Eine Gänsehaut war bei ihr sichtbar, weshalb Aaron davon ausgehen konnte, dass sie noch immer an die Spinnen dachte.

Sie dachte sogar daran, dass sie die Hochzeit absagen sollten. Nicht, weil sie Aaron nicht liebte, aber weil sie es nicht verdiente, jemanden wie ihn zu haben.

"Mein Liebling", sagte Aaron noch einmal, um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Er wollte, dass sie ihn sah, nicht nur durch ihn hindurchblickte.

Nur mit Müh und Not schaffte sie es, ihn zu erkennen. Dass ihr Blick ständig abschweifte, konnte sie nicht verhindern. Unwohl rieb sie sich immer wieder die Arme, aber auch die Beine.

Aaron griff nach dem Kuschelhasen und bewegte ihn vor ihrem Gesicht, in der Hoffnung ihre Aufmerksamkeit so etwas von den Gedanken, die sie quälten, wegzubringen.

Damit schaffte er es tatsächlich, weil es sich bewegte. Ihre Augen folgten nun dem Hasen, egal wohin er sich bewegte. Leider brachte sie kein richtiges Wort heraus.

Wo waren nur ihre Katzen? Diese konnte er sehr gut gebrauchen. Allerdings wollte er sich nicht von ihr entfernen.

Sicherlich spielten sie irgendwo oder hielten sich bei Zephyr auf, um dort zu essen.

Aaron bemerkte, dass er mit dem Kuschelhasen nicht weiter kam und legte ihn aufs Bett, bevor er Saori hochhob. Es war vielleicht gut, wenn sie draußen bei den Hasen waren.

„Ich will hier bleiben", brachte sie tonlos hervor. Was, wenn die Spinnen irgendwo dort waren?

Plötzlich war ein Kratzen an der Schlafzimmertür zu hören. Ein kräftiges Maunzen war ebenfalls zu vernehmen.

Aaron hielt sie noch immer im Arm, als er die Tür öffnete.

Sofort sprangen die Katzen auf Saoris Bauch und begannen, sie eifrig zu schlecken, ungeachtet dessen, dass Aaron sie hielt und nun zusätzlich das Gewicht der Katzen ertragen musste.

Das störte ihn kaum, aber da die Katzen jetzt da waren, brachte er Saori wieder in Richtung Bett.

Die Katudjalls sprangen auf das Bett und kuschelten sich sofort an ihre Besitzerin. Eifrig schleckten sie Saori, um die Aufmerksamkeit zu erlangen.

Aaron hoffte, dass es helfen würde und er beobachteten Saori sehr genau.

Minutenlang schleckten sie das Mädchen ab. Bis dahin saß die Dämonin einfach da. Mit leeren, starren Blick auf einen Punkt gerichtet, nahm sie fast nichts wahr. Erst, als Ronny ihr in die Nase zwickte, wachte sie sozusagen auf und starrte ihn an.

„Ronny?", fragte sie beinahe tonlos.

Aaron beobachtete das Trauerspiel und wusste nicht, was er tun sollte.

Ihre kleinen Hände kraulten den Kopf der Katze und ließ es zu, dass der Kater sie erneut leicht zwickte. Dann drehte er sich zu Aaron um und schlug ihn mit seinem kräftigen Dämonenschwanz. Was soviel wie eine Aufforderung war, damit er weitermachte.

Aaron wusste jedoch nicht, mit was genau er weitermachen sollte, weshalb er die Katze nur anstarrte. "Saori, Ronny hat mich mit seinem Schwanz geschlagen", bemerkte er fast quengelnd.

Wie aus einer Starre hob sie den Kopf hoch und sah zwischen den beiden hin und her. „Warum tust du das, Ronny?", fragte sie den Kater ungläubig. Seine Schwester hatte sich an Aaron gekuschelt, während Ronny sehr zufrieden seinen Schwanz erneut gegen den Engel schlagen ließ. Das sorgte bei Saori für Stirnrunzeln.

"Hey", machte Aaron und stupste den kleinen Kater leicht an. "Er will wohl deine Aufmerksamkeit", bemerkte der Engel lachend.

Wenn Blicke töten könnten, hätte Ronny den Engel auf dem Gewissen. Seine Katzenaugen zu engen Schlitzen verengt starrte er Aaron an.

Gerade eben wollte er ihn noch einmal schlagen, doch Saori konnte Ronny noch davon abhalten. „Schluss jetzt", rügte sie den Kater streng.

Ihr Blick ging zu Aaron und sie musste leicht lächeln.

"Scheint so, als wäre er der Meinung, dass du sein Weibchen bist", meinte er neckend.

„Bin ich doch auch. Das habe ich Euch aber schon oft gesagt", bemerkte Saori und trank einen Schluck aus dem Wasserglas. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass die Katzen daraus getrunken hatten.

Aaron lachte. "Ach so?", fragte er und küsste ihre Wange. "Dann möchtest du als Ronny heiraten?", fragte er neckend.

Heftig schüttelte sie den Kopf. „Nein, Ronny wird eines Tages für Nachwuchs sorgen. Mit mir könnte er das nicht. Aber ich gehöre ihm", stellte sie klar und ließ ihre Hand über das Fell streicheln.

"Aber ich dachte du gehörst mir", sagte Aaron, der nicht verhindern konnte, dass er etwas eifersüchtig auf den Kater wurde. Doch nicht so sehr, dass er ihn deshalb verletzen oder von Saori wegholen würde. Zudem wollte er die Dämonin etwas necken.

„Das ist anders. Ich gehöre Euch, aber auch Ronny, weil ich seine Besitzerin bin. Die Beziehung ist anders zwischen uns", bemerkte Saori leise. Es war schwer zu erklären. Aber Ronny war eine Katze, die bald ein neues Leben anfangen würde. Ohne Saori und mit einer neuen Katzendame. Zwar würde er wieder kommen, doch es war anders. Jetzt allerdings beschützte er sie sehr.

Aingeru Aroha - Dämonenhochzeit (Band 6)Where stories live. Discover now