Saori sah fragend hoch zu Aaron, als wollte sie von ihm wissen, was sie tun sollten. Die Katudjalls sahen das als eine Einladung, die auch für sie galt und sprangen einfach auf den Tisch, um mit den Schwänzen freudig zu wedeln.

"Möchtest du denn schon etwas essen?", wollte Aaron leise wissen und beugte sich zu ihr hinab. Es war ihre Entscheidung. Wenn sie essen wollte, war das in Ordnung.

Ihre Früchte, die sie vor einigen Tagen geschnitten hatten, waren noch in dem Gefrierschrank. „Wie spät ist es denn?", wollte sie wissen und ihr fiel ein, dass sie ihre Tabletten gar nicht genommen hatte.

Aaron blickte hinaus zum Fenster. "Ich schätze gegen Mittag", meinte er und streichelte ihren Rücken.

„Dann ist es in Ordnung", entschied Saori. Wann sie das letzte Mal gegessen hatte, wusste sie gar nicht. Vielleicht vor ein paar Tagen, bevor sie in das Spinnenhaus eingesperrt worden war.

Die Dämonin ging zum Gefrierschrank und holte die Schüssel heraus, um sie auf den Tisch zu stellen. Richtig schüchtern nahm sie sich in Anwesenheit der anderen eine Frucht und ließ sie im Mund verschwinden.

„Könnt Ihr mir bitte die Tabletten bringen?", bat sie Aaron.

"Natürlich", sagte er und küsste ihre Haare. "Keinen Quatsch machen, ja?", bat er sie, weil er sich Sorgen machte, dass etwas passierte.

Dafür würden die anderen sicherlich sorgen. So ganz wohl fühlte sie sich nicht, als sie mit den anderen allein war. Aber auch die Katzen waren da, die sich nun von Caius und Dion füttern ließen.

Gerade nahm sie sich eine zweite Frucht, als ihr plötzlich schlecht wurde und sie ruckartig aufstand, um zum Spülbecken zu rennen.

Aaron, der nur auf halben Weg gewesen war, drehte sofort um, als er das spürte und rannte zurück in die Küche.

Dort war Belle bereits aufgesprungen und streichelte Saori den Rücken. "Was ist passiert?", fragte Aaron alarmiert.

„Ich weiß nicht. Ihr wurde plötzlich schlecht", erwiderte Belle mitfühlend. Saori hing über dem Becken und übergab sich. Sehr viel war es nicht, da sie so gut wie nichts gegessen hatte.

Aaron trat vorsichtig an sie heran und streichelte ihr den Rücken. "Kann das an der ganzen Aufregung liegen?", fragte er und Belle nickte.

"Das ist gut möglich", stimmte sie zu.

Blass war Saori plötzlich geworden und ihr Körper zitterte. Sie fühlte sich plötzlich schwach, doch sie wollte unbedingt nach draußen, dass sie leicht gezwungen lächelte. „Es geht schon wieder", verkündete sie und spülte sich den Mund aus.

Abwartend hielt sie ihre Hand hin, damit Aaron ihr die Tabletten für das Herz geben konnte.

Dieser schüttelte kurz den Kopf und half ihr dabei, sich hinzusetzen. Dann bat er Myuvi ihm die Tabletten zu holen. Diese wirkte zuerst nicht ganz so, als würde sie verstehen, was er wollte, doch dann klopfte sie mit dem Schwanz auf den Tisch und sprang hinab, um loszulaufen. Auch Ronny folgte.

"Wie geht es dir?", fragte Aaron, der ihr ein Glas Waser reichte.

„Besser", gab sie ehrlich zu. Trotzdem trank sie das Glas Wasser Schluck für Schluck. Bis Myuvi und Ronny zurückkamen, hatte sie es leer getrunken.

Brav sprang die Katze auf den Tisch und ließ die Tablettendose fallen. Sie hatte tatsächlich verstanden, was sie tun sollte.

Aaron streichelte sie ausgiebig und gab ihr ein Leckerli als Belohnung. Auch Ronny tätschelte er, weil dieser das Pulver gebracht hatte, auch wenn sie das heute nicht brauchte.

Belle reichte Saori erneut ein Glas Wasser, damit sie die Tabletten nehmen konnte.

Gehorsam nahm sie diese und sogar das Pulver, weil Ronny dieses extra gebracht hatte.

Die Katzen waren wirklich lieb und gehorchten Aaron auch ziemlich gut. „Wo ist eigentlich Lica?", wollte sie wissen. Die Katzenmutter hatte sie schon länger nicht mehr gesehen.

"Ich nehme an auf Männerschau", meinte Aaron nachdenklich.

„Wollt Ihr etwa sagen, dass sie noch einmal Kinder bekommen will?", fragte Saori keuchend und entsetzt.

Die Anwesenden sahen genauso verdutzt aus. „Dann gibt es noch mehr Konkurrenten hier", seufzte Saori.

"Sie wird die Kinder zwar hier bekommen, aber solange sie sich auf niemanden von hier prägen, werde sie sich wo anders hin absetzen", erklärte er ihr. "Immerhin sind die Geschwister von Ronny und Myuvi auch nicht mehr hier."

„Wo sind sie denn hin?", wollte sie wissen. Noch gut erinnerte sie sich daran, dass Lica fünf Kätzchen gehabt hatte.

"Das weiß ich leider nicht", meinte Aaron nachdenklich. "Vielleicht auf einer anderen Insel?", schlug er vor.

Hoffentlich ging es ihnen gut. Raffael und die beiden anderen Männer beendeten das Mittagessen, welches aus einer kräftig gewürzten Suppe bestanden hatte. Dadurch, dass Caius und Dion nun ständig hier waren, würden sie bald hierher ziehen, anstatt täglich zwischen den Inseln zu pendeln.

Die Stimmung am Tisch war gut, vor allem weil sie alle ungezwungen, aber mit gegenseitigem Respekt umgingen.

Zehn Minuten später ging es Saori wieder besser und sie bestand darauf, spazieren zu gehen. Die Früchte konnte sie auch später noch essen.

Aaron entschied, dass sie diese dann wieder mit ins Zimmer nahmen. Er wollte ihr wieder Vorlesen und hoffte, dass sie dabei aß.

Jetzt allerdings zog es Saori nach draussen. Bevor sie in die Sonne trat, nahm sie den Sonnenschirm an sich, den Mal extra für sie angefertigt hatte.

Diesen öffnete sie und war somit vor der heißen Sonne geschützt.

Es war gut, dass dieser fast immer in Türnähe zu finden war. Aaron würde jedoch noch einmal mit Mal sprechen, damit sie noch einen zweiten machte, der am Balkon stand. So wollte er sichergehen, dass sie auch immer einen hatte.

Aaron reichte ihr den Arm und bot ihr auch an, den Schirm für sie zu halten.

Lachend winkte sie ab. „Wenn Ihr ihn tragt, ist er zu hoch", erklärte sie den Grund. Was auch stimmte. Trug sie ihn, konnte sie sich am meisten vor der Sonne schützen. 

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Where stories live. Discover now