Der süße Kuss des Blutes - Kapitel 4

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Es klopf an seiner Tür, während er genüsslich eine Zigarette anzündet. „Kommen Sie herein, Sheppard." Seine Stimme klingt alt, machtvoll, furchtlos, zugleich steckt in ihr jedoch auch keine Emotion. Seiner Ansicht nach vergiftet so etwas den Verstand, zumindest die meisten Emotionen. Der anzugtragende Direktor schließt die Tür, ohne die Klinge zu nutzen. „Türen haben eine Klinge. Das sage ich Ihnen nicht zum ersten Mal." Sheppard kaut auf seiner Zunge. Nicht weil er nervös ist, sondern weil er nachdenkt. Einer seiner zwei nachdenklichen Gesten, die er sich nie abgewöhnen wird. „Es ist alles in Ordnung." Der Raucher scheint zufrieden mit dieser Antwort und sortiert seine Puzzleteile in Form eines Plans weiter zusammen. Er zieht an seiner Zigarette und pustet den Rauch in Richtung Sheppard. „In kurzer Zeit sehr effizient gelöst. Ich bin beeindruckt. Wann gehen Sie in den nächsten Schritt über, Sheppard?"
„Ich schätze mal in einer Woche, wenn es dem Herrn genehm ist", antwortet er leicht spöttisch. Der sitzende Vorgesetzte des Direktors lacht und zieht noch einmal an seiner Zigarette. „Sparen Sie sich Ihre Sprüche. Für so etwas habe ich weder Interesse, noch Zeit. Ich erwarte die Erfüllung ihres nächsten Schrittes bald. Wie, ist mir egal." Er tippt auf seine Zigarette, welche er über einen blauen Aschenbecher hält. Sheppard beobachtet die fallende Asche, welche ihn jedes Mal an den Tot erinnert. „Was halten Sie von der Neuen Sheppard?"
Etwas überrascht sieht er den Raucher an. Er scheint diese Frage mit Interesse zu stellen und schaut ihn etwas neugierig an. „Niemand hätte diesen Test bestehen können. Absolut niemand. Sie ist sehr beeindruckend, dass muss ich gestehen. Sie lässt sich auch kaum einschüchtern. Allgemein scheint ihr alles egal zu sein. Ich frag mich sowieso was Sie hier will." Der rauchende Mann lächelt. Ein sehr seltener Anblick. Sheppard fragt sich, ob ihm etwas verheimlicht wird. Normalerweise kann er seine Pläne halbwegs nachvollziehen. Aber er hat dieses Mal hat er absolut keine Ahnung, was dieses ganze Wirre Zeug soll. Warum sollte er die Schule übernehmen und dann noch auf spezielle Klassen achten? Was war seine eigentliche Aufgabe? Es macht ihn verrückt nicht zu wissen, was er vorhat. „Ich gehe dann." Er verlässt das Büro, ohne verabschiedet zu werden.

Der süße Kuss des Blutes |GirlxGirl [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt