Kapitel 6

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Mason

„Ich wusste ja garnicht das du auf Blumen stehst" Thomson beäugte die weißen Blumen auf meinem Küchentisch und ich konnte nicht anders als meine Zähne zusammen zu beißen, bevor ich etwas sagte das ich bereuen würde. Doch er gab nur nur ein wissendes lächeln und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.

Meine Hand lag auf Thor's Kopf, als ich vergeblich darauf wartete das Molly etwas anderes sagte als nur ein gemummeltes „Okay" hier und dort. Jedes mal wenn die geflüsterten Worte ihre vollen Lippen verließen, klebten meine Augen an ihnen. Wir saßen bereits eine ganze weile an dem runden Tisch in der Küche, und langsam verzweifelte ich ein wenig. Ich glaube, das es Thomson nicht anders ging. Er war gerade dabei Molly Verhaltensregeln zu erklären, die sie beachten musste wenn wir das Gelände verlassen würden. Sie hatte bis jetzt noch keine einzige Emotion gezeigt die verraten hätte, was sie von der ganzen Situation hier hielt. Ich meine, sie muss doch bedenken haben, mit jemanden fremden für eine ungewisse Zeit zusammen zu Leben. Ohne die geringste Ahnung wieso wir eigentlich hier waren.

Thor stupste mit seiner Schnauze gegen mein Bein, und ich blickte zu ihm runter. Er war beinahe groß genug seinen Kopf auf die Tischplatte zu legen, was ich eigentlich nicht so lustig finden sollte wie ich es gerade tat. Als ich mich ein wenig nach unten beugte um zu sehen was er mir zeigen wollte sah ich Zeus, der von mir gegenüber neben Molly's Stuhl saß. Ihre Hand lag auf seinem rücken und sie bewegte ihre Finger in kleinen kreisen.

Interesant.

Anscheinend hatte sie einen neuen Freund gefunden. Hoffentlich würde es ihr so leichter fallen sich hier einzuleben. Anscheinend war ich länger als akzeptabel mit meinen Kopf unter dem Tisch. Denn bevor ich mich wieder aufrichten konnten, blickte ich in die Augen von Molly die nun ihren Kopf zur Seite gelehnt hatte und unter dem Tisch zu mir herüber schaute.

Ertappt.

Ihre dunklen Augenbrauen waren zusammen gezogen und sie warf mir einen leicht irritierten Blick zu. Ich versuchte diese ungewöhnliche Situation herunter zu spielen indem ich meinen Kopf zu Thor drehte und er mir mit Freude durch mein Gesicht schlabberte. Großartig.

So unauffällig wie möglich hob ich meinen Kopf und setzte mich wieder gerade in meinen Stuhl. Doch ohne Molly aus den Augen zu lassen. Auch sie hatte sich wieder aufgerichtet, und strich sich mit ihren eleganten Fingern eine leicht gewellte Strähne hinter ihr Ohr und blickte mich durch ihre langen Wimpern an. Wie sich diese Strähne wohl zwischen meinen Fingern anfühlen würde? Würde sie genau so weich wie sie aussah?

Mein Blick wandert von ihren glänzenden Haaren über ihre leicht geröteten Wangen und ich fragte mich ob es wohl mein zutun war, dass ihre Wangen diesen einzigartige rosa Farbe hatten.

Ein Räuspern zu meiner linken riss mich aus meinen Gedanken und ich warf Thomson einen nicht ganz so freundlichen Blick zu. Der hob nur eine Augenbraue und schüttelte kaum merklich seinen Kopf.

„Also wie ich gerade gesagt habe, Molly kann das Haus in der ersten Zeit nicht verlassen. Ich werde euch so oft wie möglich Updates zu den Geschehnissen geben. Doch wir werden warten müssen bis sich alles etwas beruhigt hat. Danach kannst du in Begleitung von Mason in die Stadt gehen und dir alles besorgen was du für die nächste Zeit brauchen wirst." Thomson sah zu Molly die ihren Blick auf ihn gerichtet hatte aber anscheinend nicht wirklich mit uns im Raum war.

Thomson strich sich mit der Hand über sein Kinn und warf mir einen schnellen Blick zu bevor er fortfuhr.

„Da du nicht mehr im Besitz deines Handys bist, werden wir alle Informationen die deine Mutterbetreffen an Mason weiterleiten. Erst nachdem wir wissen was man von deiner Mutter will, können die ersten Schritte eingeleitete werden, damit ihr beide miteinander kommunizieren könnt. Bis dahin ist der Einziege Kontakt den du haben wirst zu mir oder Mason." Seine Stimme war ruhig, doch man konnte hören und sehen wie wichtig es war das Molly zuhörte. Das ganze hier war kein Spaß, und ich war mir nicht sicher ob sie verstand was hier alles auf dem Spiel stand. Doch zu meiner Überraschung nickte sie leicht. Anscheinend hatte sie doch zugehört was Thomson zu sagen hatte.

„Weiterhin wurde deine Universität kontaktiert. Es wurde noch keine Entscheidung getroffen wie du deinen Abschluss erreichen wirst. Aber ich verspreche dir im Sommer wirst du dein Zertifikat in der Hand halten" Sie studierte? Was sie wohl Studierte?

„Und letztlich, nimm den Typen hier nicht so ernst. Ich weiß das er ziemlich launisch sein kann und es manchmal schwer ist in anzusehen..." Thomson lachte und es nahm mir meine ganze Kontrolle ihm nicht meine Faust in den Magen zu rammen.

„Doch ich könnte mir niemand besseres vorstellen um dich in Sicherheit zu wissen."

Okay vielleicht auch nicht. Obwohl es manchmal wirklich schwer war, einen kühlen Kopf um Thomson zu behalten, war er einer meiner besten Freunde. Und soviel vertrauen er in mich hatte, soviel hatte ich auch in ihn.

„Danke Arschloch." Grummelte ich und hörte ihn lachen.

„Immer wieder gerne!"

Mein Blick fand wieder Molly, die mich und Thomson mit offener Neugier beobachtete. Das war die erste Emotion die ich auf ihrem Gesicht gesehen hatte, seit dem wir uns an den Tisch gesetzt hatten.

„Molly? Ich werde dir den Zimmer zeigen. Dann kannst du dich einwenig ausruhen wenn du magst." Meine nächste Frage richtete sich an Thomson der aufgestanden war und sein Glas was er benutzt hatte in die Spülmaschine stellte.

„Wirst du noch hier bleiben? Ich habe zwar Bier da, aber so viel wie du isst wird der volle Kühlschrank nicht für dich ausreichen." Thomson lachte, doch schüttelte seinen Kopf.

„So gerne ich auch in deiner Gesellschaft bin, gibt es noch eine menge Sachen die ich regeln muss bevor es für mich weiter geht." Das war verständlich, es war nicht jeden Tag das so viele Leute in Sicherheit gebracht werden mussten. Aber wer weiß? Vielleicht passierte es öfters als mir bewusst war. Ich folgte Samuel durchs Haus bis er auf der Veranda zum halt kam und sich zu Molly umdrehte, die Hinter mir in der Eingangstüre stand.

„Molly, wenn irgendetwas sein sollte, zögere nicht mich zu kontaktieren." Thomson reichte Molly seine Visitenkarte und sie nahm sie ohne zu zögern an. Sie gab ihm ein kleines schüchternes lächeln und ich hasste Samuel ein bisschen dafür das er eins von ihren Lächeln bekam.

„Ich hoffe wir haben bald alles aufgeklärt und du kannst zu deinem alten Leben zurück. Doch bis dahin, lass Mason dich verwöhnen." Er zwinkerte ihr zu und ich musste meine Fäuste ballen um ihm nicht das grinsen vom Gesicht zu schlagen. Ich wusste nicht warum, aber immer wenn er mit ihr Flirtete, schien es so als ob ich mein Temperament nicht ihm Zaum halten konnte. Ich verhielt mich wie ein von Hormonen Gesteuerten Teenager, und das pisste mich so richtig an. Doch die sanfteste Stimme die ich je gehört hatte, riss mich aus meinen verwirrten Gedanken.

„Dankeschön, Agent Thomson" Ihre Worte waren gehaucht doch wir beide hörten sie. 

„Nenn mich Samuel, Schönheit" Er gab ihr ein lächeln und ich könnte mir mein schnauben nicht verkneife. Thomson Augen schossen zu mir und der Arsch zwinkerte mir zu.

Na warte.

Doch bevor ich auch nur einen Schritt auf ihn zu machen konnte, war er bereits die drei Stufen von der Veranda herunter gesprungen und war auf dem Weg zu dem schwarzen Chevrolet Tahoe.

Bevor er davon fuhr, nickte er mir noch einmal zu, und ich wusste das es so viel mehr zu sagen hatte als das was jeder andere jetzt sehen würde. Er hatte diese junge Frau in meine Obhut gegeben, und er wusste das es nun meine Aufgabe war alles zu tun damit sie in Sicherheit war.

Keeping her safeWhere stories live. Discover now