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Jimin Pov.

Schnell zog ich meine Jacke über und fuhr mit meinem Fahrrad nach Hause.
Dort angekommen wollte ich erstmal duschen gehen.
Ich entledigte mich gerade meines T-Shirts, als mein Blick wie gefroren im Spiegel stehen blieb.
Auf meinem Hals zierten sich mehrere kleine blaue Flecke.
Scheiße! Wie sollte ich die denn verstecken?
War mein erster Gedanke. Mein zweiter war, dass ich ein bisschen stolz darauf war, diese, von so einem hübschen Jungen zu haben.
Aber egal. Panisch lief ich zu meinem Kleiderschrank, jeden Pulli zog ich raus und schaute, ob sich nicht doch irgendwo einer mit Rollkragen versteckte. Am Ende meiner Suche, hielt ich einen Einzigen in der Hand.
Ich konnte doch nicht nur einen Pulli anziehen, bis die weg waren! Das dauerte bestimmt ewig!

Ich ging erstmal duschen, um gleich danach den Pulli anzuziehen und zu schauen, ob er alle verdeckte.
Nicht mal einen Schal hatte ich.
Und Dummerweise hatte er mir genau am Kieferknochen einen verpasst. Den würde wohl kein Pulli überdecken...
Was sollte ich den Schülern erzählen? Sie würden sicher nachfragen....
Ach was, eigentlich schuldete ich ihnen ja keinerlei Rechenschaft.

Ich seufzte. Was war das gewesen?
Was für ein Verhältnis hatten wir jetzt miteinander? Ich spielte kurz mit dem Gedanken ihn jetzt anzurufen und eine Erklärung von ihm zu verlangen, doch ich traute mich irgendwie nicht. Ich war auch froh, jetzt gerade nichts von ihm zu hören. Mein Blick fiel auf meine Lehrertasche.
Plötzlich fielen mir wieder die Arbeiten ein, die ich noch zu kontrollieren hatte. Relativ demotiviert setzte ich mich an meinen Schreibtisch und begann die Tests zu korrigieren. Wobei ich in Gedanken ganz woanders war.....
Mit meinen Fingern wanderte ich zart meinen Hals hoch und runter. Leichten Druck übte ich mit meinen Fingern auf den blutdunklen Flecken aus.
Ein Schauer lief über meinen Rücken. Wow, dieser Kerl raubte mir irgendwie echt den Atem und meine Nerven!
Was er wohl gerade tat? Was dachte er von mir?
War ich der Einzige? Oder hatte er mehrere? Dachte er auch an mich?

Im Dauertakt fuhr ich mit meinen Händen abwechselnd durch meine Haare. Mit Ach und Krach riss ich mich nochmal zusammen und korrigierte konzentriert die letzten Blätter.
So hoffentlich war alles richtig nachgesehen...

- Nächster Tag -

Durch ein schreckliches Klingeln wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Genervt tastete ich die Gegend um mich herum ab. Schließlich fand ich mein Handy und beendete den Lärm.
War ich hier gestern einfach eingeschlafen? Das, was gerade geklingelt hatte, war nämlich mein Wecker, um aufzustehen.
Ich setzte mich zurück. Tatsächlich, ich saß immer noch an meinem Schreibtisch. Mein Nacken und Rücken schmerzten und das Licht in meinem Zimmer, blendete mich.

Ich rieb verschlafen meine Augen und schaute auf mein Handy. 6.30 Uhr war es. Ich stand auf und ging zum Kleiderschrank. Daneben stand mein Bett, auf diesem lag noch der Rollkragenpullover von gestern.
Leicht verzweifelt griff ich danach und streifte ihn mir über.
Zu dem schwarzen Pulli zog ich eine weiße Hose an und wieder schwarze Schuhe. An sich echt kein schlechtes Outfit. Nur der Fleck an meinem Kiefer störte mich gewaltig, noch immer hatte ich keine Idee, was ich sagen könnte, wenn die zwölfte Klasse, mit denen ich übrigens gleich erste Stunde unterricht hatte, mich darauf ansprechen würde. So wie ich sie kannte hatten sie keine Hemmungen.

