Kapitel 11: Kalt und Heiß!

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Lou's POV:
An diesem Abend saß ich in meiner Wohnung auf der Couch und dachte nach, über alles was passiert war. Hatte ich die richtige Entscheidung getroffen oder war es ein Fehler gewesen? Nein, ich musste diesen Gedanken schnell wieder aus meinem Kopf verscheuchen, es war richtig gewesen mit Lennox den Pakt einzugehen. Auch wenn mich Mo dafür hassen würde...
Ich hatte so gehandelt wie es sich für eine gute Kartellleaderin gehörte, ich hatte für den Clan und gegen mein Herz entschieden!
Aber Mo und ich hätten sowieso keine Chance gehabt, zumindest seit Lukas von uns wusste...Uns?! Das klang komisch, es hatte ja nie ein ,,uns" wirklich gegeben.
Schnell verscheuchte ich auch diesen Gedanken wieder. Nein, ich musste Mo vergessen! Bitte!
Jetzt gab es eh kein zurück mehr, ich hoffte bloß, dass ich meine Entscheidung nie bereuen würde.
Ich kuschelte mich in meine Decke und schaltete den Fernseher ein, doch es kam nichts was mich hätte sonderlich interessieren können, also schaute ich einen Film auf Netflix.
Danach ging ich früh schlafen, schließlich musste ich morgen fit sein.
Am nächsten Tag war ich schon früh im Büro, heute würde mein Vater vorbei kommen um unsere Arbeit unter die Lupe zunehmen, wie zu erwarten, kam er wenig später. ,,Hallo, Töchterlein, wie läuft's so?", seine Stimme klang nicht so lieb wie der Inhalt, eher kalt und abweisend. ,,Gut, ich habe dir einiges mitzuteilen.", erwiderte ich genauso kalt, ich hatte gar keine Lust freundlich zu klingen.
,,Also leg los, ich hab ja nicht den ganzen Tag Zeit.", forderte er mich auf. Ich guckte ihn stechend an:,,Natürlich, also Mo Dax hatte sich mit Lennox Black verbunden um New York zu übernehmen.", ich machte eine Pause und schluckte als ich Mo's Namen aussprach. Mein Vater zog scharf die Luft ein. ,,Und dann habe ich gestern Lennox ein Gegenangebot gemacht, wir haben uns nun zusammen getan um Queens zu übernehmen, das einzige was uns noch von New York fehlt!", ich wusste, dass das  ein  wunder Punkt meines Vaters war. ,,Interessant, keine schlechte Idee muss ich sagen! Aber wie wollt ihr das machen?", er sah mir direkt in Augen. Ich sah zurück, genau wie gestern bei Lennox, wenn er glaubte ich würde seinem Blick nicht stand halten, hatte er sich geschnitten, die Zeiten waren vorbei.,,Wir graben ihm die Lieferanten ab und wenn er kein Stoff mehr hat, kann er auch nichts mehr verticken und die Devils gehen pleite. Dann teilen wir Queens gerecht und genau unter uns auf!", ich sah ihn herausfordernd an. ,,Das klingt doch mal nach meiner Tochter, ich bin stolz auf dich, du bist eindeutig die Clevere meiner beiden Kinder!", in seinem Ton lag eine Mischung aus Stolz und Spott. Ich wusste, dass er mich für schlauer als Lukas hielt, deswegen erledigte ich auch solch wichtige Dinge für den Clan und würde ihn eines Tages leiten. Er verglich uns immer wieder, was vor allem Lukas zu setzte. Ich konnte bei seinen Worten allerdings keinen Stolz verspüren, aus seinem Mund hatte Stolz eine andere Bedeutung.
Ich lächelte ihn kalt an. Er stand auf:,,Ich denke du kommst weiter klar, wenn was ist meld dich und halt mich auf dem Laufenden, du kannst mir Lennox gern auch nochmal vorstellen, ich will ja wissen, wen meine Tochter da um den Finger gewickelt hat..." Mit diesen Worten ging er aus dem Raum.
Sein Worte hallten in meinem Kopf nach, hatte ich Lennox um den Finger gewickelt? Nein, ich hatte nur Geschäfte mit ihm gemacht!
Zufrieden arbeitete ich weiter und ging alles mögliche an Rechnungen und Bestellungen durch. Irgendwann klopfte es ein zweites Mal an meiner Tür:,,Herein!" Als ich hoch sah, blickte ich in Lukas Gesicht. ,,Hey, was gibt's?", ich sah ihn fragend an. ,,Na, da sitz sie ja, unsere kleine Streberin!
Hat Papi dich wieder gelobt?!", sein kaltes Lachen und der spöttische Unterton gefielen mir ganz und gar nicht.
,,Lukas was soll das?!", zischte ich. ,,Ich wollte nur wissen, ob du dich an unsere kleine Abmachung hälst...hast du noch Kontakt zu Mo?!" ,,Nein, aber weißt du was, im Gegensatz zu dir kümmere ich mich ums Geschäft!", schnaubte ich. ,,Lou du hast gar keine Ahnung, wie viel ich schon für diesen verschissenen Clan gemacht hab, aber immer lobt Papa nur dich, du, die tolle, tolle Tochter!", er schrie fast. ,,Ich weiß nicht was du jetzt von mir erwartest, aber Mitleid bekommst du keins, ich muss diesen Mann genauso ertragen wie du, aber ich habe beschlossen das Beste daraus zu machen!", entgegnete ich ihm.
,,Alles gut, geheucheltes Mitleid brauch ich keins, gerade nicht von dir!", sagte er kalt.
,,Ne, von mir nicht, aber von dieser kleinen Schwarzhaarigen ne? Aber warte mal, ist das nicht nur ne Nutte, die du bezahlst?!Komisch, dass du mein Mitleid nicht willst obwohl ich doch auch nicht besser bin als sie, schließlich bin ich ja auch nur das Kind einer Nutte!", ich sah ihn genauso kalt an, ich hatte auch meine Quellen, wenn er dachte nur er hat welche, hatte er ganz schön falsch gedacht. ,,Woher weißt d- ach ist auch egal, ja sie ist ne Nutte, aber wenigstens, vögel ich nicht den jungen Clanleader von dem größten Feind meines Vaters...!", dann ging er einfach ohne noch etwas zu sagen. Ich knallte sauer den Aktenordner vor mir auf den Tisch, wie sollte ich Mo bitteschön vergessen, wenn ich immer wieder an ihn erinnert wurde?!
Wütend fuhr ich nach Hause, ich wollte gerade was beim Pizzalieferanten bestellen, da erreichte mich eine SMS, die meinen Abend komplett verändern sollte!
,,Hey, ich bin zufällig gerade in New York unterwegs und wollte fragen, ob du Lust hast was trinken zu gehen ;)
~Lennox"
Warum eigentlich nicht?! Ich meine, was war an Freigetränken schon auszusetzen...
Also verschwand ich in meinem begehbaren Kleiderschrank und wählte einen braunen Wildleder-Rock und ein schwarzes Top aus und kombinierte es mit schwarzen Pumps und einem schwarzen Mantel. Dann schnappte ich mir noch meine kleine Handtasche und fragte Lennox, wo wir uns denn treffen wollten. Keine zehn Minuten später saß ich in einer schwarzen Limousine.
Lennox begrüßte mich und reichte mir ein Glass Champagner. Lachend stieß ich mit ihm an. Ich lachte und meine Augen funkelten ihn an, aber irgendwie behielt ich eine kalte und mysteriöse Aura.
Ich liebte es mysteriös zu sein, irgendwie hatte ich schon immer Spaß an Schauspielerei gehabt.
Wir betraten die ,,Clouds Lounge", einer der teuersten Bars New Yorks, sie war oben in einem Wolkenkratzer und ich liebte die Aussicht von hier oben.
Wie setzten uns an die Bar. ,,Was soll ich dir bestellen?", er lächelte mich an und seine blaue Augen wirkten im gedimmten Licht dunkler und nicht mehr eisblau.
,,Ich würde einen Black Hugo nehmen, danke!", ich bemerkte wie er fasziniert auf meine Lippen starrte und nicht auf meine Augen. Ohne den Blick von mir abzuwenden bestellte er:,,Für mich bitte ein Gin Tonic und für die Dame hier ein Black Hugo."
,,Also wie geht's dir?", fragte er lächelnd. ,,Gut soweit, das Buisness läuft. Und dir?", ich hielt mich knapp, ich wollte nicht so viel von mir preisgeben. ,,Mir geht's auch gut, ich freue mich, dass ich hier heute in so netter Begleitung sitze. Ah, da kommen unsere Getränke.", ich hatte seinen flirtiegen Unterton nicht überhört.
Wir stießen an:,,Auf uns!",sagte ich und lächelte verschmitzt. ,,Ja, auf uns als Team!", er lächelte ebenfalls.
