Ⓛ︎Ⓘ︎Ⓔ︎

460 32 0
                                    

Yoongi Pov.

Dienstag.

Wie üblich, fuhr ich heute zum dritten Mal an das Gymnasium, um dort die Schüler zu unterrichten. Jimin hatte ich einige Male in der Tanzschule gesehen, aber gesprochen hatten wir seit letzter Woche nicht ein Wort miteinander.
Für mich nicht schlimm und für ihn wohl auch nicht, denn er hatte mir immer fleißig und mit einem strahlem im Gesicht gewunken, wenn er die Tanzschule betrat.

Ich bog mit meinem Wagen aufs Schülgelände. Komisch, sonst stand Jimin immer hier und holte mich ab, heute stand niemand hier, nicht mal ein Schüler.
Wahrscheinlich hatte er einfach kein Bock mehr mich zu begrüßen, immerhin kannte ich den Weg in die Aula ja schon.
Ich nahm mein Handy vom Beifahrersitz, schnallte mich ab und stieg aus.
Es wurde immer wärmer und an manchen Bäumen hingen schon Blüten, die fleißig von den Bienen heimgesucht wurden. Überall summte es und ein süßlicher Duft lag in der Luft. Kein Wunder, ich stand mit meinem Auto ja auch direkt unter einem Kirschbaum.

Gutgelaunt betrat ich die Aula. Zuerst erblickte ich die Schüler, die wie immer, sich schon ordentlich positioniert hatten. Von Jimin jedoch, war weit und breit nichts zusehen.
"Guten Tag", begrüßte ich die Schüler, woraufhin sie, wie in einem Chor, alle gleichzeitig "Tag", riefen.
Ich schloss mein Handy an die Musikstation an und machte gleich einen langsamen Walzer an. Während die Kinder ihr bestes gaben, ging ich durch die tanzende Menge und korrigierte hier dort die Haltung oder zeigte nochmal irgendwelche Schritte.

Plötzlich hörte ich, durch die Musik, das Zuklappen einer Tür. Jimin betrat die Aula und setzte sich auf einen, der am Rand stehenden, Tische.
Sein Blick fiel auf mich und mit einem freundlichen Nicken begrüßten wir uns.
Bald war das Lied auch zu Ende und so machte ich gleich den nächsten Song an und ließ die Kinder erstmal üben.

Erneut ging ich durch die Menge, im Augenwinkel beobachtete ich aber Jimin. Er sah so bedrückt aus.
Plötzlich stand er auf und verließ die Aula erneut. Was war los mit ihm?
Ich machte mir Sorgen, immerhin war er wie ein Kumpel für mich. Gut, ein ziemlich heißer Kumpel, aber darum ging es gerade nicht.
Ohne groß nachzudenken ging ich ebenfalls aus der Aula und spürte nur noch die Blicke der Schüler auf meinem Rücken, dann war ich auch schon verschwunden.

Ich musste gar nicht weit laufen, denn Jimin stand in der Herrentoillet am Waschbecken, stütze sich mit seinen Händen auf diesem ab und starrte in den Spiegel.
Vorsichtig betrat ich den Raum.
Augenblicklich visierte er mich mit seinem Blick, durch den Spiegel, an.

"Hey, was ist los?", fragte ich mit sanfter Stimme.
Er sah mich weiter stumm an, seine Augen füllten sich mit Tränen.
Ich ging auf ihn zu legte meine Arme von hinten um ihn und küsste seinen Nacken.
Ab und zu streifen sich unsere Blicke im Spiegel und ich konnte sehen, dass durch meine Küsse seine Augen immer nasser wurden. Seine Atmung verschnellerte sich.

"Baby, nicht weinen", raunte ich in meine Küsse und war kurz davor meine Hände unter sein Shirt wandern zu lassen.
Er ließ seinen Kopf nach unten fallen und sog stark Luft in seine Lunge.
"Yoongi lass das...", er hatte wirklich Mühe, Worte aus sich heraus zu pressen.
"Die Schüler sehen uns noch...", fügte er noch hinzu, langsam ließ ich meinen Kuss an seinem Nacken ausklingen und nahm etwas Abstand zu ihm ein.

"Was ist los? Ist was passiert?"
"Ne, alles gut, ich fühl mich grade nur nicht so gut."
"Na dann bleib noch etwas hier. Ich kümmer mich wieder um die Kinder."

Jimin Pov.

Yoongi drehte sich um und verließ den Raum. Hinter sich, schloss er noch die Tür.
Wenn er wüsste, wie wahr meine Aussage ebend gewesen war....
Dieser ganze Scheiß mit 'Abstand halten' hat rein gar nichts gebracht.
Das Einzige, was es gebracht hatte war, dass ich eben, als ich ihn zum allerersten Mal wieder richtig angesehen hatte, realisierte wie sehr ich ihn vermisste.
Seine Küsse und Nähe brachten mich so aus dem Konzept und mein Bauch kribbelte so stark, wie nie zuvor.
Die Stimme, bereitete mir weiche Knie und so eine Sehnsucht nach ihm.

Ich hatte verloren....gleichzeitig wurde ich wieder unheimlich sauer auf mich selbst.
Mir schossen die Tränen in die Augen und ohne nur ein einziges Mal zu blinzeln, tropften dicke Tränen in das Waschbecken vor mir.
Noch immer mit gesenktem Kopf, schluchzte ich paar Mal. Fuck Mann.....!
Ich zog meine Nase hoch und wischte einmal mit meinen Ärmel über meine verheuelten Augen.
Warum nur? Er war es doch gar nicht Wert, dass ich wegen ihm weinte..
Ich wollte ihn hassen, so sehr hassen.
Doch stattdessen, war ich Herz über Kopf in ihn verliebt.





Teach MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt