Kapitel 20

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Kapitel 20

Sofort fauchte er Aaron an, hörte aber auf, als Saori leise schnalzte. „Hör auf damit Ronny", bat sie ihn, warf Aaron jedoch einen missbilligenden Blick zu. „Das werden wir sehen, ob er Euer Gewicht erreicht."

"Doppelt so schwer", prophezeite er.

„Dann wird er nicht mehr auf der Schulter sitzen. Aber solange es möglich ist, kann er es", beharrte die Dämonin.

"Sei trotzdem vorsichtig. Das gewöhnen sie sich nicht so leicht wieder ab", zweifelte Aaron, weil er sich Sorgen machte.

„Bin ich", versprach Saori, bevor sie mit einem Sprung in die Luft abhob.

Allerdings hatte Aaron recht. Ronny war schon ziemlich schwer. Niemals würde sie die Kraft aufbringen, ihn lange tragen zu können.

Aaron folgte ihr und hoffte, dass sie es mit Ronny zusammen bis zur Insel schaffte.

Anfangs war der Flug auch sehr ruhig. Doch je länger sie flogen, desto mehr Kraft musste sie dafür aufwenden. Aufgeben gab es für sie nicht. Vor allem, wenn sie daraus lernen konnte. Trotzdem musste sie angestrengt keuchen.

Aaron blieb bei ihr. Immer darauf bedacht ihr zu helfen, falls sie wirklich nicht mehr konnte.

Gerade noch schaffte sie es, die Insel zu erreichen. Saori hatte schon geglaubt, dass sie das Brennen nicht mehr aushalten konnte, als die Insel in Sicht gekommen war.

Sofort sprang Ronny von ihr herunter und schleckte ihr Gesicht als Dank ab.

Aaron landete neben ihr und hielt sie sanft, damit sie nicht fallen konnte.

„Danke", japste sie nach Luft. Dann erst wandte sie sich zu Ronny. „Du bist ein richtiges Schwergewicht du geworden bist!"

Der Kater maunzte und wedelte mit den Schwanz, als würde er es für ein Kompliment halten.

„Männer verstehen tatsächlich gerne alles falsch", stellte sie verblüfft fest. „Trotzdem warst du brav", lobte sie den Kater. Es war ja schließlich nicht seine Schuld.

Aaron verdrehte die Augen. "Bekomme ich von dir für solche Sachen auch Lob?", fragte er neckend.

„Wieso? Wann seid Ihr brav?", kam die unschuldige Frage aus Saoris Mund mit einem zusätzlichen gespielt erstaunten Augenaufschlag.

"Ronny war nicht brav", meinte er abwinkend.

„Wieso war er nicht brav? Er hat mucksmäuschenstill gehalten", bemerkte sie, während sie die Flure zu Aarons Arbeitszimmer entlang gingen. Die Katzen waren draußen geblieben und hatten sich sofort aus dem Staub gemacht.

"Es ist wirklich gut nicht, wenn er sich daran gewöhnt", meinte der Engel, der sogar ein wenig eifersüchtig war.

„Das beantwortet aber nicht meine Frage", stellte die Dämonin mit einem Seitenblick fest. Warum wich Aaron ihr dabei aus? Ronny war in ihren Augen sehr brav gewesen. Hatte sie nicht beim Fliegen gestört, sondern war ein mustergültiger Reisender gewesen.

"Ronny wird es als Lob aufgefasst haben, als du gemeint hast, er wäre schwer", erklärte der Engel.

Damit war er genauso wie Aaron. Er fasste auch ständig die Dinge von ihr anders auf, als sie eigentlich gemeint waren. Sie war in der Tür stehen geblieben und prustete. „Sag ich doch, er ist Euer Ebenbild", lachte sie leise und drehte sich auf dem Absatz zu ihm um. Ihre Arme schlangen sich um seinen Nacken und sanft hauchte sie einen Kuss auf seine Lippen.

Dieser wurde kurz erwidert, bevor Aaron sie umarmte und hochhob. Mit ihr zusammen betrat er das Arbeitszimmer. "Was möchtest du in der Zeit machen?"

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Where stories live. Discover now