Ⓢ︎Ⓣ︎Ⓡ︎Ⓞ︎Ⓝ︎Ⓖ︎

503 31 2
                                    

Jimin Pov.

Gleich am darauffolgenden Tag, suchte ich Frau Dat nach meiner sechsten Stunde auf. Ich wollte sie über die neusten Umstände informieren. Nachdem ich dies getan hatte, ging ich ins Sekretariat, um den Sekretärinnen zu sagen, dass ich einen Brief für ein Elternteil brauchte.
Sie versprachen mir, dass sie sich darum kümmern würden und so machte ich mich danach auf den Weg zur siebten und achten Stunde.

Für meine Zwölfte hatte ich mir heute was ganz Besonderes überlegt.
Die Klasse saß bereits im Raum, als ich herein kam. Es herrschte ein furchtbarer Lärm, jeder wollte jedem was sagen.
Anstatt meine Sachen auf den Lehrertisch zu stellen, stellte ich sie an die erste vordere Bank in der Ecke. Dann holte ich mein Bewertungsbogen und ein Schlüsselbund aus meiner Tasche und legte es auf den Tisch.

Zum Glück hatten wir gerade ein Thema, wo die Schüler etwas auswendig zu lernen hatten, weshalb mein Vorhaben noch besser funktionierte. Bewerten wollte ich das ganze eigentlich nicht, ich hatte das Notenbuch nur zur Einschüchterung vor mich gelegt.

Nachdem mein Platz fertig war, ging ich durch die Reihen. Noch immer erzählten sie aufgeheitert miteinander.
Ich biss auf meine Zähne. So auf streng tun war eigentlich gar nicht mein Fall, aber was muss das muss.
Langsam wurde es stiller. Neugierig verfolgten mich nun die Schüleraugen, wie ich durch die Reihen schritt. Immer hinter den Stühlen lang.
Plötzlich griff ich einen Stuhl, auf dem der größte Macker dieser Klasse saß und zog ihn nach hinten. Der Junge hatte damit natürlich nicht gerechnet und so landete er auf seinem Hosenboden.
Prompt lachten die Anderen.
"Ruhe!", fuhr ich sie an. Schon war es wieder still.
"Ab nach vorn an die Tafel."
Der Schüler gehorchte mir sofort und trottete missmutig an die Tafel.
"Sie hatten Hausaufgaben auf. Bitte öffnen Sie diese. Sie sollten die verschiedenen Zeitformen einsetzten und lernen."
Während ich die Anweisungen gab, ging ich zurück zu meinem Platz und setzte mich. Natürlich sagte ich alles auf Englisch.

"Schreiben sie alle Zeitformen an die Tafel und sagen Sie mir, wie diese gebildet werden!"

Mit großen Augen sah der Schüler mich an.
Die anderen kratzen sich die Stirn und oder kauten nervös auf ihren Lippen herum.
"Nun fangen Sie an. Sonst kann ich ihnen gleich Null Punkte eintragen."
Er begann sich zur Tafel zu drehen und irgendwas auf Englisch zu stottern. Am Ende hatte er mit Ach und Krach alle Zeitformen angeschrieben und sogar die Bildung dazu.
Nun saß er wieder auf seinem Platz. Da ich nicht zu gemein sein wollte. Nahm ich eine Schülerin dran, wo ich wusste, dass sie die Hausaufgaben hatte.
Sie stellte sie mir einwandfrei vor und konnte alles perfekt begründen, wenn ich nachfragte.

"Haben Sie was dagegen, wenn ich ihnen für ihre Stundenleistung 15 Punkte gebe?"
Freudig schüttelte sie ihren Kopf.
So gings also auch.
Der Schüler von vorhin meldete sich.
"Herr Park, haben Sie mir auch eine Note gegeben?"
"Nein, Sie haben es zumindest versucht. Wenn Sie von vornherein gleich gesagt hätten, dass sie es nicht können und sich geweigert hätten, hätte ich Ihnen Null Punkte gegeben."

Die zweite Stunde verlief genauso. Immer wieder ließ ich Schüler nach vorn gehen und die Aufgaben an der Tafel erledigen. Da ich relativ gut zielen konnte, warf ich den Schlüsselbund immer vor den Schüler, auf den Tisch, der als nächstes dran war.

Nach dem Unterricht ging ich ins Sekreteriat, um den Brief abzuholen und ihn zur Post zu bringen.

Teach MeDove le storie prendono vita. Scoprilo ora