Dieser Abend lohnte sich auf jeden Fall. Wir redeten eine Weile über Gott und die Welt, irgendwann entschuldigte er sich kurz und verschwand auf dem Klo.
Ich stand ebenfalls auf und ging zu der großen gläsernen Fensterfront. Die Fenster waren im 30 Grad Winkel nach unten gebogen, so hatte man das Gefühl man fiel in den Nachthimmel, wenn man vor ihnen stand.
Ich guckte erst hoch, da waren tausende Sterne, die funkelten. Dann guckte ich nach unten und sah viele kleine Lichter, der Autos und Läden aufblinken. Es war unfassbar schön! Und ich genoss den Moment, ich lehnte mich gegen die Scheibe und vertraute einer 15 cm dicken Glasscheibe mein Leben an. Doch irgendwie hatte ich keine Angst, sondern war eher auf eine bizarre Art fasziniert. Wie würde es sich wohl anfühlen, wenn man da raus fiel und mit irrer Geschwindigkeit der Welt da unten entgegen flog?
Komischerweise hatte dieser Gedanke eher etwas befreiendes an sich, ich war neugierig , wie sich das wohl anfühlte. Ich schloss für ein kurzen Moment die Augen und stellte mir vor zu fliegen...plötzlich legte sich eine große Hand um meine Taille. ,, Du bist ganz schön faszinierend, Lou Rylers, weißt du das?",ich hörte seine tiefe Stimme an meinem Ohr. Ja und Nein, in meinem 18 Jährigen Leben wurde mir schon so einiges gesagt, dass ich geheimnisvoll , sexy, kalt, gefährlich, skrupellos und schön war, aber faszinierend, hatte mir noch keiner gesagt. ,,Auf der einen Seite bist du unfassbar heiß und wie ein Abenteuer und auf der anderen bist du kalt und selbstsicher. Ich mag das!", mit seiner Hand drehte er meinen Kopf zu seinem. Ich erhaschte ein Blick auf sein Handgelenk und sah die Schlange. Ich sah ihm in die Augen und konnte nicht anders, ich verringerte den Abstand zwischen unseren Gesichtern. Unsere Lippen waren nur noch mm von einander entfernt, ich konnte seinen heißen Atem spüren, er roch nach Gin und von seinem Hals ging ein Geruch nach After Shave aus. Ich durchbohrte ihn mit meinem Blick und er hielt ihm nicht lange stand.
Er legte seine Lippen auf meine und ich erwiderte den Kuss, mit seiner Zunge strich er langsam über meine Lippen und ich gewehrte ihm Einlass. Es war ein unbeschreiblicher Kuss, wir küssten uns und unter uns ging es Meilen runter in den schwarzen Nachthimmel.
Nach einer Ewigkeit lösten wir uns von einander und ich zog ihm am Arm mit:,,Komm mit." Er hatte schon längst gezahlt und folgte mir anstandslos in die Nacht, wir fuhren zur mir.
Im Schlafzimmer warf ich ihn lachend aufs Bett und fing an sein Hemd aufzuknöpfen, wir küssten uns wieder. Bedacht strich ich über seine nackte Brust, er war trainiert, keine Frage. Er strich mit seinen Händen unter mein Top und zog es mir aus. Langsam öffnete er meinen BH und küsste meine Brüste. Ich vergrub meine Hand in seinem Haar. Ich öffnete seine Hose und wir beide wussten was jetzt kam...
Mitten in der Nacht wachte ich auf, neben mir lag Lennox ich schaute auf den Arm der sich um meine Taille geschlungen hatte. Ich erinnerte mich an die letze Nacht, es war wirklich schön gewesen.
Aber nicht so besonders wie mit...Mo! Was er wohl gerade machte? Hatte er seit mir schon wieder mit jemand anderem geschlafen? Plötzlich fühlte ich mich schlecht und bekam Mo gegenüber ein schlechtes Gewissen. Doch dann zuckte ich kurz zusammen...
Das konnte doch nicht war sein, er schlich sich schon wieder in meinen Kopf, ich sah sein Grinsen vor mir, ich schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden.
Mo war Vergangenheit...aber wollte ich das überhaupt?
————————————————————————Das elfte Kapitel und 152 Reads, vielen, vielen Dank❤️
Ich wünsche euch wie immer viel Spaß beim Lesen ;)
P.S. Wie findet ihr es bis jetzt?

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