Kapitel 14: Die Geister, die ich rief...

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Lou's POV:
Ich hielt die Luft an...Hatte ich mich verhört?! Oder hatte er mich gerade wirklich zu meiner Beziehung zu Mo gefragt?!
War ich denn nur von Idioten umgeben? Wie sollte ich ihn denn vergessen, wenn ich alle zwei Tage an ihn erinnert wurde? Doch meine innere Stimme sagte mir, dass ich ruhig bleiben sollte. Das tat ich auch, ich atmete tief ein und aus, einzig meine verkrampften Händen ließen meine Nervosität erahnen. ,,Naja, er ist nur der junge Clanleader der Devils. Ich hatte halt nie viel mit ihm zu tun, also wie auch? Unsere Väter sind ja zerstritten...", sagte ich mit fester Stimme. In solchen Momenten liebe ich mein Schauspiel-Talent. ,,Achso, ich dachte ihr kennt euch vielleicht näher. Ich meine erst kommt Mo und will mit mir ein Deal machen und dann du...", er blickte mir in die Augen und ich hoffte inständig, dass er nicht merkte, dass ich gelogen hatte. ,,Das ist das Buiseness, ich hatte gedacht du wüsstest wie das läuft?!", mit stechendem Blick guckte ich ihn an. Meine Taktik war eigentlich immer wirksam: Beantworte einfach eine Frage mit einer Gegenfrage! Auch diesmal schien es zu klappen:,,Du hast recht. Jeder kämpft für seinen Clan, aber jetzt kämpfen wir zusammen!", er lächelte mich an und machte nicht den Eindruck an meinen Worten zu zweifeln. Aber es war schon das zweite Mal an einem Tag, dass er das ,,zusammen" so betonte. Was sollte das? Dachte er wirklich aus und könnte mehr werden? Träum weiter, dachte ich mir innerlich. Ja, Lennox war nett und sicherlich auch ein guter Kumpel oder mehr, aber ich wollte keine Beziehung. Ich spürte auch nichts für ihn, ich sah das ganze eher als Freundschaft mit gewissen Vorzügen, nicht mehr und nicht weniger.
Warum ging es immer gleich um Liebe? Man musste doch nicht immer schwarz oder weiß sein, es gab doch auch noch was dazwischen.
Na ja, er würde das schon verstehen, vielleicht bildete ich mir seine Anspielung ja auch nur ein...

,,Sag mal mein Vater hat uns zwei für morgen zum Mittagessen eingeladen, hast du da Zeit?", wechselte ich das Thema, was gut funktionierte. Aber es stimmte mein Vater hatte Lennox und mich zum Essen eingeladen. ,,Ja klar, gerne.", er lächelte und hatte Mo scheinbar schon ganz vergessen. Zum Glück!

Wir kuschelten uns ins Bett und er legte einen Arm um mich, ich wusste nicht warum aber es fühlte sich falsch an. Er war nicht der, den ich liebte, aber um heil aus der Sache rauszukommen, musste ich erstmal mitspielen. Ich hörte neben mir einen regelmäßigen Atmen, nach einer Weile schlief ich auch ein und fiel in einen traumlosen Schlaf. ,,Guten Morgen, meine Prinzessin!", mich weckte wieder diese unverkennbare Lennox-Stimme. ,,Prinzessin", so hatte mich niemand bisher genannt und das war auch gut so. Außerdem was hieß hier,,meine"?! Ich gehörte niemandem und das sollte auch so bleiben. Trotzdem lächelte ich ihn an und murmelte verschlafen: ,,Guten Morgen." Er sah etwas enttäuscht aus...hatte er jetzt ein ,,Guten Morgen, mein Prinz!" erwartet? Na da konnte er lange warten!

Doch seine Enttäuschung hielt nicht lange, er lächelte mich wieder an und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss, wenn auch zaghaft. ,,Ich freu mich, den berühmten Jack Rylers mal persönlich kennenzulernen."  Er guckte mich grinsend an, ich konnte seine Freunde nicht so ganz erwidern. ,,Oh man, es ist schon 11:00, wir sollten echt mal aufstehen.", ich erschrack als ich auf die Uhr meines Handys gesehen hatte.

Schnell verschwand ich im Bad und duschte. Das Wasser prasselte auf mich herab. Plötzlich ging die Tür auf und Lennox kam herein. Ich wirbelte herum und erschreckte mich zu Tode. ,,Ahhh, was machst du denn hier?", ich starrte ihn an, bis mir einfiel, dass ich ja komplett nackt war. ,,Ich mach mich fertig, was sonst?", ihn schien die Tatsache, dass ich gerade Dusche überhaupt nicht zu stören. Eher amüsierte er sich! Was für ein Arschloch!!!
,,Und da konntest du nicht warten bis ich mit Duschen fertig bin?!", kontertet ich. ,,Nein.", das war Alles, was er sagte. Dann betrat er die Dusche. ,,Was wird das?", jetzt musste ich mir das Lachen verkneifen. Wie war er denn heute drauf? Das konnte ja witzig werden...
Im nächsten Moment fing er an mich zu küssen, ganz sanft und nicht stürmisch. Ich genoss den Kuss, auch wenn ich keine Gefühle für ihn hatte, er tat mir gut. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und er legte seine Hände um meine Hüften. So standen wir nun da: nackt, unter Dusche, das warme Wasser auf uns herunterprasselnd, und küssend!

Schatten des Untergrunds Where stories live. Discover now