FIFTYTWO

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Elijah

Ein paar Jahre zuvor

„NICHTSNUTZ, VERSCHWINDE SONST GESCHIEHT MADISON WEIT AUS MEHR."

Geschickt blickte ich in die Augen meiner Tante. Die Schwester meiner Mutter und die Frau meines Vaters. Wie alles sich doch ändern kann..

„Dein ernst? Du bist ein Furie. Eine alte verbitterte Furie."

„Und trotzdem liebt euer Vater mich."

„Eigentlich liebt er dich nicht, er liebt dein Aussehen, weil du so aussiehst wie unsere Mutter nur in hässlich."

Verbittert schnaubte sie aus.

„Mal schauen wie Madison darauf reagiert wenn sie ein paar Schläge abbekommt."

„Das wagst du nicht." mit großen Augen starrte ich die Frau an die unmenschlicher als je zu vor war.

„Verschwinde. Meinetwegen lasse ich sie dann in Ruhe aber sobald ich dich nochmal sehe, wird sie dafür büßen."

Ich atmete schwer aus. Ich wollte nicht das sie so eine Macht über mich hat.

Ich stapfte den Flur entlang bis zur Haustür, bevor ich diese aufriss und sie mit Kraft zu schlug.

Nie. Wieder. Würde. Ich. Dieses. Haus. Betreten.

Wo ich hin sollte, wusste ich nicht. Ich hatte keine Familie auf die ich zählen konnte. Keine Freunde bei denen mein Vater nicht nachschauen würde.

Ich musste weg. Komplett weg. Madison zu liebe. Das war der einzige Grund.

Durch das Geld was ich angespart hatte, beschloss ich mir ein Ticket zu kaufen. Ein Ticket für ein anderes Land. Vielleicht war Australien am besten. Es war weit weg von hier, weit weg von der Furie.

1 Monat vor der Gegenwart

„Elijah?"

„Was ist?" Ich blickte meinen Zimmer Genossen mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Ich glaube deine Familie hat Probleme."

"Wann hatte sie das nicht?" Lachte ich unwissend auf und widmete mich meinem Bericht wieder.

Doch der blondschopf schaute keines Wegs belustigt.

"Deine Schwester. Sie hat Probleme."

Diesmal würde ich hellhöriger.

"Was für welche? Drogen? Jungs? Wehe einer der dreckskerle hat sie geschwängert."

Blondie lachte auf.

"Da spricht der beschützerische Bruder aus Dir."

"Sag endlich. Was ist mit ihr?"

"Soweit ich erfahren habe wurde sie entführt und sollte vom Dach geschmissen werden."

"BITTE WAS?!" Mit voller Wucht sprang ich von meinem Stuhl.

"Wir müssen ihr helfen." Doch mein Zimmer Genosse blieb ruhig auf seinem Stuhl sitzen.

"Los!"

Doch dieser schüttelte den Kopf.

"Chill Elijah. Sie ist außer Gefahr. Zumindest jetzt. Wie ich gehört habe wurde ihr ein Bodyguard zugeteilt. Sie sind geflohen und verstecken sich seitdem."

Etwas erleichterter atmete ich aus.

"Bodyguard also? Wer ist es?"

Neugierig schaute ich ihn an.

"Aideen Mondecalo."

"Aideen? Der Aideen? Unser Aideen?"

Ein nicken war seine Antwort.

"Wow, was haben die Idioten von der Verwaltung bitte angestellt? Sie wissen doch wie die Lage ist- war."

"Dein Vater wollte den besten und Aideen-"

"-Aideen ist der beste." Beendete ich den Satz.

Aideen war wirklich der beste und ich konnte froh sein sie in seinen Händen zu sehen. Dort war sie sicherer als irgendwo anders.

"Ich will sie sehen."

"Elijah denkst du wirklich-"

"Ich möchte meine kleine Schwester endlich Wiedersehen. Sie wieder in die Arme nehmen und sie beschützen."

"Soll ich Aideen aufspüren?"
Ich nickte.

"Wenn ich ihn dann kontaktiere-"

"Nein. Wir werden sie uns holen. Ich will nicht das Aideen die paar Stunden wie ein Wachhund neben uns sitzt und unsere gemeinsame Zeit versaut. Ich will sie für mich alleine haben. Wenigstens ein paar Stunden."

"Verstehe ich. Aber denkst du es wäre so wirklich gut?"

"Ja, bitte mach es mir möglich."

"Ich tu was ich kann."

Gegenwart

Ich erzählte ihr die Geschichte wie ich von ihrer Situation erfuhr, jedoch ließ ich aus, dass Aideen mir bekannt war.

"Also hast du das alles getan um mit mir Zeit zu verbringen?"

Ich nickte.

"Es tut mir leid wie die Dinge gelaufen sind."

"Mir tut es auch leid."

Sie senkte den Kopf.

"Willst du dir einmal das Haus anschauen?" Fragte ich ruhig. Sie schien interessiert am Haus zu sein, seit sie hier war.

Sie nickte langsam.

Vielleicht war es besser so. So könnten wir beide erstmal ein wenig runterfahren und uns vielleicht ein wenig näher kommen.

Wir verließen das Wohnzimmer durch eine etwas größere Tür. Dort war meine kleine Bibliothek, die ich mir selbst zusammen gebaut hatte.

"Du kannst dir gerne ein Buch nehmen, wenn du willst."

Sie schüttelte den Kopf.

"Ich lese nicht so gerne."

Darüber schmunzelte ich leicht.

"Irgendwie hatte ich das erwartet."
Ich sah ihr an, das sie aus reiner Höflichkeit kein Buch nahm. Nicht weil sie nicht lesen wollte, eher weil ihr die Situation einfach noch zu fremd war. Manchmal wunderte ich mich wirklich über meine guten Menschenkenntnisse.

"Da ist die Küche."

Ich zeigte auf die andere Seite des Raumes, auf die Tür.

"Sie ist noch ein wenig im Renovierungsprogramm. Bald sollte ich aber fertig sein."

"Oben sind die Schlafzimmer und das Bad. Wir haben insgesamt 3 Schlafzimmer.

"Wofür?"

"Naja eins ist meins und das andere ein Gästezimmer."

"Und das dritte?"

Elijah schien ein wenig gereizt über die Frage, weswegen ich schnell eine andere Frage stellte.

"Wer hat Dir geholfen?"

"Bitte?" Elijah drehte sich verwirrt zu mir.

"Wer war dein Mitbewohner? Wer war der Blondie?"

"Ist das wirklich relevant? Du kennst ihn wahrscheinlich sowieso nicht."

"Elijah sag es Doch einfach."

Elijah verdrehte die Augen.

"Du bist genauso neugierig wie damals."

Leicht lächelte ich.

"Also?"

Elijah atmete kurz aus ehe er anfing zu sprechen.

"Anthony."

Dear BodyguardOù les histoires vivent. Découvrez maintenant