THIRTYSIX

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„Butter oder Margarine?"

"Butter, aber sowas von." Schoss es aus Damons Mund, weshalb ich kurz lachte.

"Gut, den sonst hätte ich nicht mehr mit dir gesprochen."

Die paar Stunden in denen mich Damon durch die Stadt geführt hatte, war eine meiner besten Zeiten. Es stellte sich heraus, dass Damon gar nicht so war, wie ich gedacht hatte. Eigentlich überhaupt nicht so. Das lag wohl an seinem guten Aussehen. So wie es bei Aideen war... Der Unterschied war einfach, dass Aideen ein arschloch war und Damon nicht. Zumindest bis jetzt noch nicht.

Im Auto, auf dem Rückweg, hätten wir uns über die banalsten Themen unterhalten und zur Abwechslung war es mal nichts ernstes.

An der Villa angekommen, brannte kein Licht mehr und erst jetzt viel mir auf das es so langsam dunkel wurde. Das waren wohl mehr als 'ein paar stunden'.

Letztendlich war es auch egal, denn Aideen hätte mir schreiben können, mich fragen können wo ich bin. Ich hätte zwar nicht darauf geantwortet, aber ein Zeichen das er sich sorgen machen würde wäre schön gewesen.

„Danke Damon, es war ein schöner Tag."

Es herrschte eine kurze peinlich stille, bevor ich die Tür vom Auto mit Schwung aufmachen wollte. Genau... wollte.

Leider hatte Damon das Auto nicht entriegelt, weshalb ich mit dem Kopf gegen das Fenster knallte, bei dem Versuch die Tür auf zu machen.

Ein kurzes lachen kam von Damon bevor meine Autotür mit dem Knopf aufschloss.

„Danke" sagte ich peinlich berührt und öffnete sie. Bevor ich sie jedoch schloss hielt mich Damon auf.

„Pass auf dich auf."

Leicht verwirrt nickte ich. Damon konnte schlecht etwas von meiner jetzigen Lage wissen. Alles blieb vor jedem bis auf Aideen, meinem Vater, Jamie  und mir verborgen.

„Mach ich." sagte ich perplex und schloss die Autotür.

Der Weg zum Haus fühlte sich viel zu kurz an, denn im nu stand ich vor der Haustür.

Seufzend holte ich den Schlüssel aus der Tasche und öffnete die Tür.

Das Haus war stockdunkel, sodass ich fast gar nichts erkannte. Deshalb suchte ich nach dem Lichtschalter, doch ich fand ihn nicht. Gedämpft atmete ich aus und kramte mein Handy aus meiner bevor ich sie aufhing. Meine Tasche stellte ich auf die Kommode, die ich mit dem Taschenlampen Licht meines Handys fand.

Als ich durch das Haus leuchtete blieb mir der Atem stehen. Sofort drehte ich mich zur Wand und suchte nach dem Lichtschalter, bis ich ihn fand. Als das Licht den Raum erleuchtete, blieb ich geschockt stehen.

„Scheisse!"

Das gesamt Haus war verwüstet. Regale und Blumentöpfe umgeschmissen, Geschirr aus den Schränken geschmissen, Möbel umgeschmissen und so viel mehr.

„Aideen?!" kam es mir sofort in dem Sinn, weshalb ich verzweifelt nach ihm rief. Jedoch bekam ich kein Antwort.

Ich beeilte mich über die kaputten und umgefallenen Sachen zu kommen um nach Aideen zu suchen. Die Küche war der erste Raum, doch dort fand ich ihn nicht. Der nächste Raum war das Wohnzimmer, wo ich tatsächlich fündig wurde. Aideen lag bewusstlos am Boden, an seiner linken Bauchseite floss Unmengen Blut raus. Sofort rannte ich zu ihm und stützte deinen Kopf indem ich ihn auf meine Knie legte.

Sein ganzes T-shirt war von Blut überströmt. Wie viel er wohl schon verloren hatte?

Ich blickte mich nach irgendeinem Stoff um, mit dem ich die Blutung stoppen konnte, jedoch war nirgends etwas zu sehen. Wieso war hier keine Decke oder sonstiges?

Ohne wirklich weiter zu überlegen, zog ich mein T-shirt aus und drückte es auf die Wunde.

„Aideen? Kannst du mich hören?" Fragte ich nahe bei seinem Ohr. Ich wollte nicht mehr schreien, dafür war ich viel zu überdreht, außerdem wollte ich ungerne das jemand anderes aus der Nachbarschaft etwas mitbekommen würde, sonst würde alles aufliegen.

Nach ein paar Minuten schien er sich tatsächlich zu bewegen, weshalb ich ihm kopfüber ins Gesicht schaute.

„Sag bitte was." flehte ich ihn an und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Seine Haare waren zerzaust und doch waren sie so schön, dass ich hindurch fassen wollte.

Langsam öffnete er seine Augen, weshalb ich vor Freude aufschrie.

„Gott Aideen, du lebst!"

„Aideen reicht auch." Wisperte er leise. Ihm war wohl in jeder Lage noch zum scherzen zu mute.

„Du idiot. Ich mach mir hier sorgen und dann kommt sowas."

Aideen atmete langsam und laut aus, bevor er versucht aufzustehen.

„Du blutest am Bauch. Wir sollten erst die Blutung komplett stoppen und da du mittlerweile wach bist, werde ich Verbandszeug holen."

Aideen nickte nur, bevor ich seinen Kopf auf ein Kissen ablegte, da er bis eben noch auf mir lag.

Mit schnellen Schritten ging ich nach oben ins Badezimmer und holte den Verbandskasten. Wieso und warum das alles hier gerade so verwüstet war, würde ich ihn fragen wenn ich weiß das es ihm gut geht. Jetzt wollte ich ihn nicht mit fragen belasten.

Zurück bei Aideen setzte ich mich neben ihn und holte aus dem Verbandskasten einen Verband und eine Kompresse.

Die Kompresse legte ich auf seine Wunde, vorher aber nahm ich mein mittlerweile rotes T-shirt von der Wunde.

Ein kurzes zischen war zu hören, doch das konnte ich jetzt nicht beachten. Er sollte sich einfach mal nicht anstellen.

Als ich alles soweit gut verbunden hatte, half ich Aideen auf, sodass ich ihn stützend ins Schlafzimmer bringen konnte. Vorsichtig legte ich ihn dort ab und legte die Decke über ihn.

„Ruh dich aus. Ich werde mal aufräumen gehen."

„Schade, die Aussicht gefällt mir gerade so gut." sprach Aideen und grinste dabei höhnisch. Erst verstand ich nicht, was er meinte, doch als ich seine Blicke auf meinen Oberkörper bemerkte, viel es mir wieder ein.

Sofort legte ich meine Hände über meinen bh und zog scharf die Luft ein.

„Guck sofort weg."

Aideen lachte wieder auf.

„Soll ich dir mal was erzählen? Ich weiß sogar wie es darunter aussieht." dabei spielte er ganz offensichtlich auf unsere eine Nacht an, die gerade mal gestern war.

„Witzig." ich verließ das Zimmer schnell um zu mir nach oben zu gehen. Selbst auf dem Weg dorthin war überall Verwüstung, ich wollte mir nicht vorstellen, wie es in meinem Zimmer aussah....

Dear BodyguardWhere stories live. Discover now