TWENTYEIGHT

32K 1K 253
                                    

Madison

Nachdem Aideen mich so unsanft geweckt hatte, war meine Laune ein wenig im Keller, die bei seiner Anwesenheit sowieso nie gut war. Zudem musste ich mich in Windeseile fertig machen, was sich als ziemlich anstrengend und mühevoll gestaltete. Er hätte mich auch einfach früher wecken können, so schwer war das nun wirklich nicht! Jedoch zog es Aideen ja vor mich total auflaufen zu lassen.

Jetzt wo wir zu Jamie gingen, war ich deutlich glücklicher und besser gelaunt. Wenigstens ein Mensch bei dem ich mich wohlfühlen und der nichts schlechtes gegen mich hatte. Ich war dabei auch total aufgeregt auf Jamies Familie. Zwar waren sie mal bei uns, aber damals war ich noch ziemlich jung. Danach kam Jamie nur noch alleine, wahrscheinlich weil seine Frau krank geworden war, schwer krank. Es hatte sie ein seltener Krebs erwischt der noch unerforscht war. Jedes Mal wenn er vorbei kam, was bei weitem nicht oft war, schien er fertig und am Ende seiner Kräfte zu sein. Augenringe, blasse Haut und zerzauste Haare waren der Standard jedes Besuches.

Jetzt, neun Jahre später, ging es ihr wieder gut. Zumindest den Umständen. Es war ein harter Kampf ohne wirklich richtige Medikamente, aber sie schaffte es tatsächlich den Krebs auf unerklärliche Weise zu besiegen. Es hatte um die sechs Jahre gedauert, bis der Krebs komplett weg war und die letzten 3 verbrachte sie damit wieder zu Kräfte zu kommen. Natürlich litten die gemeinsamen Kinder davon.

Leasly und Damon.

Beide sind in meinem Alter, weshalb sie alles komplett mitbekommen haben, da aber Leasly und auch Damon nicht den besten Kontakt zu mir hatten, bekam ich nicht viel von Ihnen mit. Es war nie so, dass ich sie nicht mochte, nein, sie sind beide liebenswürdig gewesen, aber das ist nunmal schon ein paar Jahre her in denen wir das letzte mal zusammen gespielt haben. Wer weiß ob die beiden sich nicht komplett verändert haben.

„Worüber denkst du immer nach?" hörte ich Aideen neben mir sagen, weshalb ich mich langsam umdrehte. Ich wollte ihn nicht anfahren wie ich es sonst immer tat, nicht solange wir bei Jamie Gast waren. Auch wenn wir noch gute paar Meter entfernt waren, würde eine Diskussion die komplette Stimmung kippen.

„Ich denke über vieles nach. Mag für dich vielleicht unrealistisch rüberkommen, weil du mich für dumm hältst, aber interessiere mich für die Vergangenheit und auch die Zukunft. Darüber denke ich nach." Sprach ich ruhig und widmete mich dem Fußweg zurück.

„Hör bitte auf zu denken, dass ich immer schlecht von dir denken würde, es ist nur nunmal so, dass jeder von uns eine Vergangenheit hat, die nicht unbedingt schön war, uns aber gelehrt hat."

Ein wenig verwirrt blickte ich zurück in sein Gesicht, was mir jedoch nur seine Seite zeigte, da Aideen wieder geradeaus schaute.

„Du tust immer so auf geheimnisvoll, wieso sagst du nie etwas dies bezüglich?"

„Weil es da nichts zu sagen gibt und es keinen etwas angeht."

Augenverdrehend seufzte ich auf.

„Dann hör auf immer davon zu erzählen! Wenn es keinen was angeht, dann Jammer nicht rum."

Daraufhin blieb Aideen stumm, was ziemlich verwirrend war anhand der Tatsache das wir hier von Aideen sprachen. Sonst hatte er immer ein Konter für mich übrig...

„Wir sind da." Murmelte ich und drückte die Klingel, als wir vermeintlich vor der Tür standen.

Nach Sekunden würde dann auch schon die Tür geöffnet und ein strahlender Jamie blickte in unsere beiden Gesichter.

"Pünktlich auf die Minute!" Witzelte er, weil wir ca 5 Minuten später dran waren.

"Tut uns-" doch er unterbrach mich abrupt.

„Das war ein Spaß Madison. Ob's jetzt 5 Minuten oder gar 10 Minuten sind, ist doch egal!" leicht lächelnd nickte ich und ließ mich sammt Aideen hineinbitten.

„Und? Wie gefällt euch das Haus? Ist es in Ordnung?"

„In Ordnung?" Fragte ich ihn leicht skeptisch, weshalb sein lachen langsam verschwand und ein unsicheres auftrat.

„Es ist wunderbar! Einfach toll!" grinste ich und sah wie Jamie erleichtert ausatmete.

„Zum Glück..."

„Was dachtest du den bei solch einem Haus?!"

Jamie jedoch zuckte nur mit den Schultern.

„Leasly, Damon und Sarah warten schon im Esszimmer."

Kurz überlegte ich, wer wer war.
Leasly müsste die Tochter sein, Damon der Sohn und Sarah die Frau, so weit ich schätzen würde, da es nun mal verflucht lange her war.

Kurz zogen wir unsere Jacken und Schuhe im Flur aus, bevor wir Jamie durch den schmalen Flur folgten, bis zum Esszimmer.

Am Tisch saß eine kleine Bilderbuch Familie. Alles und alle sahen wie aus einem kleinen Bilderbuch oder Katalog herausgeschnitten und eingesetzt aus. Leasly hatte schwarze Haare, graue Augen und ein weißes Zähne, das sie mit ihrem Lächeln zeigte. Sarah sah mit ihren schwarzen Haaren, blauen Augen und deren Ausdruck wie die perfekte Mutter aus..

Und Damon...

Gott, er war so verdammt heiß geworden. Er hatte auch schwarze Haare und grau-blaue Augen. Jedoch stach bei ihm nicht nur sein gutes Aussehen und dieses verboten gut aussehendes Lächeln, was er mir entgegenbrachte, nein, auch seine Muskeln die unter dem eng anliegenden grauen T-shirt besonders hervor stachen.

„Madison! Gott habe ich dich lange nicht mehr gesehen." Sarah stand sofort auf und umarmte mich stürmisch.

„Du bist so verdammt groß und hübsch geworden, Herje!" peinlich berührt schaute ich kurz auf den Boden.

„Wie gehts dir?" Sprach ich aus, als ich vom Boden wieder hoch schaute.

Gelassen nickte sie.

„Ich habe alles überstanden. Mir gehts wieder prima!"

„Das freut mich." sagte ich lächelnd.

„Leasly, Damon, begrüßt sie auch!" wandte sie sich ihren Kindern zu die sofort nickten und Aufständen.

„Hey." Leasly nahm mich in eine kurze Umarmung und lächelte mir zu.

„Es ist eine Ewigkeit." daraufhin nickte ich.

„Ja, ganz schön lange her."

Nachdem sie zur Seite ging kam Damon zu mir.

„Aus Dir ist ja eine richtige Frau geworden. Freut mich dich mal wieder zu sehen."

Daraufhin nickte ich und lächelte etwas schüchtern. Seine Anwesenheit war irgendwie ein wenig angsteinflössend...

„Wer ist überhaupt dieser hübsche Bursche, Madison?"

„Oh, das ist Aideen. Mein nervtötender, idiotischer, selbstverliebt-„

„-Freund." wurde ich plötzlich von Aideen unterbrochen.

Erschrocken schaute ich Aideen an.

BITTE WAS?!

Dear BodyguardWhere stories live. Discover now