»Was hälst du eigentlich von Cappuccino?«, fragte ich ihn und sah kurz zu ihm, bevor ich wieder aus dem Fenster starrte.

»Hörst du mir überhaupt zu?«

»Man, Fynn! Ich habe dich etwas gefragt!«, maulte ich und zog einen Schmollmund. »Das ist mir wichtig!«

»Mädchengesöff.« Er bog in eine Seitenstraße ein, unheimlich. »Wieso fragst du mich das ganze Zeug?«

Ich beachtete seine Frage erst gar nicht. »Und mehr Funktionsfähige Kaffeemaschinen?«

»Mehr was?!«, fragte er iritiert und sah erneut zu mir. Ich wies mit erhoben Augenbrauen zur Straße und erstaunlicher Weise gehorchte er mir.

»Du weißt schon. 'Ne gute Kaffeemaschine mit der man Espresso, Cappuccino, Kakao und sonstiges machen kann.«

»Du hast meine Kaffeemaschine zerstört, stimmt's?«, seufzte er.

»Nein!«, antwortete ich viel zu schnell.

»Gib's doch endlich zu.«, bat er mich, doch ich schüttelte trotzig meinen Kopf. Niemals.

»Wie lange fahren wir noch?«, lenkte ich vom Thema ab und sah mich um. Eigentlich wollte ich ja nie wieder in seinen furchteinflösenden Wagen steigen, aber sollten wir meine neuen Möbel mit der Ubahn transportieren?

Er hielt mit quitschenden Reifen an und die abgestandene Wasserflasche rollte gegen meine Schuhe.

Wenn sie nicht so unnormal teuer gewesen wären, hätte ich sie weggeschmissen. »Und ich hatte daraus getrunken.«, murmelte ich vor mich hin und ein kalter Schauer lief mir den Rücken herunter. Gott, dieser Kerl war so ekelhaft!

»Hast du was gesagt?«, fragte er. Ich öffnete sein Handschuhfach - wer nannte das Ding bitte so?- und warf einen Blick hinein. »Dir ist klar, dass du meine Privatsphäre missbrauchst?«

»Halt die Klappe.«, knurrte ich. »Ich musste in dieser einen Woche zwei mal mit anhören wie du dich mit anderen Frauen vergnügst und einer noch dazu vorgaukeln ich sei deine Verlobte.« Ich betonte das letzte Wort und zog eine Packung angefangener Zigaretten heraus.

»Im Auto rauchen ist aber nicht sehr schön.«, bemerkte ich.

»Falls dir nicht aufgefallen ist-« Er parkte seinen Wagen und schaltete den Motor ab. »Weder meine Wohnung noch mein Auto stinken nach Zigaretten.« Und mit diesen Worten verließ er dan Wagen und ließ mich alleine mit der Wasserflasche, auf der eindeutlich mit Kohlensäure drauf stand, alleine.

Ich stürzte mich auf die Tür und riss sie auf. Frische Luft, Freiheit, bloß weg von dem blödem Ding.

»Es passt da nicht rein.«, bemerkte ich. Fynn kämpfte trotzdem mit den Einzelteilen meines Bettes. Ich war schon damals mit Jacksons und Benny's IKEA-Möbel überfordert und doch kaufte ich nun in dem selben Laden ein. IKEA war wie das zusammenbauen von Lego-Autos für Erwachsene.

Und vor allem für Leute die wussten, wie man einen Schraubendreher benutzte, überhaupt wissen sollten, wozu der da ist.

Ich wusste es nicht. Weder wie man ihn benutzte noch wie er aussah. In meinen Augen hätte es auch ein Hammer sein können.

Zu meinem erstaunen, gelang es Fynn den letzten Karton in seinen Wagen zu quetschen und mit einem breitem Grinsen sah er mich an.

»Jetzt wo du ein Bett hast, können wir es auch gemütlich testen.«, bemerkte er und zwinkerte mir zu. Dummer Scheiß-Kerl.

»Darüber reden wir, wenn du es aufgebaut hast.«, erwiderte ich und tat, als würde ich auf sein Angebot angehen. Fynn grinste breit.

»Ich nehme auch gerne das So-« Zum zweiten Mal am heutigen Tag klatschte meine Handfläche auf seiner Wange auf.

»Ich habe keinen Sex mit Arschlöchern wie dir.«, bemerkte ich und nun war ich die jenige die ihm zuzwinkerte. So ein dummer Scheiß-Kerl. Ich stieg in den Wagen und ließ mich auf den Beifahrersitz gleiten. Dieses Leder war wirklich nervig auf dauer und vor allem heiß! Die Sonne zeigte sich zwar nicht oft heute, doch dieses kleine bisschen reichte aus um die Ledersitze auf ein unerträgliches Maß zu erhitzen.

Und die Lederjacke die ich dabei trug, machte dies nicht besser.

»Gut, also kein Sex mit dir.«, murmelte Fynn und startete den Motor.

»Kannst du knicken.«, bestätigte ich ihn und sah aus dem Fenster. Einer der Kartons drückte unangenehm gegen meinen Sitz, vermutlich war es die blöde, blaue Kaffeemaschine, welche ich ihm gekauft hatte.

Oder er hatte den Karton mit dem Schrank extra so hingelegt, dass sich eine der Ecken in meinen Rücken bohren konnte. Irgendwann würde ich einen guten Grund haben um Fynn zu verklagen, aber davor, musste jemand diese riesigen Kartons in mein Apartment tragen. 

Friends in a roundabout wayWhere stories live. Discover now