Freitag, der 31. Oktober 1997

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"Draußen geht die Welt unter und ihr gebt nicht mal Bescheid, dass ihr geheiratet habt? Seid ihr wahnsinnig?", Tally konnte es kaum wahrhaben, dass an Tonks' Finger ein Edelstein-Ring glitzerte. "Und wieso war ich nicht eingeladen?"
"Wir waren nur zu zweit. Niemand war eingeladen.", trotzdem lächelte Tonks wie ein Honigkuchenpferd. Tally war froh, ihre Freundin nach Sirius' Tod endlich wieder glücklich zu sehen.
Mad-Eye Moody räusperte sich. "Sollten wir nicht planen, wie wir den Jungen zum Fuchsbau schaffen?"
Denn tatsächlich stand noch eine weitere Hochzeit an, denn Bill Weasley würde Fleur Delacour zur Frau nehmen und das genau am 01. August, sodass nur noch wenige Tage verblieben, um Harry sicher in das Haus der Weasleys zu bringen. 
"Auch wenn ich nicht dabei sein kann, bin ich trotzdem der Meinung, dass ihr Harry holen solltet, bevor er am 31. volljährig wird.", Tally blickte in die Runde. Einige Gesichter sahen sie fragend an. Anscheinend hat noch nicht jeder von Dumbledores letztem Auftrag an sie gehört.
"Wo bist du?", flüsterte Tonks, die neben der Zeitreisenden saß. 
"Teile es doch gleich allen mit, Miss Marohn.", Moody hatte sozusagen das Oberhaupt des Orden des Phönix' übernommen, seitdem Dumbledore ermordet wurde.
"Ich werde die Vampire umstimmen, sich auf unsere Seite zu begeben."


"Es musste doch einen Weg geben, um einer Seele wieder einer Körper zu beschaffen, ohne in die dunkle Magie einzutauchen.", Nadja fluchte. Sie war erneut umgeben von Büchern und doch konnte sie keine Lösung finden, bis auf einen Trank der Auferstehung, den Voldemort wohl im vierten Schuljahr gebraut hatte. Doch so wollte sie ihren Tom nicht wiederbeleben. Keine schwarzmagischen Gebräue oder Flüche, das schwor sie sich. 
Vielleicht sollte sie doch Draco eine Eule schicken und sich nach seinem Wohlbefinden erkundigen, beziehungsweise ihn bitten, für sie ein Gespräch mit dem Dunklen Lord zu organisieren. 
Sie seufzte. Dazu war sie weder bereit noch aktuell in der Verfassung. Sie musste all ihre Kräfte aufsparen, wenn sie Voldemort gegenübertreten wollte, um sich im Fall der Fälle verteidigen zu können. 
Also konzentrierte  sie sich wieder auf ihre Kette und deren Inhalt. Sie hatte das Stück einer Seele und das Zeitreise-Gen, was heißt, dass sie nur noch einen Körper brauchte. Oder ein Herz. Oder Blut. 
Blut.
Blitzschnell erinnerte sie sich an den Unterricht bei Professor Merrythought in den Vierzigern. In Verteidigung gegen die Dunklen Künste hatten sie damals etwas über Vampire in der Zaubererwelt gelernt. Nadja strengte sich an, um die Fakten zusammenzubekommen. Die letzten fünfzig Jahre waren immerhin sehr schwierig gewesen.
Doch sie war sich sicher: Die halbmenschlichen Blutsauger hatten kein Blut mehr in ihrem Körper. Könnte sie das bei Riddle auch hinbekommen? Dann hatte sie wenigstens ein Problem weniger. 

Nach einigen Tagen der Recherche und dem Kauf guter Stiefel ging die ehemalige Slytherin los, um die Vampire persönlich kennenzulernen. Sie hatte zwei Autoren kontaktiert, die bereits mit den Blutsaugern gelebt hatten. Der eine hatte ihr den Verbotenen Wald als Wohnort genannt und der andere hatte ihr eine Autogrammkarte zurückgeschickt. Sie hatte zwar noch nie von einem Gilderoy Lockhart gehört, doch vielleicht würde sich Tally über solch eine Karte freuen. 

Im Wald angekommen war die Hexe froh, keiner Acromantula über den Weg zu laufen. Immerhin hatte sie auf halbem Weg eine Schlange gefunden, die ihr nun half. Gemeinsam schlichen sie dem Versteck der Vampire entgegen. Kurz vor Ankunft testete Nadja, ob sie noch apparieren konnte, falls die Situation zu brenzlich wurde. Alles bestens. 
Die Schlange wich nicht von Nadjas Seite, als sie das leicht erhellte Stück Wald entdeckten. Als sie jemanden schlürfen hörte, wusste sie, dass sie richtig war. 

"Guten Abend.", räusperte sich die Hexe, als sie in der goldenen Mitte angekommen war.
"Oh, Frischfleisch.", hörte sie einen Vampir schmatzen. 
"Radomir, immer mit der Ruhe. Wir wollen unseren Gast doch erst willkommen heißen.", ein magerer, jedoch großer Mann kam ihr entgegen und blieb vor ihr stehen. Der Rest seiner Bande versammelte sich hinter ihm. 
"Und du bist hier der Chef?", neugierig musterte Nadja den Vampir. Sie hatte diese Lebewesen noch nie in der Realität gesehen, doch viel Unterschied zu manchen Menschen erkannte sie nicht. Klar war ihre Haut sehr blass, doch die dunklen Augenringe konnten auch Workaholics haben. 
"Ich bin Sanguini. Freut mich, dich kennenzulernen, Miss?", er lächelte ihr mit seinen spitzen Zähnen entgegen. Okay, das waren definitiv Vampire.
"Pritchard, Sir.", nickte sie ihm zu. 
"Es scheint mir nicht, als hätten sie sich verlaufen.", stellte er fest. Wieder hörte sie einen anderen Vampir mit den Zähnen fletschen. 
"Ich habe Fragen. Zu eurem Dasein.", plötzlich merkte sie, wie kindisch sie sich anhörte. Ob das so eine gute Idee gewesen war?"
"Mehrere, sagst du? Dann biete ich dir einen Deal an.", Sanguini lächelte erneut und der Hexe kam kurz der Gedanke, dass er wirklich ein schöner Mann wäre, ohne den spitzen Eckzähnen und der fahlen Haut.
Sie schluckte, war sich dann aber sicher. "Ich nehme jeden Deal an."
"Ach, ja? Wie schön. Schnappt sie."

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang