Samstag, der 25. August 1945

28 6 0
                                    

Am nächsten Morgen wurde die Schwarzhaarige von kaltem Wind geweckt. Anscheinend waren die Fenster im Anwesen der Riddles schon etwas durchlässig.
Sie stand auf, machte sich fertig und fand Riddle an der langen Tafel sitzen.
„Du liest Zeitung?", fragte sie überrascht und gesellte sich zu ihm. Die Tafel war für ein nahrhaftes Frühstück gedeckt.
„Dir auch einen guten Morgen, Pritchard.", er wusste, dass er sie mittlerweile mit ihrem Nachnamen ärgern konnte.
„Ich habe leider nicht viel Zeit, weil ich zur Arbeit muss.", meinte Nadja und löffelte etwas Joghurt.
Riddle lugte über die Zeitung und zog eine Augenbraue hoch. Nadja blickte verwirrt entgegen.
„Du hast genug gearbeitet. Deine Reise steht kurz bevor.", antwortete er.
„Aber der Job hat mir Spaß gemacht!", jammerte sie.
„Willst du deine Zeit lieber dort vergeuden als hier mit mir?", fragte er spöttisch.
„Immer diese rhetorischen Fragen.", grummelte die Slytherin und ließ sich mit dem Frühstück nun mehr Zeit. Dann würde sie wohl von nun an hier wohnen und sie überlegte, wie sie die Zeit sinnvoll nutzen konnte. 

Viel zu spät hatte Nadja an ihr neues Haustier gedacht. Aber als sie nach ihrer Schlange zischte, erschien sie kurze Zeit darauf. So konnte sie endlich Tally erreichen und ihr eine Botschaft überbringen. Mit einem Brief, versteht sich. Jede Eule, die im Riddlehaus ankam, hatte Tom beansprucht.
Tally war wirklich erleichtert, als sie eine Nachricht von der Slytherin erhielt in der stand, dass es ihr gut ginge. Pünktlich zu ihrem Geburtstag konnte sie ihren Ehrentag also auch wieder genießen.
Sie war gerade am Dekorieren, als hinter ihr ein Plopp ertönte.
Abrupt drehte sie sich um und staunte: „Josh! Du bist gekommen."
Der Ankömmling näherte sich dem Geburtstagskind langsam: „Hey! Also erstmal herzlichen Glückwunsch zum Achtzehnten. Mein Geschenk steht auf deinem Platz. Und danke für die Einladung, aber ich will gar nicht lange bleiben. Ich habe nur eine kleine Frage."
„Die wäre?", Tally war enttäuscht, dass er ihr anscheinend immer noch nicht glaubte.
„Wusste es sonst jemand? Irgendeiner unserer Freunde?", fragte Josh und starrte in Tallys stahlblaue Augen.
„Nein.", antwortete sie kurz und knapp. „Wie du sicher gemerkt hast, ist es nicht leicht zu erklären."
Josh nickte. „Ist Emmi auch hier?"
Und nach einem finalen, endlosen Gespräch mit Emmi und Tally, war sich Josh sicher, dass sie keine Verrückten waren und ihn niemals angelogen hatten. Josh versprach den beiden, dass er Niemandem etwas erzählen würde. Außerdem entschied er sich um und blieb zur Feier.
Das Verhältnis zwischen den Verlobten war zwar immer noch bedrückt, aber es wurde im Laufe des Tages immer besser.
Gemeinsam mit Luna, Sophie, Liam, Freddie und Josh feierte Tally abends ihren Ehrentag. Es tat gut, endlich wieder all ihre Freunde zu sehen. Anders als die Löwin wussten sie nicht, dass dies die letzte Party mit der Zeitreisenden sein würde.

Nach dem Abendessen herrschte eine ausgelassene Stimmung. Josh hatte Tally nochmal um ein Gespräch gebeten, weswegen sie in den Wald spazierten.
„Es ist wohl an der Zeit, dass ich mich entschuldige. Ich hätte nicht so egoistisch sein und dir genau zuhören sollen.", er drehte sich zu ihr um, sodass die Gryffindor automatisch stehen blieb. „Was wird jetzt aus uns?"
„Ich weiß es nicht.", flüsterte Tally und die erste Träne verließ ihr Auge.
„Du weißt nicht in welcher Zeit du landen wirst, oder?", wollte Josh wissen.
Die ehemalige Gryffindor seufzte. „Leider nicht. Deshalb sollst du nicht auf mich warten. Vergesse mich am besten und genieße dein Leben. Wir hatten eine schöne Zeit zusammen."
„Ich werde dich nie vergessen, Tally.", sagte Josh leise und zog sie näher an sich heran. „Du bist etwas ganz besonderes und ich hoffe, dass du eines Tages vollkommen glücklich sein wirst. Aber ich werde dich für immer lieben.", er beugte sich ein Stück zu ihr runter und küsste sie ganz vorsichtig. Dann holte er den Ring aus seiner Hosentasche und steckte ihn ihr wieder an den Finger. „Der gehört dir. Und wer weiß, vielleicht vergisst du mich ja auch nie?"
„Ich werde mir Mühe geben.", grinste die Löwin und küsste ihren Verlobten ein weiteres Mal „Machen wir es uns nicht schwerer, als es schon ist.", murmelte die Blauäugige dann und dachte an das, was ihr bevorstand. In einer Woche würde sie bereits in einem komplett anderen Jahrzehnt landen. Welche Freunde wird sie haben? Oder gar Feinde? Wird sie sich wieder verlieben? Und wenn ja, in wen? Und wie wird ihr Verhältnis zu Nadja sein?

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWhere stories live. Discover now