Kapitel 112 - Wenn der Morgen naht...

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~Lass uns Hogwarts retten!~

Hermines POV:
Völlig erschöpft kauerte Hermine hinter einem Schutthaufen und versuchte ihre Atmung zu regulieren. Sie drehte leicht den Kopf und sah zu Ginny, die neben ihr rastete. Mitlerweile war es hell und der Lichtball war erloschen. Im Tageslicht hatte der Ganze Anblick eine noch grausamere Wirkung. Mittlerweile hatten auch die Hauselfen an dem Kampf teilgenommen und Trelawney hatte einige Angreifer ausgenockt, indem sie ihnen eine Kristallkugel auf dem Schädel gejagt hatten. Dennoch war es nicht genug. Immer mehr und mehr Todesser kamen und es war kein Ende in Sicht. Hermine begann zu verzweifeln. Konnten sie diesen Kampf überhaupt gewinnen? Stöhnend strich sie sich einige Haarsträhnen aus der Schweißnassen Stirn. Sie bemerkte, dass Ginnys Blick auf ihre vom Blut roten Hände fiel und sich ihre Augen weiteten. "Oh Gott Hermine! Was hast du getan??" Angesprochene drehte leicht den Kopf und lächelte ihre Freundin traurig an, wobei sie nicht verhindern konnte, dass Tränen in ihre Augen traten, als sie sich an Professor Millers Bild erinnerte. "Ich habe versucht ihn zu retten", murmelte sie leise und sah kurz zu Boden, bevor sie Ginny wieder ins Gesicht sah. "Aber jetzt ist Patrick tot." Ginny schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. "Professor Miller?", rief sie aus, doch Hermine brachte nur ein stummes Nicken zustande. Ginny atmete hörbar aus und Trauer lag in ihren Augen. "Das tut mir unglaublich Leid", flüsterte sie betroffen. "Er war echt klasse." Wieder nickte Hermine bloß stumm und starrte geradeaus, ohne etwas besonderes zu beobachten. Irgendwann konnte sie es nicht mehr aushalten, die Ganzen Schreie, Explosionen und gebrüllten Zauber zu hören und still da zu sitzen. Also stieß sie Ginny leicht in die Seite und erhob sich. "Lass uns Hogwarts retten!", rief sie so motiviert wie möglich. Mit gezücktem Zauberstab sprang nun auch Ginny auf die Füße. "Sind wir doch mal ehrlich, gegen diese Massen haben wir keine Chance", raunte Ginny, während sie nach Zauberern suchten, die Hilfe mit ihren Gegnern gebrauchen könnten. "Dann lass uns bei dem Versuch draufgehen", brummte sie grimmig und eilte hastig auf Pansy zu, die mit ihrer Gegenüber maßlos überfordert war, während Ginny eine andere Richtung einschlug. Gemeinsam mit der arroganten Slytherin zwang sie die blonde Frau in die Knie. Erleichterung breitete sich in Hermines Gliedern aus. Ein weiterer Gegner war erledigt! Pansy hingegen schenkte ihr einen Todesblick. "Du brauchst mir nicht helfen, Schlammblut!", keifte sie. "Ich kann das schon alleine!" Hermine verdrehte genervt die Augen. "Ein einfaches Danke hätte auch gereicht", zischte sie, bevor sie davon stolzierte und sich einem neuen Gegner zuwandte.

Dracos POV:
Hastig rannte Draco durch die kämpfenden Massen. Es waren so unendlich viele! Im Gegensatz zu vielen anderen hatte er noch Energie, Siegeswillen und vorallem Hoffnung, auch wenn sie ihnen überlegen waren. Irgendwie war er sich sicher, dass Hilfe nahrte. Schnell eilte er Molly zu Hilfe, die drei Todesser gleichzeitig duellierte. Als der eine ihn erblickte weiteten sich seine sturmgrauen Augen. "Hier! Hier ist der Malfoy Junge!", brüllte er und winkte aufgeregt mit beiden Armen. Verärgert knirschte Draco mit den Zähnen. Ganz toll. Würden sich jetzt alle Todesser auf ihn stürzen? Ihn kidnappen, zu seinem Vater bringen oder doch gleich ermorden? Mit einem einzigen Zauber brachte er den wild winkenden Zauberer für immer zum Schweigen. Sein Blick fiel auf Isabella. Er erinnerte sich, dass sie eine Freundin von Helen und Bruno war. Sie kauerte offenbar verletzt auf dem Boden, während ein Todesser über ihr trohnte. Ihre Augen waren weit aufgerissen und groß wie Untertassen. Bevor ihr gegenüber jedoch zum finalen Zauber ausholen konnte, kam ihm Draco zuvor. "STUPOR!" Hart krachte der Todesser gegen eine Wand und landete regungslos auf dem Boden. Draco beeilte sich zu der verletzten 1.Klässlerin hinüber zu eilen. "Geht's?", murmelte er gestresst und dennoch einfühlsam, während er eine blutende Wunde an ihrem Bein begutachtete. Das kleine Mädchen nickte tapfer und ließ sich von ihm auf die Füße ziehen. Sie humpelte ein wenig, biss jedoch stark die Zähne zusammen und Draco bewunderte sie für diese unermüdliche Willensstärke. "Schon dich etwas", meinte er noch, tätschelte leicht ihren braunhaarigen Kopf, bevor er sich seinen nächsten Gegner suchte. Oder in dem Falle suchte sein Gegner ihn. Schon aus der Entfernung konnte Draco sehen, dass ihm sein Onkel Rodolphus Lestrange einen Zauber auf den Hals hetzte und Draco konnte gerade noch ausweichen. Wütend schleuderte er einen Zauber zurück, der jedoch ebenfalls sein Ziel verfehlte. Draco hatte Rodolphus nie ausstehen können. Er war kalt, hatte kein Herz und hatte es schon immer geliebt Lucius zu erniedrigen. Im Endeffekt konnten sie sich glücklich schätzen, dass Dracos Vater und nicht Rodolphus die Todesser anführte. Dennoch wollte er sich nicht auf ein Duell mit seinem Onkel einlassen. Gerade hatte er andere Ziele. Schnell tauchte er in den Massen unter, wodurch er den Zaubern seines Verwandten entging. Wild sah er sich um, schoss einen Zauber nach hier oder dort, während er sich vergewisserte, dass es seinen Liebsten gut ging. Bruno war der erste, den er entdeckte. Seite an Seite kämpfte er mit seinem festen Freund Brian. Ebenfalls konnte er Potter und einige Weasleys ausmachen. Als er seine Mutter sah fielen tausend Steine von seinen Schultern und zu seiner Überraschung konnte er sogar Niku, Helen und Brunos Vater, in den Massen ausmachen. Mit seinen kurzen, aschblonden Haare stach er heraus. Ein noch besseres Gefühl durchflutete ihn, als er klein Weasley und seine Granger entdeckte. Beide schienen wohlauf und Draco wollte sich gerade zu ihnen gesellen, als ihm auffiel, wen er noch nicht gesehen hatte und Angst prickelte in seinem ganzen Körper. Neben Neville, Hazel, Luna und Weaselby, die er jetzt einmal hinten anstellte, hatte sich vorallem ein Name in seinem Kopf festgesetzt: Helen. Wo war seine kleine Prinzessin abgeblieben? Er betetemit allem was er hatte, dass es ihr gut ginge. Doch bevor er sich noch länger darüber Gedanken machen konnte, wurde es schlagartig lauter auf dem Schlachtfeld. Viele Köpfe drehten sich in eine Richtung und Draco tat es ihnen gleich. Er konnte einen kleinen Freudensprung nicht innehalten, als er Hagrid, gefolgt von den Zentauren und einer Schar wilder Wichtel die Brücke entlang poltern sah, welche dann auch sofort von der Gruppe eingenommen wurde und es den Todessern somit äußerst schwer machte auf das Schlachtfeld zu gelangen. Draco strahlte bis über beide Ohren. Er hatte gewusst, das Hilfe nahrte. Hogwarts hatte wieder eine Chance. Hogwarts hatte wieder Hoffnung.

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt