Keuchend wurde Saori bei den Worten rot. Wenn das wahr war, hatte Tabitha sie dabei beobachtet, wie sie sich vereint hatten. Und wie sie gebadet hatten. Feuerrot wurde ihr Gesicht. Das war so peinlich, vor allem weil es intim war. Etwas, was andere nicht zu interessieren hatte.

Das würde jedoch erklären, warum Tabitha so etwas getragen hatte, was Saori als Überraschung geplant hatte.

Aaron zog die Dämonin in eine fest Umarmung. "Wir werden dafür sorgen, dass das nie wieder vorkommt", versicherte er ihr.

„Wieso würde sie das tun?", fragte sie tonlos. Verständnislosigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben. Es interessierte sie doch auch nicht, was andere in ihrer Freizeit taten!

"Ich weiß es nicht", gestand Aaron. "Vielleicht wollte sie wissen, was du hast, was sie nicht hatte", mutmaßte er.

„Sie hatte doch alles ...!", nuschelte Saori und betrat mit Aaron zusammen das Schlafzimmer. Unwohl sah sie sich um. Wo sollten sie anfangen zu suchen? Als wäre ihr kalt, rieb sie sich die Arme, die mit einer Gänsehaut übersät war.

"Nicht das, was du hast", meinte er. "Nicht das, was mich anzieht", erklärte er und betrachtete die Wände sehr genau.

Dort konnte sie jedoch nichts entdecken. Da sie die Steine in den Dekorationen entdeckt hatte, begann Saori, auch im Schlafzimmer diese Dinge genauer unter die Lupe zu nehmen.

Aaron arbeitete sich ins Bad vor und entdeckte dort zwei Stück. "Das Bad ist sauber", erklärte er und log Saori damit an, weil er nicht wollte, dass sie sich noch unwohler fühlte.

Leider hatte sie selbst mehrere Steine gefunden. Sehr gut waren sie in den Pflanzen versteckt gewesen, eine in der Lampe an der Decke und mehrere so bei Bildern versteckt, dass sie annahm, Tabitha hatte sie aus jedem Winkel beobachten können. Sogar an der Decke waren welche, die überhaupt nicht auffielen, wenn man nicht direkt danach suchte.

Dass selbst an Aarons Schreibtisch einer angebracht worden war, verwunderte sie.

Warum hatte Tabitha wissen wollen, was er dort schrieb? Das erschloss sich ihr nicht.

Aaron kehrte aus dem Bad zurück. Die gefundenen Steine in seiner Tasche versteckt. "Soll ich auch nochmal hier schauen?", fragte er und hoffte, dass sie nicht so viel entdeckt hatte. Ihre Gefühle verrieten ihm aber, dass seine Hoffnung nicht in Erfüllung ging.

Die gesammelten Steine hatte sie auf dem Bett platziert. Blass sah sie aus, als sie ihm diese zehn Stück zeigte. Es war besser, wenn er noch einmal gründlicher suchte. Vermutlich besaß Tabitha noch das Gegenstück, damit sie ihn weiter beobachten konnte. Bei der Vorstellung wurde ihr richtig schlecht und sie rannte ins Bad, um sich dort zu übergeben.

Aaron tat es leid, dass sie so reagierte und er folgte ihr, während er auch Raffael und Belle über die Sachlage informierte.

Es war sehr gut, dass die beiden noch da waren. Belle war nur wenige Minuten später bei Saori, um diese zu beruhigen und ihr den Rücken zu streicheln.

„Raffael soll Euch suchen helfen. Da er auf Tabitha für einige Zeit aufgepasst hat, wird er sicherlich vermuten können, wo sich etwas befinden kann", schlug Belle vor, während sie die Haare der Dämonin hielt.

Aaron nickte, streichelte aber Saoris Rücken. "Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?", fragte sie. "Oder soll ich suchen gehen?"

„Geht bitte suchen", brachte sie gepresst hervor. Elendig hing sie über dem Waschbecken und wurde von Belle gehalten. Sonst wäre sie bereits zusammengebrochen, weil das Spucken so anstrengend war.

"Ruf mich, wenn etwas sein sollte", bat er Saori, machte sich dann aber daran ihre Bitte zu erfüllen und die Residenz von den Steinen zu befreien.

Auch Caius und Dion waren fündig geworden. Nicht nur im Schwimmbad, sondern auch im gesamten Keller waren welche versteckt gewesen. Sogar in der Sauna.

Da es draußen dunkel war, fiel es ihnen schwerer, diese dort zu suchen. Dafür waren sie in der Küche, im Tanzsaal und im Atelier zusammen mit Zephyr und ihrem Bruder.

Den Garten würden sie bei Morgengrauen gründlich absuchen, doch jetzt hatten sie sich alle in der Küche versammelt. Aaron hatte eigentlich nur mit Raffael sprechen wollen, doch es war gut, dass die anderen ebenfalls dabei waren.

Saori mit Belle blieben im Moment jedoch fern. Die junge Dämonin sollte sich erst einmal wieder erholen.

Mehrere hundert Steine unterschiedlicher Größe hatten sie gefunden. Nicht immer waren diese auf dem ersten Blick erkennbar gewesen. Sehr gut waren sie versteckt worden. Oft sogar in Wandteppichen oder in Sofas.

Nun stapelten sich die Steine auf dem Küchentisch, an dem sie noch mittags gegessen hatten.

„Wo hat sie die herbekommen? Sie kosten eine Menge", meinte Raffael ratlos.

"Ich nehme an, dass sie die Steine irgendwo beim Bau der Residenz mit verrechnet hat", erklärte er zähneknirschend. Sie hatte ihn auf so vielen Ebenen verraten, dass er es kaum fassen konnte.

„Wollt Ihr mir die Rechnungen zeigen?", fragte Raffael ernst. Wenn es so war, hatte Tabitha ein schweres Verbrechen begannen.

Die Kosten für die Residenz muss demnach immens gewesen sein.

Aaron nickte. "Sie sollte ein paar spezielle Dinge einbauen, die kostenintensiv waren, da könnte sie es versteckt haben", erklärte er und erhob sich, um die Dokumente zu holen. Dabei würde er gleich nach Saori sehen.

Die Dämonin war noch immer im Badezimmer und Belle bei ihr. Erschöpft lehnte sie an der Badewanne und zitterte.

Aaron kam zu ihr, um sie sanft in den Arm zu nehmen. "Kann ich etwas für dich tun?", fragte er sie sanft und streichelte ihre Arme.

Kopfschüttelnd fragte sie ihn, wie viele sie gefunden hatten. Belle sah Aaron besorgt an. Saori hatte sich mehrmals übergeben und sie fühlte sich sehr schwach.

Hatten die Spinnen vielleicht doch ein Gift in ihr hinterlassen, die gerade bei Stress wirkten? 

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Where stories live. Discover now