Kapitel 28

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Kapitel 28

"Man könnte ... ", begann Aaron, jedoch spürte er plötzlich etwas, dass ihn wütend werden ließ. Panik schwappte zu ihm und er wusste genau, wem diese gehörte. "Entschuldige", murmelte er und rannte sofort los, um sich vom Balkon in die Lüfte zu schwingen.

Auron, der mehr als überrascht über seinen plötzlichen Abgang war, stand ebenfalls auf und sprang mit einem leichten Sprung hoch in die Lüfte. So, wie Aaron sich benahm, musste etwas passiert sein. Doch was?

Nach kurzer Zeit holte er den jungen Engel ein. "Was ist los?", fragte er in der Luft. Kräftig schlugen ihre Flügel, um sich schnell fortzubewegen. Wenn Aaron so gehetzt wirkte, konnte es sich nur um Saori handeln.

"Sie hat Panik", sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. "Sehr starke Panik."

Gründlich sah er Aaron von der Seite an. Selbst er konnte eine gewisse Panik spüren, die sich zu ihm ausbreitete. Er hatte Recht. Das waren eindeutig Saoris Gefühle. Noch gut konnte er sich an die Angst von der Dämonin auf dem Fest erinnern.

In der gleichen Zeit stieg die Panik des Mädchens ins Unermessliche. Spinnen krabbelten auf sie zu, die sie in dem leichten Licht des Spinnenhauses erkennen konnte. Unendliche Augen glitzerten in dem schwachen Schein, der von draußen durch die Spinnenseide fielen.

Saori war gefangen. Inmitten der ganzen Spinnen, die dafür sorgten, dass die Stoffe hergestellt werden konnte. Die Tiere krabbelten auf das am Boden sitzende Mädchen zu. Immer näher kamen sie.

Ein spitzer Schrei verließ Saoris Mund, als sich die Tiere auch noch von oben herabbaumeln ließen und sie spürte, wie sie begannen, auf ihrer Haut zu krabbeln.

Es war, als würde Saori diese Bilder an Aaron weiter leiten. Er sah sie förmlich vor sich und versuchte noch schneller zu fliegen. "Saori", rief er ihr in Gedanken zu. "Ich bin auf den Weg."

Gleich darauf konnte er sie nicht mehr richtig spüren. So, als ob sie verschwunden war. Seine Worte hatte sie noch gehört, bevor sie das Bewusstsein verloren hatte. Angst und Panik hatten sie so eingenommen, dass sie gar nicht zu Aaron hatte sprechen können.

"Was ist los, Aaron?", fragte sein Mentor ihn noch einmal. Das Gesicht des jungen Engels zeigten große Sorgen, was auf jeden Fall nichts Gutes verheißen konnte.

"Sie ist ohnmächtig", sagte er mit Angst in der Stimme. Er hoffte, dass man sie nicht wieder versuchte zu töten. Sie brauchte so eine Erfahrung nicht schon wieder.

Auron war der Meinung, dass sie sich beeilen sollten. Dicht blieb er an Aarons Seite, jedoch weit genug weg, damit sich ihre Flügel nicht verheddern konnten.

Aaron steuerte auf eine Insel zu, die noch in der Ferne lag, jedoch bereits erkennbar war. "Ist sie dort?", fragte er ihn und wunderte sich, warum sie so weit weg war anstatt bei ihm im Palast.

"Ja, das ist eigentlich unser Rückzugsort, nachdem sie von Tabitha angegriffen wurde", erklärte Aaron etwas außer Atem. "Dort sollte sie sicher sein, auch wenn ich nicht da bin."

So schnell sie konnten landeten sie auf der Insel und Auron folgte dem jungen Engel, der es sehr eilig hatte.

Dabei erkannte er drei Männer, die gerade bei den Hasengehegen waren und dort etwas errichteten. Die Ruhe hier ließ nichts darauf erkennen, dass hier etwas geschehen war. Vogelgezwitscher mischten sich mit dem Wind und sorgten für eine angenehme Harmonie.

Da Aaron gesehen hatte, was Saori scheinbar widerfahren war, drehte er sofort in Richtung Spinnenhaus ab und landete dort, bevor er die Tür aufriss. Ihm war es egal, ob die Spinnen möglicherweise entkamen. Nur Saori zählte.

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Where stories live. Discover now