Zärtlichkeiten

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Evelyn:

Kaum haben Samu und ich unser Lied beendet, springe ich von der Bühne und falle in Lea's Arme. Wie sehr ich sie vermisst habe, merke ich erst jetzt. Sie gibt mir immer ein Gefühl von Geborgenheit, erinnert mich an Deutschland, meine Heimat. Ich lache sie an. Lea schnieft und wischt sich verstohlen ein paar Tränen weg. Dafür drücke ich sie gleich noch einmal. "Ich bin so froh dich zu sehen, Lea." "Und ich erst. Deine Stimme ist der absolute Hammer, ich weiß nicht wie du das machst, aber ihr habt alle Leute in euren Bann gezogen." Sie deutet auf die Menschenmassen die sich nicht rühren und scheinbar in Gedanken noch nicht ganz in die Realität zurückgekehrt sind.

"Wow." Die Gäste sind wirklich wie erstarrt. Da räuspert sich leise jemand neben mir. Ich zucke zusammen und drehe mich reflexartig um. "Boah Samu, schleich dich doch nicht so an! Ich hab mich voll erschrocken.."

"Sorry, das wollte ich nicht." Sein spitzbübisches Lächeln verrät allerdings das Gegenteil. Er streift kurz meine Hand. Lea die unsere Kommunikation genaustens beobachtet hat sieht mich wissend an. Ihr Blick sagt so viel wie *ist das nicht dieser Lehrer in den du verknallt bist/warst?* Unmerklich nicke ich ihr zu.

Kurz darauf kommt wieder Leben in die Bude, da der Direktor den nächsten Act ankündigt. Eine mir nicht bekannte Band. Doch auf den Gesang kann ich mich sowieso kaum konzentrieren, da ich von allen Seiten beglückwünscht, umarmt oder geküsst werde. Olivia kommt als letzte auf mich zu. "Ich habe geweint", stellt sie fest nachdem sie mit ihren Händen über die Augen gefahren ist. "Danke für diesen unglaublich schönen Moment." Jetzt kommen mir auch schon fast die Tränen, nach diesem süßen Kompliment. "Ich habe zu danken", flüstere ich leise. Ohne Olivia hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft überhaupt irgendwie klarzukommen in diesem fremden Land.

Samu weicht mir nicht von der Seite. Nicht während des Essen's, welches wirklich sehr lecker war und auch nicht als sich meine Eltern verabschiedeten, mit der Bitte ich solle so lange bleiben wie ich wolle. Als Samu mich dann schließlich zum Tanzen auffordert, kann ich nicht anders als zu nicken. Passend dazu wird gerade ein langsames Lied aufgelegt, sodass Samu und ich hin und herschunkeln. "Ich kann nicht tanzen." Prompt trete ich ihm auch schon auf die Füße, was uns zu Fall bringt. "Ok. Du kannst nicht tanzen."

Empört stemme ich die Hände in die Hüften und sage gespielt genervt: "Was habe ich den eben gesagt?" Samu lächelt nur leicht, bevor er meine Hand nimmt und mich hochzieht. Sein Gesicht ist so nah vor meinem. Am liebsten würde ich ihn endlich wieder küssen, doch ich habe das Gefühl, dass dies keine besonders gute Idee ist. Auch Samu scheint das einzusehen und seufzt leise während er mir zuflüstert: "Bitte komm heute mit zu mir." Seine Stimme hat einen flehenden Unterton. Ich lasse ihn noch ein bisschen zappeln. Das hat er verdient. Verträumt fahre ich mir durch die Locken und säusele etwas von: "Ich weiß nicht ob ich heute Zeit für dich hab. Weißt du.." Weiter komme ich nicht, denn Samu schnappt meine Hand, mit deren Fingern ich mir gerade verführerisch über die Lippen fahren wollte. "Hör auf damit." Wusste ich doch, dass ihn das kirre macht. "Bitte." Er sieht sich unauffällig um. "Wir brauchen mal wieder Zeit für uns. Ich kann nicht ohne dich."

"Ich doch auch nicht ohne dich." Meine Stimme senke ich leicht, nur vorsichtshalber, sollte es uns jemand belauschen. "Ich sage Lea Bescheid.. und dann.. komme ich mit dir." Samu lächelt wie ein Honigkuchenpferd.

Lea ist etwas enttäuscht, dass ich mich jetzt schon vom Acker machen möchte. Wie sie mir vorhin erzählte wird sie noch bei uns übernachten und erst am Wochenende zurück nach Deutschland fliegen. "Ist schon ok. Aber denk dran: Tu nichts was du nicht wirklich willst." Irittiert runzele ich die Stirn. "Du hörst dich an wie meine Mutter. Und keine Sorge Süße. Ich vertraue Samu." Gut dass ich ihr nicht von seinem kleinen Ausrutscher erzählt habe. Wahrscheinlich hätte sie mich dann gar nicht erst gehen lassen. Mittlerweile bin ich auch selbst felsenfest überzeugt, dass es wirklich nur ein Versehen war. Samu ist einfach viel zu lieb, als dass er imstande sein würde, so etwas noch einmal zu tun. "Dann viel Spaß!" Ich verabschiede mich auch von Olivia und Elyas die scheinbar die Finger nicht voneinander lassen können, denn Elyas drängt bereits zum Aufbruch. "Viel Spaß!," raune ich auch Olivia zu. Ihr Lachen kann ich bis hierher hören. Ein hochgestreckter Daumen registriert mir, dass alles ok ist und ich mir um sie heute keine Sorgen machen brauche.

