Samstag, der 01. Januar 1997

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"Du siehst schrecklich aus, Draco."
Nadja war genau eine Woche später wieder auf Hogwarts, um mit Draco in Ruhe über alles zu sprechen. Die beiden hatten sich im Raum der Wünsche getroffen, da dieser nicht so leicht auffindbar war.
"Zuerst müssen wir einander schwören, nichts weiterzuerzählen.", Dracos glasige Augen blickten ihr entgegen. Sofort machte sie sich Sorgen. Wie verdammt schlecht ging es ihm denn bitte?
Nadja schluckte. Musste es gleich ein unbrechbarer Schwur sein?
"Vertraust du mir nicht?", er zog eine Augenbraue hoch.
"Wir kennen uns doch irgendwie kaum und-"
Draco sprach ihr dazwischen: "Ich würde nie jemandem etwas verraten.", da schien er noch eine Idee zu haben. "Du würdest also auch lieber sterben, als unsere Geheimnisse zu verraten?", er sah wieder auf und seine grauen Augen musterten die ehemalige Slytherin.
Zur Antwort hielt sie ihm ihre Hand hin. Draco schien erleichtert und etwas erlöst von seinem Leid, bis er tief durchatmete und seine Stimme dann leicht zu zittern begann.
"Er ist zurück und sucht seine Todesser. Mein Vater und ich, wir...", er krempelte seinen Pullover und sein Hemd hoch und entblößte seinen linken Unterarm. Dort war es.
"Das Dunkle Mal.", Nadja zog seinen Arm zu sich und sah es sich genauer an. Vorsichtig strich sie mit den Fingern darüber und Draco zuckte zusammen. "Es ist so frisch."
Er nickte steif und verdrückte eine Träne.
Nadja seufzte. "Ich kenne ihn. Besser gesagt: Tom Riddle. Ich bin mit ihm damals zur Schule gegangen. Draco, ich bin eine Zeitreisende." Anstatt sein gegenüber geschockt anzustarren, nickte der Blonde.
"Wusstest du es?", die Hexe war verwirrt von seiner Reaktion. 
"Er weiß, dass du mit Nagini gesprochen hast. Also habe ich nachgeforscht und in den Ahnen von Hogwarts kein Geburtsjahr in deiner Akte gefunden." Nadja fluchte innerlich. Wieso hatte sie dieses blöde Buch nicht schon in den Vierzigern mit Bombarda in die Luft gesprengt? Immer wieder wurde es ihr zum Verhängnis. 
Die Schwarzhaarige seufzte erneut, ehe sie an der Reihe war zu erzählen. "Er hat mir Zeichnungen davon gezeigt und gewisse Zaubersprüche ausprobiert. Aber die Endversion bekam ich nie zu Gesicht.", sie zeigte erneut auf Dracos Unterarm, machte ihren eigenen frei und entblößte ihre vernarbte Haut. 
Draco schluckte schwer und sah der Hexe tief in die Augen: "Er gab mir einen Auftrag. Als Rache für meinen Vater, der die Sache im Ministerium vermasselt hat."
Sofort horchte Nadja auf. "Welchen Auftrag?"
"Ich soll Dumbledore töten.", flüsterte Draco trocken und der ehemaligen Slytherin klappte die Kinnlade herunter.
"Unmöglich!", meinte sie geschockt. "Er ist viel zu mächtig. Nicht mal Riddle konnte ihn besiegen. Oh Draco, das ist wahnsinnig!" Er sah so fertig aus, Nadja musste ihn einfach kurz in den Arm nehmen. Und irgendwie schien er das auch von sich aus zu brauchen.
"Genauso wahnsinnig wie der Dunkle Lord selbst. Ich schaffe das einfach nicht.", und so verzweifelt hatte sie einen Draco Malfoy noch nie erlebt. Er tat ihr aufrichtig leid.
"Das wird schon. Ich kann dir helfen. Also, wenn du mir auch hilfst.", bot sie ihm an. "Du bringst mich zu Tom und Nagini. Und dann rede ich mit ihm."
"Du bist genauso wahnsinnig wie er.", meinte er dazu, und Nadja hob ihre Augenbrauen.
Draco zuckte mit den Schultern und nickte ihr dann zu. "Er muss seine Armee aufbauen. Ich hab das nur gehört, als meine Tante mit meiner Mutter gesprochen hat."
"Weißt du, wo er ist?", fragte sie zum gefühlt millionsten Mal.
"Ja. Aber ich bringe dich erst zu ihm, nachdem wir meinen Auftrag erledigt haben.", Draco streckte ihr seine Hand entgegen.
"Abgemacht. Ich muss mir nur einen Plan überlegen und dann wird es das Schicksal schon so wollen.", Nadja war sich nach wie vor unsicher, ob sie hier das Richtige tat.
"Das ist wirklich überzeugend, Pritchard.", meinte er ironisch.
"Lass mich mal machen. Ich muss jetzt zur Silvesterparty. Slughorn will mir bestimmt einige Ehrengäste vorstellen. Warum muss dieser Verrückte dieses Jahr auch gleich zwei Feiern veranstalten?", sie seufzte. "Wir sehen uns die Tage, Malfoy."
Nadja wollte schon aufstehen, aber Draco hielt sie zurück. "Du siehst gut aus heute.", meinte er noch und zog sie wieder etwas zurück.
"Schwarz ist und bleibt meine Farbe.", sie zuckte mit den Schultern und schlängelte sich aus seinem Griff. "Wir sehen uns."

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWhere stories live. Discover now