Hinterland |hs|

-Cold Coffee-

"Ja. Es scheint wie eine Ewigkeit her.", gestand ich lächelnd. 

"Oder als du mit mir Sandwiches gemacht hast.", grinste sie.

"What a team!", lachte ich.

Dann verfielen wir beide ins Schweigen und genossen die Sonne und ihren Glanz.

"Ich wünschte ich könnte länger hier bleiben.", seufzte ich.

"Ja ich weiß. Was willst du heute machen?", fragte sie.

"Wenn ich ehrlich sein soll, ich hab keine Ahnung. Ich bin müde. Jeden Tag und jede Stunde. Jede Minute und jede Sekunde. Heute Morgen war das erste Mal, wo ich mich wieder, wie soll ich das jetzt sagen, lebendig gefühlt habe.", erklärte ich und rang mit den Worten.

"Wow.", stotterte sie.

"Nicht weinen, Mum. Es ist nicht deine Schuld."

"Okay, gut. Lass uns heute einfach mal nur Kaffee und Kuchen essen. Ich werde den Verwandten nicht sagen, dass du hier bist. Ruh dich aus.", beschloss sie und verschwand im Inneren des Hauses, um Kuchen zu backen.

Leise murmelte ich ein Danke.

Jenny POV 

Ich fuhr mir mit der Zunge über meine blutig gekaute Unterlippe. Meine Gedanken drifteten immer wieder ab und ich konnte sie nicht ordnen oder in irgendeiner Weise einsortieren. Das machte mich verrückt und richtig krank. Kevin derweil versuchte uns Brote zu schmieren. Schön, das er sich ein bisschen um mich kümmert, denn seit Wendy gegangen ist, plagten mich heftigere Rückenschmerzen.

"Magst du lieber Käse oder Wurst?", fragte Kevin und ich rieb meinen Rücken.

Mein wesentlicher Gedankengang bestand jetzt nicht daraus zwischen Wurst und Käse zu entscheiden.

"Entscheide du.", antwortete ich.

Unsere Gemüter hatten sich seit gestern etwas abgekühlt. Sicherlich war ich noch ziemlich wütend auf ihn. Es war mit  einem kalter Krieg zu vergleichen. Wenn ich ehrlich bin, konnte ich durch meine Rückenschmerzen nicht wirklich viel anrichten. Es war ein pochender Schmerz. Er begann gestern auf der Straße, war über die Nacht etwas gemildert worden, weil ich die ganze Zeit gelegen hatte, doch kam kurz danach stärker zurück. Ich musste mich ausruhen und beruhigen. Meine Gedanken durfte ich jetzt nicht an Kevin verschwenden, sonst würde noch eine starke Migräne dazukommen. 

Kevin setzte sich zu mir und reichte mir die Scheibe Brot, auf der eine Scheibe Käse auf Butter gebettet lag. Ich biss davon ab aber mir war schwindelig und so legte ich es auf die Seite.

"Hast du keinen Hunger?", fragte er.

"Weißt du Kevin, mir ist etwas übel wegen der verkackten Schwangerschaft.", fluchte ich.

"Versteh ich. Weißt du von dem Vater? Wer war es? War es ein Unfall?", fragte er löchernd und ich bekam einen Hustenanfall.

Auf der Stelle wurde es still und ich drehte mich so, dass ich ihn nicht sehen musste.

"Darüber möchte ich nicht reden. Ich meine du erzählst mir auch nichts über deine Vergangenheit, oder?", antwortete ich und versuchte angestrengt meine brechende Stimme aufrecht zu erhalten.

"Nein. Da hast du Recht.", gab er zu. "Keine Ahnung was in mich gefahren ist. Sorry, Ich bin aus der Rolle gefahren."

Wieso musste ich in letzter Zeit so viele Gespräche mit fremden Menschen führen? Hatte ich nicht schon genug mit meinen Problemen? Anscheinend ja nicht, Jenny.

Ich seufzte und aß mein Brot zu Ende. Wir beide wollten unsere Schranken nicht öffnen. Das war okay für mich, denke ich.

"Aua!", schrie ich und rieb meinen Rücken.

Kevin schaute mich bestürzt an. Er war aus seiner Starre aufgewacht.

"Kommt das Kind?", fragte er doch wirklich.

"Bist du irgendwie verdächtig blöd? Ich bin erst im siebten Monat.", zischte ich.

"Das wusste ich doch.", brummte er.

Ich versuchte mich hinzulegen und die Schmerzen zu vergessen. Doch es ging nicht, es war einfach zu schmerzhaft.

"Fuck.", fluchte ich und erkannte, dass ich doch zu Doktor Kenneth gehen musste.

Ich stand auf und stolperte zur Tür. Kevin schien in seine eigene Starre zurückgekehrt, denn er bemerkte nicht wie ich zur Tür gegangen war. Doch ich ließ ihn mit seinen eigenen Dämonen aus den Vergangenheit kämpfen. Ob Doktor Kenneth überhaupt Sonntags auf hatte? Bestimmt redete ich mir selbst ein und lief. 

<Author's Note> 

Happy Birthday Liam (Payne Train, DJ Payno, Daddy Direction)!♡ Nun, dann informiere ich euch einfach über ein paar Dinge. Erstmal ich hoffe ihr habt das Kapitel gerne gelesen und für die, die es interessiert: Beim Schreiben habe ich "Cold Coffee" von Ed Sheeran gehört (bei der magischen Harry Scene). Findet ihr oben oder an der Seite, je nachdem ob ihr auf Handy oder PC lest. :)) Ich werde auch frühstens nächstes Wochenende updaten können aber bleibt gespannt. ❀ Freut euch auf die nächsten Kapitel es wird bald einiges geschehen. Wenn es euch gefallen hat, lasst es mich wissen. Auch wird die Story bald 200 Reads erreichen :) Talisa x