Trapped in Time || Hogwarts Fanfiction

Dienstag, der 18. Juni 1996

Tally packte gerade ihre Reisetasche. Sie würde das Haus der Blacks bald verlassen, da die Familie Weasley sie zu einem Besuch im Fuchsbau eingeladen hatte. Darauf freute sie sich schon sehr, denn die letzte Zeit war sehr turbulent gewesen.
Die ehemalige Gryffindor hatte seit Beginn des neuen Jahres an der Seite von Tonks gearbeitet und wurde so insgeheim zu einer Aurorin ausgebildet. Die beiden gingen gemeinsam auf die Suche nach Todessern und folgten allen möglichen Spuren: von Drachenblut in verlassenen Häusern bis hin zu Augenzeugen, die einen seltsamen Totenkopf mit Schlange am Himmel zu sehen geglaubt haben. Manchmal führten diese Hinweise ins Nichts, meist wurden sie aber in schwierige Duelle mit den Todessern verwickelt, die natürlich alles versuchten, den beiden unverzeihliche Flüche aufzubrummen.
Auch taten sie alles, um den Angriff auf Arthur Weasley aufzudecken. Dieser wurde vor Weihnachten im neunten Stock des Zaubereiministerium, in der Mysteriumsabteilung, von einer Schlange gebissen und kam nur dank Harry Potters Vision nicht ums Leben. Dass Harry das Spektakel im Schlaf aus den Augen der Schlange beobachtet hatte, hat nicht nur ihn selbst, sondern auch alle anderen aus dem Orden des Phönix verunsichert. Doch eine Antwort auf diese Verwirrung fanden Tally und Tonks auch Monate später nicht.

Gemeinsam mit Molly apparierte Tally in den Fuchsbau. Es waren noch einige Wochen hin bis zur Ankunft der Hogwartsschüler für die Sommerferien. Trotzdem wollte Mrs Weasley die Zeitreisende bei sich haben.

Die ehemalige Gryffindor hatte es sich gerade in Percy Weasleys ehemaligen Zimmer gemütlich gemacht, da erklangen Stimmen aus dem Erdgeschoss. Jemand schrie und schien sehr wütend zu sein. Tally flitzte die Treppen hinunter und traute ihren Augen nicht.
"Fred! George! Was macht ihr denn hier?", strahlte die Blauäugige und unterbrach somit den Streit der Familie.
"Tally!", riefen die Zwillinge synchron und umarmten sie stürmisch.
"Ja, ihr beiden! Was macht ihr denn hier?", fragte Molly Weasley mit Nachdruck. Sie starrte ihre beiden Kinder wutentbrannt an. "Ihr könnt das gerne unserer lieben Tally erklären."
"Eventuell sind wir von Hogwarts abgehauen.", beichtete Fred und sah zu Boden.
"Aber mit solch einem Abgang!", George konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Tally sah ihn neugierig an und er fuhr fort: "Wir haben die Abschlussprüfungen von der Kröte Umbridge gesprengt, indem wir mit unseren Besen in die große Halle flogen und ein Feuerwerk über und in ganz Hogwarts gezündet haben. Das hättest du sehen mü-"
Ihre Mutter sah aus, als würde sie gleich in tausend Teilchen platzen, so sauer war sie. "Ich bin maßlos enttäuscht von euch beiden."
"Mrs Weasley, seien Sie nicht allzu streng. Zum einen haben alle Schülerinnen und Schüler es nicht gerade leicht mit dieser Kröte, die sich ganz Hogwarts unter den Nagel reißt und zum anderen sind die beiden doch volljährig. Wie ich gehört habe, eröffnet ihr bald euren eigenen Scherzartikelladen?", Tally lächelte. Umbridge hatte das sowas von verdient und Tally fand es schade, dass sie das Spektakel nicht selbst miterlebt hatte.
Die Information eines eigenen Ladens schien Mrs Weasley neu. Voller Emotionen brachte sie es nicht mal mehr zustande, einen vernünftigen Satz zu bilden. Sie glotzte die Zwillinge nur abwechselnd an.
"Absolut! Du kommst uns doch sicher bald in der Winkelgasse besuchen, oder? Wir müssen auch schon los. Die erste Bestellung kommt bald an.", zwinkerte George.
Die Weasley-Zwillinge verabschiedeten sich kurz von den beiden und disapparierten dann.
"Ist das gerade wirklich passiert?", stotterte Mrs Weasley sprachlos.
Tally tätschelte besänftigend die Schulter der Mutter. "Aber sowas von! Und Sie werden sehen, der Laden wird ein voller Erfolg. Die Jungs haben ein Händchen für Scherze, das wissen Sie doch. So, ich muss noch weiter auspacken. Ich bin oben, falls Sie etwas brauchen."

Nach ihrem Rauswurf im Haus der Blacks war Nadja erstmal verwirrt in der Gegend umhergeschwankt, ehe sie dank dem Fahrenden Ritter in die Winkelgasse gekommen war und sich dort im Tropfenden Kessel ein Zimmer mietete.
Doch sie fühlte sich so alleine. Die Slytherin hatte alles verloren. Sie hatte keine beste Freundin mehr und auch keinen Partner.
Sie durfte nicht aufgeben und deshalb recherchierte sie tagein tagaus, wie sie Tom Riddles Seele wieder lebendig machen konnte. Sie trug den Ring von Vorlost Gaunt rund um die Uhr und nahm ihn oft in die Hand, so als ob sie dadurch einen Geistesblitz herbeirufen könnte. Aber es half alles nichts. Sie brauchte Platz zum Experimentieren. Und den hatte sie vorerst nicht.
Eines Nachmittags traf sie dann auf ihren Retter in der Not.