Kapitel 15

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Kapitel 15

Aarons Augen begannen zu strahlten und ihm war anzusehen, wie glücklich er war. Er nahm den Ring und dann Saoris Hand, um ihr diesen sanft anzustecken. Kaum hatte er das getan, stand er auf und küsste sie stürmisch und voller Leidenschaft.

Überrascht davon war sie einen Schritt zurückgetreten. Noch verstand sie nicht ganz, was hier gerade geschah. Doch der Ring an ihrem Finger, der wunderschön beleuchtet wurde, sprachen Bände. Obwohl sie seinen stürmischen Kuss erwiderte, begann sie zu weinen.

Saori wusste nicht genau, was sie fühlen sollte. Sie war glücklich, aber unsicher darüber, dass zwei Feinde eine Ehe eingehen sollten.

Aaron zog sie eng an sich, als der Kuss endete. Er spürte ihre Gefühle sehr genau. "Es ist erlaubt, die Königin hat ihre Zustimmung gegeben", sagte er ganz sanft und hielt sie fest an sich gedrückt.

"Ihr seid verrückt ... wegen mir Eure Verlobung annullieren zu lassen", brachte sie heiser hervor. Dass sie weinte, konnte Aaron sehen, hören und auch spüren. Nicht vor Traurigkeit, sondern vor Glück. Sie extra hierher zu bringen, um sie zu fragen, zeigte ihr, wie sehr er sie liebte. Das machte sie umso glücklicher.

"Ich möchte, dass du glücklich bist und ich möchte an deiner Seite bleiben", sagte er sanft. "Ganz offiziell, damit es auch jeder weiß."

Ob er sich wohl bewusst war, dass es viele bestimmt nicht gefallen würde? Wobei ... Aaron war jemand, dem es egal war, was andere über ihn dachten.

Das war wohl der Moment gewesen, den Tabitha sich immer erträumt hatte. Dass sie an Saoris Stelle stand und mit Aaron verlobt war.

"Aber ... Ihr seid doch an meiner Seite", stotterte die Dämonin. Vieles verstand sie nicht. Nur, dass er sie glücklich sehen wollte. Saori presste ihre Lippen zusammen, um nicht laut zu schluchzen. Die Geräusche, die sie hier verursachten wirkten gespenstisch und romantisch zugleich.

Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, jemanden zu heiraten. Weder Dämon noch Engel. Und nun steckte ein wunderschöner Ring an ihrem Finger, den sie eingängig betrachtete. "Er ist wunderschön ...", brachte sie hervor, als sie sah, die wie eingesetzten Steine in drei Farben leuchteten. Blau, silbern und violett.

"Das, für was er steht ist viel wertvoller", sagte er sanft und küsste ihre Wange. "Du bist die Frau, die ich immer haben wollte."

Tränen rollten auf Saoris Wangen hinab. Sie wollten einfach kein Ende nehmen. Immer wieder glitt ihr Blick von dem Ring zu Aaron und wieder zurück.

Das Schluchzen konnte sie nicht mehr unterdrücken. Sobald er aus ihrem Mund drang, hallte es in den Wänden des Berges wieder.

Ihre Arme schlangen sich um Aarons Nacken und sie zog ihn zu sich herunter, während sie sich gleichzeitig auf die Zehenspitzen stellte. "Ich liebe Euch so sehr, Aaron", weinte sie vor Glück. Er hatte recht behalten. Sie hätte es bereut, nicht mitgegangen zu sein.

Aarons Blick wurde liebevoll und er küsste sie, bevor er sie wieder auf den Arm nahm und mit ihr Richtung See ging. Man konnte darin baden und vielleicht hatte sie Lust etwas Zeit hier zu verbringen.

Je näher sie zu dem See kamen, desto heller wurde es. Dort, wo er sie gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wollte, war es noch leicht dunkel gewesen. Hier unten jedoch war es fast taghell.

"Es ist wunderschön hier", wiederholte sie ihre Worte noch einmal. Ihr schmaler Körper zitterte richtig in seinen Armen.

Aaron ließ sich mit ihr zusammen am See nieder und hielt sie auf ihrem Schoß. Aber er würde sie auch loslassen, wenn sie schwimmen wollte. Er selbst war völlig entspannt, denn sie hatte ja gesagt. Das ließ ihn eine innere Ruhe spüren.

Ohne sich von ihm fortzubewegen, blieb sie bei ihm sitzen. In dem strahlenden Licht konnte Aaron sehen, wie feucht ihre Augen waren. Ihr Herz schlug vor Freude so schnell, dass es sich anfühlte, als würde sie ohnmächtig werden.

"Ihr seid unglaublich", stellte sie leise fest, während ihr Blick nach oben in den dunklen Himmel ging, wo der Mond sein wunderschönes Licht in den Berg warf.

"Danke", lachte er und küsste ihre Stirn.

Dass ihre Kleidung durchnässt war, interessierte sie in diesem Moment nicht. Liebevoll strich sie ihm seine Haare aus dem Gesicht. Die Unruhe, die sie zuvor gespürt hatte, war der Sicherheit gewichen. Sie würde bei Aaron bleiben. Er würde an ihrer Seite sein. Das beruhigte sie so sehr. Obwohl sie nicht einmal im Traum daran gedacht hatte, jemals seine Frau zu werden.

Er schenkte ihr ein liebevolles Lächeln, bevor er seine Lippen auf ihre legte. Endlich war es offiziell und niemand konnte sich danach zwischen sie stellen.

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora