Teil 3

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Irgendwie war heute alles ein bisschen komisch. In Wincents Präsenz war ich komischerweise super aufgeregt, was ich sonst bei keinem anderen war. Ich konnte mich nicht wirklich auf Gespräche mit anderen Leuten konzentrieren, konnte aber auch andererseits nicht einfach zu ihm gehen und mit ihm ein Gespräch anfangen. Dauernd war er von irgendwelchen Mädels umgeben, die ihn geradezu anhimmelten und statt genauso wie sie um ihn zu kämpfen war mir das alles zu blöd.
Nach meinem dritten oder vierten Drink hatte ich mir etwas Mut angetrunken sodass ich mich von Marie auf die Tanzfläche ziehen ließ. Momentan waren nicht viele Leute auf der Tanzfläche aber mit Marie an meiner Seite und leicht angetrunken machte mir das gar nichts mehr aus.
Wir tanzten wild zu den bekanntesten Liedern, wobei mein eh schon kurzes Kleid gefährlich hoch rutschte.
Beim Tanzen vergaß ich alles um mich herum. Wusste nicht einmal mehr, wo Wincent war, bis er mit Lina zu uns auf die Tanzfläche kam.
Wenn Lina nicht seit drei Jahren mit ihrem Freund zusammen wäre wäre ich glatt eifersüchtig auf sie.
Dank des Alkohols machte es mir auch nichts aus mit Wincent zu tanzen. Hin und wieder berührten wir uns natürlich „ganz unabsichtlich".
Die weißen Ärmel seines Hemdes waren einige Zentimeter hochgekrempelt und legten den Blick auf seine hervorstechenden Adern frei.
Eins der Dinge, die ich so sehr an ihm mochte.
Wir tanzten so lange ziemlich eng, bis mein Samtkleid anfing eklig an meinem Rücken zu kleben und mein Mund ganz ausgetrocknet war.
In der Zwischenzeit hatte ich gar nicht bemerkt, wie Lina und Marie schon längst wieder weg waren, sodass Wincent und ich uns alleine auf den Weg zur Bar machten.
„Was kann ich der schönen Dame denn ausgeben?", fragte er lässig und musste sogleich über sich selbst lachen, denn hier war ja alles umsonst. „Ich lass mich überraschen", sagte ich zu ihm. Ich wollte wissen, was er so dachte, was mir schmecken könnte.
Er bestellte zwei Tequila und zwei Bier. Warum wusste ich bloß, dass ich ein Bier bekommen würde.
Wincent war ziemlich gechillt, weswegen er schon einige Bier intus haben musste, denn ich hatte ihn nicht so in Erinnerung irgendwie.
Nicht wie wir gerade miteinander flirteten.
Er streute zuerst Salz auf meinen Handrücken und dann auf seinen. Auf drei leckten wir es beide an, stießen mit unseren Shots ab und kippten den Tequila herunter. Er gab mir die Zitrone und während ich noch herein biss sagte er: „Wir haben leider nur eine Zitrone bekommen, tut mir leid."
Und dann kam er näher und küsste mich sanft, während er den Zitronensaft von meinen Lippen leckte.

asystoliaWhere stories live. Discover now