Sonntag, der 01. Januar 1939

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Über die Ferien waren nur wenige Schüler auf Hogwarts verblieben. Darunter auch die beiden Slytherin-Erstklässler Tom Riddle und Nadja Pritchard. Aber da die beiden nicht wirklich befreundet waren, hatten sie nicht allzu viel miteinander zu tun. Mit Verlauf der Ferien hatte sich dies aber verändert.

Am Morgen des 25. Dezembers wachte Nadja auf und bemerkte den kleinen Stapel an Geschenken am Ende ihres Bettes.
„Merry Christmas, Nadja.", murmelte sie zu sich selbst. Sie war die einzige, die in ihren Schlafsaal zurückgeblieben war.

Nach nur wenigen Minuten war sie fertig mit auspacken. Nun war sie dank Rosie um einen weichen Schal reicher. Außerdem hatte sie flauschige Socken und ein Buch von Tally bekommen. Emmi hatte Nadjas Vorrat an Süßigkeiten aufgefüllt. Sam und Ari hatten sich zusammen getan und der Schwarzhaarigen eine wunderschöne Grosche in Form einer Schlange geschenkt.
Kurz dachte sie danach an ihre Familie. Es war das erste Mal, dass die Elfjährige Weihnachten ohne sie verbrachte. Aber wer weiß? Vielleicht war es an der Zeit, gewisse Traditionen zu brechen.

Die Elfjährige streckte sich, bevor sie im Bad verschwand und sich gemütliche Sachen anzog.

Als sie ihr Frühstück in der großen Halle verspeiste, hatten sich nur wenige Seelen dorthin verirrt. Entweder war es noch ziemlich früh, oder ziemlich spät. Nadja hatte heute ausnahmsweise nicht auf die Uhr geschaut.

Am Nachmittag hatte Slughorn sie um ein Gespräch gebeten. Mit guter Laune schritt sie in sein Büro. Die Schwarzhaarige hoffte, dass er mehr Informationen über Zeitreisende oder diesen seltsamen Trank hatte.
Als sie aber geklopft hatte und ihr Hauslehrer nicht alleine war, war ihre gute Laune schnell verpufft. Vor Slughorns Pult saß mit dem Rücken zu ihr gewandt ein Junge mit dunklen lockigen Haaren.

„Guten Nachmittag, Miss Pritchard! Setze dich bitte zu uns.", begrüßte der Hauslehrer die Elfjährige.
Als sie neben dem Jungen Platz genommen hatte, erkannte sie, wer es überhaupt war: Tom Riddle.
„Da ihr beide im gleichen Jahrgang seid, kennt ihr euch doch bestimmt schon. Oder etwa nicht?", fragte Slughorn interessiert nach.
Ohne seine Mitschülerin anzusehen, antwortete Tom: „Ja, Sir. Wir saßen bereits im selben Zugabteil auf dem Weg nach Hogwarts."
Der Hauslehrer der Slytherins war sofort begeistert: „Sehr schön! Wisst ihr, ihr seid sehr besondere Erstklässler. Und deshalb würde ich euch gerne zu meiner Silvesterfeier einladen. Am 31. Dezember um 20 Uhr geht es hier, in meinem Büro, los. Seid pünktlich, ja? Und nun, ab zum Weihnachtsfest!", abrupt schickte er die beiden weg.

Nadja ging neben Tom Riddle in Richtung große Halle und musterte ihn von der Seite. Er war viel bleicher als noch ein paar Minuten zuvor in Slughorns Büro.
„Hey, alles gut bei dir? Du siehst ziemlich blass aus.", meinte die Schwarzhaarige leicht besorgt.
„Alles bestens, Pritchard. Misch dich nicht überall ein.", motzte ihr Mitschüler.
„Ich mische mich gar nicht überall ein!", protestierte sie, ehe sie verstanden hatte, worauf Riddle anspielte. „Du meinst, weil Slughorn mich auch eingeladen hat? Oh, ich bitte dich! Wir haben ziemlich ähnliche gute Noten, Tom. Es ist nur fair.", konterte die Elfjährige.
Der Slytherin zog eine Augenbraue hoch: „Du bist ein Mädchen. Und da du zu naiv bist, um den komplexen Sachverhalt zu verstehen, wirst du sowieso hingehen, oder?"
„Selbstverständlich! So eine nette Einladung lehnt man doch nicht ab. Hört sich aber ganz so an, als würdest du nicht hingehen.", vermutete die Schlange und lag damit richtig.
„Ich habe besseres zu tun, als auf eine kindische Silvesterparty zu gehen. Wer weiß, ob noch andere Schlammblüter dabei sind.", maulte Riddle und Nadja stockte.
„Aber ich bin kein Schlammblut!", rief die Slytherin entsetzt aus.
Für Riddle war das Gespräch anscheinend beendet, als er den ersten Fuß in die große Halle gesetzt hatte.

Statt vier Haustischen gab es nur noch einen. Es waren nicht viele Schüler über Weihnachten auf Hogwarts verblieben, weswegen ein Tisch voll und ganz ausreichte. Nadja saß sich weit weg von Riddle. Von dem und seiner schlechten grimmigen Laune hatte sie heute erstmal genug. Andere Erstklässler waren aus Slytherin nicht anwesend, also saß sie sich zu einer nett aussehenden Drittklässlerin. Als alle Schüler eingetroffen waren, eröffnete Schulleiter Dippet das Fest und die Elfjährige dachte nicht mehr an Riddles schnippische Kommentare.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWhere stories live. Discover now