Weites, freies Wasser

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Das Meer schaut so unendlich blau,
und schwarz im Licht vom Monde.
Wie wunderbar war schon der Tau
am Blatt, wo Anfang wohnte!
Denn Wasser ist das Elixier
des Lebens alle Zeiten.
Es, welchem selbst ein Felsen Tür,
wird ewig uns begleite

Sein Pracht hat lang schon mich gepackt,
hat meine Träum ergriffen.
Ohn Wort nun sind der Wellen Takt,
und Ahnung von den Riffen.
Wir Menschen wärn gern seiner Teil,
doch ist es uns nur Grenze.
Drum lügt man, nur am Land sei Heil,
weil da die Sonne glänze.

Die Tiefe Menschen fasziniert,
weil man sich will verlieren.
Doch wer die Tiefe inhaliert,
den wird sie exspirieren.
Zu schwimmen, geht nicht lange gut,
Ermüdungen bedrohen.
Und schwömm'st du, dränge bis ins Blut
die Kält, dem Blau entflohen.

Wir haben eine Lösung sehn,
blau Freiheit umzusetzen.
Wir müssen auf ein Schifflein gehn,
und seine Segel setzen.
Wir können auf das weite Meer,
im Segelboot der Wunder.
Doch fahrn wir nur mehr hin und her,
und Skorbut macht's nicht bunter.

Was ist denn nunmehr unsre Welt -
kaum mehr als wen'ge Planken!
Nicht wahr? Ohn Boot, das hoch uns hält,
uns gelten Lebensschranken.
Ist das die Freiheit, frei zu sein,
indem du bist gefangen!?
Statt Horizont mir's Leben klein,
zur Höll nicht zu gelangen.

Ich frag mich weiter, was denn lässt
im Leben uns bestehen.
Boot, Meer sind nur ein Manifest
der Käfig', ungesehen.

9. 1. 2020

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt