucht habe.«

»Sollte noch irgendwas sein, kannst du mich immer anrufen.«



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»Du bist heute so still. Ist auch alles in Ordnung?«, fragte Julian mich, nachdem wir die Eiskönigen geschaut hatten. Julian hatte sich zu Beginn gewehrt diesen Film zu schauen und nickte erst ein, als ich ihm die zitternde Lippe zeigte. Da es schon den zweiten Teil gab, wollte ich den Ersten noch einmal gesehen haben, bevor ich den Zweiten sah.

»Was soll los sein?«, entgegnete ich ihm fragend und schaute ihn an. »Alles in bester–«

»Du lügst mich an, Adeline.«, unterbrach er mich und seufzte anschließend. Er pausierte den nächsten Film auf Netflix und setzte sich auf meinem Bett auf, um mich genauer unter die Lupe nehmen zu können. »Du hattest angeschwollene Augen, als ich angekommen bin und hast demnach auch sehr wenig gesprochen. Und das, obwohl du sehr viel sprichst!«, hatte er an mir bemerkt. »Ich wiederhol mich nochmal, Ade. Was ist los?«

»Gar nichts, Julian.«, stöhnte ich auf und fuhr mir durch meine Haare. »V-Vielleicht ist es einfach nur der Schulstress, den ich zurzeit habe. Ich bin eine Niete in Mathe und die nächste Klausur darf einfach nicht schlechter als Vier Minus sein.«, log ich ihm vor und traute mich nicht ihm die Wahrheit zu erzählen. »Ich hab einfach nur einen Mental Breakdown.«

»Mental Breakdown?«, harkte er nach und runzelte seine Stirn.

»Hattest du noch nie einen mental Breakdown? Bist du überhaupt zur Schule gegangen?«, fragte ich ihn und musste leicht lachen, als er mich mit einem beleidigten Blick anschaute. »Tut mir leid, aber ja. Ich, Schülerin einer Oberstufe, habe vor einer Klausurenphase meist einen mentalen Zusammenbruch.«

»Dann is' ja gut, dass ich hier bin! Ich hab gehört, dass Kuscheln helfen soll.«, grinste er und nahm mich in der nächsten Sekunde in den Arm. Seine Nähe beruhigte mich leicht und ich fühlte mich schlecht, weil ich ihn angelogen hatte. »Ich liebe dich, Adeline und das solltest du wissen.«

»Ich liebe dich auch.«, erwiderte ich lächelnd und ließ mich mit ihm wieder zurückfallen.

𝐓𝐢𝐥𝐥 𝐃𝐞𝐚𝐭𝐡 𝐃𝐨 𝐔𝐬 𝐀𝐩𝐚𝐫𝐭 ❥ 𝑗. 𝑏𝑟𝑎𝑛𝑑𝑡Where stories live. Discover now