Bevor ich mich letztendlich zur Schule aufmachte, durchkramte ich nochmal meinen Jackenschrank, auf der Suche nach einem Schal. Es konnte doch nicht sein, dass ich kein einzigen Schal besaß.....aber so war es und so ging ich zur Schule.

Durch das Gesuche kam ich erst nach dem Stundenklingeln in den Flur. Die Schüler standen vor meinem Raum und ich hörte ein genervtes Stöhnen, als sie mich erblickten. Wahrscheinlich dachten sie, dass sie Ausfall hätten.
Aber da war ich, in aller Frische.
Ich schloss den Raum auf und versuchte meinen Kopf leicht schräglich zu legen, sodass ein bisschen mehr der Fleck verdeckt wurde.
Die Schüler trottete auf ihre Plätze und packten ihre Sachen aus. Es war sofort zu merken, dass sie wegen letzter Stunde noch angepisst waren. Heute würde ich aber sowieso wieder meinen alten Unterricht einführen. Ich wollte ihnen nur zeigen, dass ich auch anders konnte.

Beim zurück Schieben des Lehrerstuhls entstand kurz ein schrabendes Geräusch und schon saß ich.
Vorsichtig zog ich meine Jacke aus, versuchte dabei so wenig wie möglich den Pulli zu verrutschen.
Doch es brachte wohl nichts, augenblicklich vernahm ich verkniffene Lacher und scharfes Lufteinziehen.
Aber kein Schüler traute sich irgendeine Bemerkung zu machen, anscheinend hatten sie es verstanden....
"Guten Morgen. Keine Angst heute mach ich wieder normalen Unterricht und nicht den komischen Strengen. Aber ich habe das Gefühl, oder besser gesagt hatte, dass viele meinen Gutmut ausgenutzt haben. Ich habe echt nichts dagegen, wenn wir ein lockeres Verhältnis pflegen, aber wenn ich sage, es ist Schluss, dann ist auch Schluss und keiner fängt an noch eine Frage zu stellen oder rumzumaulen. Die letzte Stunde sollte euch einfach zeigen, dass ich jederzeit dazu bereit bin, andere Maßnahmen zu ergreifen. Ich hoffe es ist euch eine kleine Lehre.
Ok irgendwelche Fragen bis hier hin?"

Kurze Stille, dann meldete sich einer.
"Äh, sie haben das was...", er hob seinen Kopf eine bisschen hoch und zeigte auf eine Stelle bei ihm am Kiefer.
Sofort spürte ich, wie nun wirklich alle, diesen Knutschfleck anstarrten.
"Ich weiß", entgegnete ich nur trocken.
"Dürfen wir wissen von wem der ist?"
Hackte er vorsichtig nach.
Durften sie es wissen? Ich wusste nicht, wie Yoongi dazu stehen würde und außerdem würde das nur ihre Vermutung unterstützen.
"Ich behalts mal besser für mich", antwortet ich.
"Noch weitere Fragen zu meinem Hals, bevor der Unterricht beginnt?"
Sofort meldete sich eine Schülerin.
"Ist das der Einzige oder sind da mehr?"
Ich seufzte einmal, hackte meinen Finger an den Kragen und zog ihn einmal rund um meinen Hals herunter.
Mindestens fünf kamen nun voll zur Geltung.
"Oha, wer war das?", staunten die Schüler."Etwa der Tanzlehrer?"

Ich ignorierte diese Bemerkung, richtete derweil wieder meinen Kragen und ergriff erneut das Wort.

"So ihr hattet eine Hausaufgabe auf. Lehrbuch Seite..."
Ich musste sagen, dass Verhältnis zu meiner Klasse war schon ziemlich cringe. Aber sie waren so neugierig und außerdem protzte ich auch ein bisschen vor Stolz. Ein aufmerksamkeitgeiler Lehrer und Schüler, die ihm genau diese Aufmerksamkeit gaben. Passte doch alles und solange sie sich benahmen....



Teach MeWhere stories live. Discover now