Beflügelt laufe ich auf Samu und sein Auto zu. Während der Fahrt redet keiner von uns, ich habe das Gefühl wir genießen es einfach nebeneinander zu sitzen und die Nähe des jeweils anderen zu spüren. Kaum sind wir da, nimmt Samu bereits meine Hand und zieht mich mit sich ins Haus. "Möchtest du etwas essen?" Seine Stimme befördert mich zurück in die Gegenwart, da ich mal wieder seinen Körper bestaune. "Nein. Wir haben doch erst gegessen." Meine Stimme ist nur ein Hauch. Keine Ahnung wo ich den Mut auf einmal her nehme, doch ich laufe die Treppen hinauf, bis zum Schlafzimmer. Samu folgt mir auf dem Fuße. Unschlüssig bleibe ich vor dem riesigen Bett stehen. Auch wenn ich schon einmal darin lag. Heute ist meine Stimmung komplett anders. Ohne groß darüber nachzudenken lasse ich mich rücklings fallen.

Samu legt sich neben mich, stützt sich mit dem Ellenbogen ab und legt kurzerhand einen Arm um meine Taille. "Du weißt gar nicht wie sehr ich deine Nähe vermisst habe." Er streichelt über meine Haut. "Mir ging es genauso. Wir können.. nicht ohne einander. Das ist mir klar geworden."

Ich bette meinen Kopf auf seine muskulöse Brust. Eine Weile bleiben wir beide regungslos liegen. Samu will mich zu nicht's drängen, dass weiß ich. Doch nun reicht mir das nicht mehr.

Von meinem gesteigerten Wille es endlich zu tun klettere ich auf ihn und schiebe die Arme unter seinen Hinterkopf. Ganz sanft beuge ich mich vor und drücke meine Lippen auf die seine. Er erwidert den Kuss mit solch einer Heftigkeit, dass mein Atem stoßweise und äußerst unkontrolliert geht. Und doch fühle ich jetzt erst Recht das Blut in meinen Adern pulsieren.

Samu:

Ihre Küsse, ihre warmen Hände im Nacken... Ich kann nicht glauben, dass dies gerade wirklich geschieht. Die ganze Situation überwältigt mich und ich spüre wie ich langsam aber sicher die Kontrolle über mich und meinen Körper verliere. Evelyn's Hände tasten sich unter mein Shirt, während sie meinen Hals mit heißen Küssen bedeckt. "Evelyn." Ich stöhne leicht. "Du machst mich wahnsinnig." "Das ist mein Ziel." Mit einem Ruck zieht sie mir mein T-Shirt über den Kopf. Ihre perfekten Lippen gleiten über meinen Oberkörper, ein weiteres Stöhnen kann ich nicht unterdrücken. So sanft aber doch bestimmt wie möglich, packe ich ihre Oberarme, hebe sie von mir herunter und lege sie auf den Rücken. "Was du kannst, kann ich auch." Meine Stimme, rau, mein Herzschlag beschleunigt sich immer weiter. Mit einem Keuchen helfe ich ihr aus dem Kleid, bis sie kurz darauf in Unterwäsche vor mir liegt. Meine rauen Lippen gleiten zu ihrer Brust hinunter. Ich gehe noch weiter.. Immer wieder rauf und runter. Evelyn schweigt, zumindest versucht sie es, doch ihre bebenden Lippen und ihr zitternder Körper sprechen ihre eigene Sprache. Die Hitze in meinem Körper nimmt zu, ich versuche jeden Moment auszukosten. Als ich gerade unsagbar langsam ihre Lippen küsse und sie sich mir entgegen biegt ist es mit ihrer Geduld vorbei.

Evelyn:

"Samu. Du sollst mit mir schlafen, nicht versuchen mich zu quälen." Sein Lächeln vor meinem Gesicht macht mich verrückt. Im wahrsten Sinne des Wortes reiße ich unsere restlichen Klamotten vom Körper und presse meine ausgehungerten Lippen wieder auf seinen Mund. Samu's Hand greift in die Nachttischublade, hektisch streift er sich ein Kondom über und legt sich wieder auf mich. Sein heißer Atem pustet durch meine Haare, während er in mich eindringt. Auf einmal erlebe ich alles nur noch in Zeitlupe. Ein wohliges Gefühl breitet sich in meinem gesamten Körper aus. Samu streicht mir immer wieder durch's Gesicht als könne er immer noch nicht fassen, dass ich es bin die gerade mit ihm schläft. Meine Hände krallen sich in seinen Rücken, während seine sich am Bettuch festhalten. Er legt seine schweißnasse Stirn an meine während wir kurz darauf gemeinsam zum Höhepunkt kommen. Keuchend bleiben wir noch eine Weile so liegen. Samu wischt mir sanft einen Schweißtropfen von der Stirn.

"Wow.

"Das war perfekt." Seine Hand macht sich wieder selbstständig und fährt die Rundungen meines Körpers nach. Ein leichtes Lächeln erscheint auf meinen Lippen. Samu neben mir, diesen unglaublich sexy Mann, sein Körper. Auch meine Hände fahren wieder über seine Brust, als könne ich es nicht glauben, dass er wirklich da ist.

"Ich liebe dich." Es ist mehr ein Nuscheln, weil ich noch zu aufgewühlt bin um ordentlich zu sprechen.

"Was?"

"Ich liebe dich Samu."

Er streicht mir eine verschwitzte Haarsträhne aus der Stirn.

"Und Isch liebe disch."

TEACH ME / Samu Haber FF Where stories live. Discover now