Kapitel 42

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Molly.

Abendessen. So eine simple Sache. Wir taten es jeden Tag ohne uns auch nur einen wirklichen Gedanken darüber zu machen. Doch als ich nun die Treppen runter in die Küche lief, wünschte ich mir an tausend anderen Orten zu sein.

Mom hatte mich vor einpaar Minuten zum essen gerufen. Gerufen. So als wären wir Zuhause, so als wäre ich nicht von ihr Entführt worden. So als gäbe es kein durcheinander von Gefühlen wenn ich ihr in die Augen sah. Ich setzte jeden Schritt auf der Holz Treppe mit bedacht, denn ich wollte mich nicht früher bemerkbar machen als es notwenig war. Das klirren von Geschirr war zu hören und das aufmachen von den alten Holzschränken, ihr quetschen und knarren. Das verlangen einfach auf der Treppe stehen zu bleiben wurde bei jeder Stufe die mich näher ins Erdgeschoss brachte stärker, doch ich wusste das es nichts bringen würde. Mason würde nicht aus der Küche kommen und mich fragen was ich da tat, Zeus und Thor würden nicht geduldig auf mich warten. Mein Hals brannte und tränen standen in meine Augen als ich mir wünschte in Mason Haus zu sein, und nicht hier. In seinen Armen zu stehen und aus dem Fenster zu schauen. Über alles und nichts zu reden, und einfach nur beieinander zu sein.

Ich habe die Worte nicht gesagt. Diese drei Worte waren immer noch auf meiner Seele. Doch das schlimmste war, dass ich nicht wusste ob ich sie jemals los werden würde. Ich hoffte, oder besser wusste das Mason nach mir suchte. Doch was ist wenn er mich nicht fand? Was ist wenn ich garnicht mehr in seiner Nähe war, was ist wenn ich ihn niemals wieder sehen würde.

Eine der Tränen die in meinen Augen standen, lief über meine Wange und ich strich sie hastig mit dem Ärmel von dem Schrecklichen Pulli den Ich bekommen hat weg.

Ich wusste das es nichts bringen würde zu weinen. Ich wusste das ich Stark sein musste, für Mason und für mich selbst. Ich würde es durchstehen, auch ich wenn ich noch garnicht wusste was eigentlich noch vor mir lag.

Doch ich dachte an Mason, er würde wollen das ich stark bin.

„Molly?" Es war nicht Mason stimme die mich rief, und es war auch nicht er der durch die Küchentür zu mir sah und mich fragen anblickte. Sonder meinem Mutter, die Frau die zurzeit das größte Mysterium war, das ich bis jetzt kannte. Oder auch nicht.

„Mutter" gab ich zurück, und wenn ich nicht auf ihrer Reaktion geachtete hätte wäre mir das kleine Zusammenzucken ihrer Schultern wahrscheinlich nicht aufgefallen. Doch so wie ich meine Mutter kannte, straffte sie nur ihre Schulter und sah mich mit eindringlichen Blick an.

„Das Abendessen ist fertig." Während sie sich mit den Händen über die Hose fuhr, viel mir auf wie häufig sie das machte. Und ich könnte schwören das ich das frühere nie gesehen hatte.

„Und, ich möchte dir jemanden vorstellen." Ich hielt inne, was mich vor ihr zum stehen brachte. Verwirrt blickte ich sie an. Und versuchte dann an ihr vorbei in die Küche zu schauen. Doch der Küchentisch war nicht einsehbar. Wer konnte es wohl sein? Würde ich vielleicht endlich den Kopf hinter der Sache kennen lernen? Denn ich wusste das es nicht meine Mutter sein konnte.

Ich blickte die Frau an die mich großgezogen hatte und konnte die Anspannung in ihre Körper förmlich spüren. Bevor ich sie noch etwas fragen- oder sie auf ihre Anspannung ansprechen konnte trat sie einen Schritt zurück und öffnete die Küchentür ganz.

Sie trat bei Seite und in die Küche hinein, und ich folgte ihr wie auf Autopilot. Als erstes viel mir der kleine Tisch auf, der anscheinend mit Sorgfalt gedeckt worden ist. Als zweites nahm ich den frischen Blumenstrauß auf dem Tisch war, der vor ein paar Stunden noch nicht dort stand. Es sah beinahe so aus wie in diesen Schöner Wohnen Zeitschriften, und genau so wie finden Zeitschriften, war das ganze nur ein Schein.

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