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Jimin Pov.

"Bist du nach der Schule allein zu Hause?"
Sie schüttelte den Kopf.
"Mein Onkel passt auf mich auf. Er kümmert sich meistens um mich."
"Verrätst du mir deinen Namen?", fragte ich sie einfühlsam und legte meine Hand auf ihre Schulter.
Die Kleine nickte eifrig, sah dabei aber sehr traurig aus.
"Ich heiße Go Lina."
"Was hältst du davon, wenn ich mal mit deinen Eltern rede, vielleicht kann ich ja was bewirken."
Erneutes Nicken und ein kleines Lächeln dazu. Vielleicht bekam sie nun wieder neue Hoffnung.
"In welche Klasse geht's du Lina?"
"In die Fünfte. Bei Frau Dat."
Schnell sah ich auf meine Uhr.
"Oh, es klingelt gleich zum Unterricht, wie wärs wenn du jetzt zu deinen Klassenkameraden gehst und dich mit denen ein bisschen ablenkst.
Ich werde versuchen deine Eltern zu erreichen und am besten erzählst du ihnen, was heute passiert ist. In Ordnung?"
"Ja."
Sie stand auf, holte ihren Ranzen aus der Umkleidekabine für Mädchen und ging dann aus der Turnhalle.
Oh Mann, die Kleine tat mit echt leid. Sie musste sich ziemlich im Stich gelassen fühlen. Zumindest kümmerte sich ihr Onkel um sie. Aber das schien nun mal nicht auszureichen.

Irgendwie nahm mich das Ganze ziemlich mit. Ich musste echt noch lernen solche Dinge nicht all zu sehr an mich ranzulassen.
Durch den Vorfall, war ich noch mitten beim Aufbauen, als meine nächste Klasse bereits die Turnhalle betrat. Darunter befand sich auch Luna. Sofort kam sie zu mir und erzählte mir, was sie doch alles heute schon gesehen hatte. Wobei einiges ziemlich fragwürdig klang. Wenn was kam, dann kam alles an einem Tag....
"Welcher ist ihr lieblings Dinosaurier? Also ich mag den Tyrannosaurus Rex am meisten, der sieht so gefährlich aus und er ist der Gefährlichste."
Es tat mir zwar wirklich leid, jedoch hatte ich jetzt echt keinen Kopf für Dinosaurier.
"Mmhmm", entgegnete ich deswegen bloß und baute weiter alles auf.
Zum Glück ließ sie bald von mir ab und lief zu den anderen Kindern. Anscheinend hatte sie bemerkt, dass ich ihr nicht ganz zuhörte.
Die letzten beiden Stunden verliefen zum Glück ohne weitere Vorfälle.

Kaputt saß ich in meinem Bett und wählte die Telefonnummer von Linas Eltern in mein Telefon. Vorhin, bevor ich gegangen war, hatte ich noch mit Frau Dat gesprochen und ihr davon berichtet. Da sie sich eh um nichts kümmern wollte, kam es ihr wohl ganz gelegen, dass ich noch so engagiert war und den Kindern helfen wollte. Also gab sie mir ohne weiteres die Telefonnummer der Eltern und nun saß ich da und hörte mir immer wieder den gleichen Satz an: "Der Gesprächspartner ist zur Zeit leider nicht erreichbar....."

Frustriert ließ ich mein Handy aufs Bett fallen. Ich seufzte.
Tausend Gedanken kreisten mir durch den Kopf.
War Lina jetzt allein? Waren ihre Eltern für sie da?
Wieso benahm sich der Tanzlehrer so komisch? Und warum überhaupt, erlaubten sich die Schüler so eine Frechheit?
Was ging sie das an, mit wem ich was am laufen hatte und wem nicht?

Gut. Wenn die Eltern nicht an ihr Handy gehen wollten, dann musste ich sie eben per Post in die Schule einladen. Ein Gespräch zusammen würde doch eh viel mehr bringen...
Dann wäre das schon mal abgehakt.
Kommen wir nun zu den Zwölften. Ich musste unbedingt andere Seiten aufziehen, irgendwann war Schluss.
Klar, eigentlich fand ich es immer schön, ein lockeres Verhältnis zu ihnen zu haben, doch bei meinem Privatsleben hörts echt auf.
Und was den Tanzlehrer betrifft....an sich ist er echt hübsch und er wirkt so erfahren. Ich muss zugeben, dass er Stuntman war, hatte mich schon ein bisschen beeindruckt und sein Geruch war auch nicht schlecht. Aber woher wusste er, dass ich schwul war? Das war irgendwie gruselig. Vor allem, weil ich es eigentlich immer für mich behalten hatte...

Meine Familie wusste es noch nicht mal, sie warteten immer noch auf eine Freundin.

Yoongi Pov.

Am Abend stand ich in der Küche und kochte was zu Essen für Lina und mich. Heute gabs Spaghetti mit Bolognese. Lina saß am Küchentisch und machte ihre Hausaufgaben, während ich am Herd stand und fleißig die Soße zusammen mischte.
"Wie war dein Tag Lina? Irgendwas interessiert passiert?", versuchte ich ein Gespräch aufzubauen.
"Ne, alles wie immer."
Ich hatte das Gefühl, dass sie irgendwas bedrückte, aber was?

"Ich habe vorhin mit deiner Mama telefoniert, als du noch in der Schule warst. Am Wochenende haben sie frei und wollen mit dir wegfahren. Ist das ok für dich?"
"Wirklich?" Ihre Stimme klang viel heller und aufgeregter.
"Ja, wirklich. Sie sagte, du sollst dir überlegen, was du mit ihnen machen willst. Heute Abend will sie dich auch nochmal anrufen. So gegen halb 8."
"Juhu! Wie spät ist es?"
"10 Minuten vor um 7."
"Das heißt, sie rufen in 40 Minuten an!", kam es wie aus der Pistole geschossen.
"Wow Lina, das war echt schnell. Dann hol dir einen Teller, das Essen ist fertig."
Sie stand schnell auf, räumte den Tisch leer und nahm sich dann einen Teller, den ich ihr vollgemacht hatte.

"Wie war dein Tag Onkel Yoongi? Hast du wen kennengelernt?"
Lina fragte mich das jeden Tag. Sie wusste schon ewig, dass ich auf zwei Geschlechter stand. Und ich musste sagen, sie war diejenige, die es von meiner Familie am besten aufgenommen hatte.
Sie sagte so etwas wie: "Liebe ist Liebe, egal wo sie hinfällt." Und das sagte sie so süß, dass es sich in mein Gehirn eingebrannt hatte.
Sie verstand nur noch nicht, dass ich nicht nach was Festem suchte, sondern nur meinen Spaß haben wollte. Doch welcher Fünftklässler sollte das bitte verstehen?







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