Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 57

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Samantha erwacht etwas benebelt. Sie kommt sich vor, als hätte sie eine harte Party hinter sich. So sah sieht es hier auch teilweise aus. Ihre Unterwäsche ist nicht auffindbar. Sie versucht die Ereignisse zu rekonstruieren, sieht sich um und betrachtet vor allem sich.
Ja, sie erinnert sich sehr genau. Melissa. Allein ihr Name lässt ihr Herz höher schlagen, wie bei Fina...
Sie hasste Liebe auf den ersten Blick, sie hält es für unwirklich, nicht wahr, aber trotzdem findet sie sich jetzt sehr, sehr wohl.
Die Kratzer auf Melissas Rücken sind verheilt dank der vampirischen Superkräfte.
Dagegen sah Samantha nicht so gut aus. Auf ihrer Schulter und ihrem Rücken sind zahlreiche Spuren zu sehen.
Außerdem stellt sie etwas erschrocken fest, dass nahe ihrer intimsten, weiblichen Zone am Innenschenkel zwei Einstiche sind. Soweit hatten sie es also getrieben. Es war verflucht abenteuerlich. Während Fina eher die Gabe der Zärtlichkeit beherrschte und sie gewisse Sachen lange hinauszögert, ist Melissa eine stürmische, kraftvolle und sehr abenteuerliche Frau. „Verdammt, wenn das nicht mal besser als jeder Rausch war, den ich bisher hatte." Etwas unbehaglich fühlt sie sich dennoch. Sie kannten sich nicht einmal zwei Tage lang, geschweige denn einen ganzen und schon landet sie mit ihr in der Kiste. Gern hätte sie es ein bisschen langsamer angegangen, aber das Schicksal fragt nun nicht nach.
Samantha steht leise auf und sucht geräuschlos nach ihrer Unterwäsche. Wo zum Teufel stecken ihre Klamotten? Wo hatte sie diese gestern hingeworfen?
„Suchst du etwas bestimmtes", fragt eine eben erwachte Stimme leicht verschlafen hinter ihr. „Meine Unterwäsche suche ich. Ich kann sie nirgends finden."
Melissa lächelt fies. „Meinst du die hier?" Wie auch immer sie an ihre Unterwäsche herankam, sie musste es auf jeden Fall geplant haben. Samanthas Kleidung verschwindet unter der Bettdecke der neugeborenen Vampirin. „Dann musst du sie dir wohl holen."
Sie zuckt mit den Schultern. Sie wühlt unter der Bettdecke nach ihrer Kleidung, streift dabei Melissas Brust und ihren Bauch, vor allem aber ihre Beine.
Mit einer schnellen Bewegung zieht sie die Polizistin zu sich heran und presst sie an sich.
Sie hätte ja vieles erwartet, aber das Charakterprofil von Melissa, die vorher die Ruhe in Person gewesen sein soll laut Cloe, will tatsächlich gerade nur Nähe. Und dass nach der Aktion und gestern und ihrem ganzen Auftreten. Sie wirkt nicht wie jemand der Liebe sucht, sondern nur körperlichen Kontakt. Sie hat sich getäuscht. In ihr steckt also die kleine Melissa, die Cloe so sehr vermisst. „Du bist jetzt meine", behauptet sie niedlich, als würde sie einen riesigen Goldschatz verteidigen wollen.
Samantha küsst sie sanft auf die Lippen. „Und du bist mein."
Die Freude der Vampirin ist riesig. Sie freut sich tatsächlich mehr als man glauben mag. Sie ist sogar von dieser Emotionalität selbst überrascht. Ein was hatte sie aber noch vor. Samantha würde eines Tages altern und sterben. Dies war kein Ausgang für sie.
Eines Tages würde sie die Gabe an die Polizistin weitergeben. Sie musste nur ihren Charm und ihre vampirische Aura spielen lassen, die die junge Frau so anzieht. Dann würde sie bekommen, was sie will. Das ist sicher. Bei dem Gedanken an die Zukunft lächelt sie, während sie sich an Samanthas Schulter schmiegt.

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