Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 93

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Alles gut bei euch?" Sie hilft Sophia auf die Beine und sieht die Frau an. Wunderschönes, bronzefarbenes Haar, eine glatte, ebene Haut, Augen, die wie funkelnde, junge Sterne leuchten.
„Wer bist du", fragt Fina leicht zittrig. „Du erinnerst mich stark an jemanden."
„So, tu ich das?" Sie spielt sich in den Haaren, wirft ihre Perücke zur Seite, nur um darunter Taillenlange Haare der Außenwelt zu zeigen. Sie hatte ihre Haare zusammengebunden, nun öffnet sie diese aber nun. Strahlendes, rotes Haar. Die Frau lächelt.
„M...Mama? Bist...bist du es wirklich?" Sophia sieht dem rührenden Spiel nur zu. Wenn es wirklich der Wahrheit entspricht, bräuchte sie ein Taschentuch. Sie ist eben manchmal sehr emotional und diese Zusammenkunft dürfte wohl der zweitgrößte Wunsch in Finas Leben sein. „Bist du Elizabeth?" Es konnte nicht anders sein. Das Aussehen, ihre Art, ihre Körperhaltung, ihre strahlende Aura, sie musste es einfach sein!
„Komm in meine Arme mein Kind. Ich habe dich vermisst. Jahrhunderte lang habe blieb ich insgeheim in deiner Nähe, ich wusste immer, wo du warst. Komm meine Tochter." Fina rennt auf ihre Mutter zu und umarmt sie, ungeachtet des Schlachtfeldes und der Leiche. „Ich habe dich so vermisst, so sehr." Sie weint vor Freude. Sie ist überglücklich. Mutter hielt ihr Wort und sie liebt Sophia über alles.
Ihre Freundin schnieft auch im Hintergrund, glücklich über die Wendung, die Fina erneut erleben darf. Beide geben sich einen familiären Kuss und umarmen sich. „Du hast dich prächtig entwickelt Fina. Ein Haus, Freunde, und jemanden, den du beschützen und lieben gelernt hast. Es freut mich, dass Sophia an deiner Seite ist."
Sie bleiben noch eine Weile in der Umarmung. Elisabeth wendet sich Sophia zu. „Sophia. Ich bin Elisabeth Bathory, Mutter von Fina, die Blutkönigin aus den Schreckensgeschichten. Es freut mich, dass ich die Frau kennen lernen darf, die Fina über alles liebt."
„Ich freue mich auch, ich bin nur etwas verwirrt. Gerade eben wurde ich wieder fast getötet und nun bist du auch noch da, ich weiß auch nicht."
„Sophia, Was zum..."? Sophia wird starr vor Schreck. Ausgerechnet Jeffrey. Im Dienst. „Was in Gottes Namen hat das hier zu bedeuten. Wer sind Sie, was ist hier passiert?" Elisabeth hebt ihre Hand, was die beiden liebenden dazu bringen soll, lieber zu schweigen. „Ich weiß zwar nicht, wer Sie sind, weil ich keinen Ausweis gesehen habe junger Herr, aber dieses kleine Mädchen mit den schwarzen Haaren wäre beinahe gestorben. Der Typ dahinten hätte ihr beinah eine die Kerze ausgepustet. Das ist nichts als die reine Wahrheit. Ich habe diese beiden Kinder lediglich vor dem Tot bewahrt. Wollen Sie mich jetzt verhaften, weil ich den Kerl getötet habe?"
Jeffrey überlegt. „Sophia. Du kommst wieder nach Hause. Du scheinst in großer Gefahr zu sein."
„Ich soll nach Hause kommen? Vergiss es." Sie ist doch kein kleines Kind mehr. Sie würde bei Fina bleiben, sie ist sowieso nirgends sicher. „Du kommst mit Sophia. Das sage ich dir als dein Vater."
Sie schüttelt den Kopf. „Nein. Ich bleibe bei Fina."
Jeffrey ballt die Fäuste zusammen. „Dann seid ihr drei wohl wegen Verdacht auf Mord vorläufig festgenommen." Ihm bleibt keine andere Wahl. Nur so könne er Sophia beschützen und herausfinden, was hier passiert ist.
Elisabeth lacht. „Ist das echt Ihr ernst? Ihre Tochter wurde beinah umgebracht und der erste Gedanke ist eine vorläufige Festnahme?" Sie lacht wie bei einem guten Witz. „Ach Jefferson. Tun Sie uns seinen großen Gefallen: Lassen Sie ihre kleinen Polizeispiele sein und gehen sie aus dem Weg."
„Ich werde nicht...".
„Ich sagte: Aus dem Weg!" Ihre Stimme brodelt vor Zorn. Jeffrey schwitzt vor Angst. Er muss sie festnehmen, aber etwas hindert ihn daran. Er kann nicht, er will einfach nur noch fliehen. „Wenn Sophia nicht hier wäre, hätten Sie doch sauber abgekauft, dass sie in Gefahr war, weil sie in Menschen blicken können in professioneller Sicht. Also mal nachdenken, sonst lernen Sie meinen Anwalt kennen. Bisher hat er noch keinen Prozess verloren und er wird es auch nicht. Also: Erst Tatort untersuchen, nachher uns ausfragen und dann überlegen. Kommt ihr beiden?"
Eilig folgen die beiden der gruseligen Frau. Sophia sieht ihren Vater traurig an, geht aber weiter. Sie lassen ihn zurück am Ort des Geschehens.

„Mr. Sheppard. Der Alarm löst wohl unseren Sieg aus." Davis lächelt leicht. Er ließt eine Zeitung und raucht dabei wieder seine teuren Zigaretten. „Nun, ich glaube, wir können nicht wirklich feiern. Cobryn hat nicht nur seine Arme verloren, sondern auch seinen Kopf."
Davis ließt weiter seine Zeitung, er zerdrückt aber die Zigarette in seiner Hand. So ganz seine Wut kann er nicht beiseiteschieben. „Wodurch?"
„Anscheinend waren Sophia und Fina listenreicher als er."
Davis starrt immer noch auf die Zeitung. „Also bleibt uns die letzte Möglichkeit nur. Verstehe. Aber es sollte reichen, um sämtliche Störfaktoren mit einem Mal zu beseitigen. Gehen Sie an die Arbeit Sheppard."
Sheppard grinst breit. „Natürlich. Ich werde den Köder auslegen Mr. Davis." Wunderbar. Alles entwickelt sich schon beinah perfekt.

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