Samstag, der 30. Juni 1945

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Am nächsten Morgen krochen alle mit gemischten Gefühlen aus ihren Schlafsälen.
Tally hatte in der letzten Nacht auf Hogwarts wirklich schlecht geschlafen. Sie konnte es einfach nicht realisieren, was Josh letzte Nacht getan hatte.
Viel zu früh war sie aufgestanden und wollte eine letzte Runde durch das Schloss drehen, ehe ihr Odin entgegen flog und ihr eine Nachricht überbrachte. Die beiden Hauslehrer baten um ein letztes Gespräch mit den Zeitreisenden über die Zukunft.
Also kehrte die Gryffindor um. Auf halbem Weg kam ihr auch Nadja entgegen.
„Hey! Ich habe da einige Gerüchte gehört. Stimmt es?", die Slytherin war sichtlich aufgeregt. So gut gelaunt hatte Tally ihre beste Freundin schon lange nicht mehr erlebt.
„Was soll stimmen?", fragte die Löwin nach.
Anstatt die Frage zu beantworten, schnappte sich Nadja Tallys Hand und begutachtete den Ring.
Die Schulsprecherin grinste: „Herzlichen Glückwunsch! Josh ist toll. Aber wird es nicht etwas schwierig, wenn wir bald in eine andere Zeit reisen?"
Tally seufzte tief: „Das ist es ja. Ich habe es nicht übers Herz gebracht, ihm davon zu erzählen. Plötzlich waren alle unsere Liebsten da, um uns zu gratulieren und ich konnte nicht mehr mit ihm reden."
„Du musst es ihm wirklich so bald wie möglich sagen! Es hilft nichts.", riet ihr die Schlange.
„Da hast du recht.", murmelte Tally und klopfte an Dumbledores Bürotür.

Die letzte Anweisungen, die sie von den Professoren erhielten, waren, dass die Zeitreisenden das aktuelle Leben genießen und nicht ständig auf die nächste Reise warten sollten. Außerdem müssen sie den Hauslehrern sofort schreiben, wenn sie in einer neuen Zeit gelandet waren.
Tallys Armband hatte immer noch Probleme wie ein Regenbogen. Die Gryffindor konnte einfach nichts dagegen tun. Aber das Gefühl, dass eine Zeitreise sehr bald bevorstand, wurde sie nicht los.
Im Anschluss an das Gespräch mit Slughorn und Dumbledore gingen die beiden Mädchen zurück in ihre Schlafsäle, um ihre Koffer zu packen.

Nach einem letzten Frühstück mit all ihren Lieblingsleckereien, wurde es Zeit zu gehen und Hogwarts hinter sich zu lassen.
Tallys wollte sich gerade von Laura verabschieden, als Josh ihr entgegen lief und der Siebzehnjährigen erstmal einen dicken Schmatzer auf die Backe drückte.
„Hey Süße! Ich habe uns mittags einen schönen Tisch in Fortescues Eisdiele reserviert. Wir können uns gleich hin teleportieren.", er lächelte aufgeregt.
„Tut mir Leid, aber ich muss einfach ein letztes Mal mit dem Hogwarts-Express Nachhause fahren." Den Absolventen stand es nämlich frei zur Wahl, ob sie sich selbst um ihre Heimreise kümmerten, oder ob sie ihre Hogwarts-Geschichte mit einer finalen Fahrt in der scharlachroten Lok abschlossen.
„Oh! Das wusste ich nicht. Na gut, dann sehen wir uns sowieso bald wieder, oder? Es gibt immerhin eine Hochzeit zu planen!", Josh grinste seine Angebetete wie ein Honigkuchenpferd an.
„Selbstverständlich! Aber davor muss ich noch mit dir reden. Josh, ich-", Tally wurde just von Augusta unterbrochen, die sich von den beiden verabschieden wollte.
Ab dann ging alles ganz schnell. Die einen mussten sich beeilen, noch den Zug zu erwischen und die anderen wollten unbedingt los. Es war ein kleines Durcheinander und am Ende konnte man sich nur kurz voneinander verabschieden.
Tally gab Josh einen letzten Kuss mit den Worten: „Wir treffen uns die Tage und reden dann."
Danach lief sie mit Luna und Sophie nach Hogsmead.

Als die restlichen Absolventen ihre Plätze eingenommen hatten, dampfte die Lok und die letzte Fahrt im Hogwarts-Express begann. Die Sonne schien das Schloss noch einmal an, ehe Hogwarts hinter den Bergen verschwand.
„Schon komisch, oder? Wir werden nie wieder mit dieser Lok fahren.", stellte Sophie fest.
„Wer weiß? Vielleicht haben wir eines Tages doch die Möglichkeit dazu?", meinte Tally und dachte dabei an ihre Zeitreise.
Luna staunte: „Tally? Willst du etwa Professorin werden?"
„Was? Ich? Oh, nein! Ich glaube nicht, dass ich eine Horde Schüler jemals unter Kontrolle bekommen würde.", meinte die Gryffindor sofort.
Sophie lachte laut auf: „Sagt eine ehemalige Vertrauensschülerin. Also ich glaube, dass du das gut machen würdest. Überlege dir das mal."
„Und die Stelle von der Schildkröte Merrythought wird bestimmt bald frei.", zwinkerte Luna.

Trapped in Time || Hogwarts FanfictionWhere stories live. Discover now