Teil 1

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Mein Bauch krampfte sich ein wenig zusammen, als ich den Türstehern des Clubs gegenüberstand. Ich hatte nicht wirklich Angst vor jenen, sondern eher vor den Leuten, die mich drinnen erwarten würden. Oder besser gesagt vor einer einzigen Person.
„Melanie Geyer", sagte ich sofort zu ihnen und strich mein enges schwarzes Samtkleid glatt.
Meine zwei besten Freundinnen hatten den kompletten Club für heute Nacht gemietet und schmissen jetzt eine gemeinsame Geburtstagsparty. Dementsprechend gab es auch eine Gästeliste.
Ich versuchte beim Vorbeigehen einen Blick auf diese zu erhaschen, doch ich konnte keinen Namen sehen.
Ich zog noch einmal mein Kleid ein Stück herunter, fuhr mir durch die blond rötlichen Locken und stolzierte dann erhobenen Hauptes in den Raum.
Die Musik war bereits voll aufgedreht und dröhnte in meinen Ohren, obwohl noch kaum einer da war. Kein Wunder schließlich war es noch nicht einmal 20 Uhr, wo die Party offiziell starten sollte. Normalerweise kam auch ich zu jeder Party extra ein bisschen später, um so eine Situation zu vermeiden, doch zu der Party seiner besten Freundinnen kommt man einfach nicht zu spät.
Umso besser, dass noch kaum einer hier war. Ich begrüßte meine beiden Geburtstagskinder überschwänglich, überreichte ihnen beiden eine riesige Tüte voller Geschenke und schlenderte dann mit beiden im Arm zum Barkeeper. Wir bestellten uns alle drei einen Mojito, womit wir erst einmal auf den hoffentlich schönen Abend anstießen.
Ich war ganz glücklich darüber mich erst einmal ein bisschen gechillt trinken zu können, denn ich merkte, wie angespannt ich war. Obwohl ich nicht einmal richtig wusste warum.
Trotzdem musste ich aufpassen, denn wenn die Drinks umsonst sind neigt man doch schnell dazu den ein oder anderen zu viel zu trinken. Und gerade so früh sollte ich es noch nicht übertreiben, deswegen nippte ich erst einmal weiter an meinem Mojito.
Immer mehr Leute strömten in den Club, weshalb Lina und Marie immer wieder von Leuten weggezogen und beglückwünscht wurden. Doch da wir auf der selben Uni nahezu die gleichen Kurse belegten, waren viele ihrer Freunde auch meine Freunde, weshalb es mir nicht allzu schwer viel mit Leuten ins Gespräch zu kommen.
Doch auch wenn es ganz spannend war mit so vielen Leuten in Kontakt zu stehen, erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich erwartungsvoll in Richtung des Eingangs schaute, wenn sich die Tür gerade öffnete.
Immer wieder hoffte ich, dass diese eine Person den Raum betreten würde. Und immer wieder wurde ich enttäuscht, als sie es nicht war.
Verwirrt von mir selbst nippte ich noch immer an meinem ersten Mojito.

asystoliaWhere stories live. Discover now