Teufel

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Er ist in aller Munde
in leider aller Herz.
Ihm frönen Katzen, Hunde,
es ist ein schlimmer Schmerz.
Gefürchtet bei den Guten,
beschwört vons Menschen Feind.
Er lasse alle bluten,
doch wer ist nur gemeint?

Ein Teufel ist kein reicher Mann,
nicht Fried hat noch Vertrauen.
Geblendet dank dem eignen Bann,
kann er nicht weit mehr schauen.
Sie selbst nur leiden mit sich noch,
kein Mut mehr können fassen.
Wer stürzte sich ins güldne Loch
von Feuer, bleibt verlassen.

In selbstgeschaffnen Grotten,
die kalt trotz der Verbrennung sind,
vermag er nur zu spotten
ob derer, die trug raus der Wind.
Sofern sie nicht aus Liebe,
hält aus nur kurz ein jed Geduld.
Zu stark der Schmerzen Triebe,
todtragisch scheint des Teufels Schuld.

Denn ihm nur seinesgleichen
an Mensch und Kreaturn
ihm bleib'n, ihn bitter bleichen;
sein Aug sind Todesuhrn.
Froh bloß die Oberfläche,
zerkümmert's Herzlein ihm.
Seins Geistes alte Schwäche
lässt Leid nur bleiben ihm.

Wenngleich er mich gejaget hat,
geplagt, will ich doch hoffen,
dass er mal lern' zu werden satt
und gleichermaßen offen,
dass Gott ihm eh die Reue schenkt
und danach seine Gnade.
Wir alle Teufel sind, beschränkt
und in der Hölle gerade.

Ein Buch, so bunt wie das LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt