Kapitel 10 - Ein langweiliger Nachmittag

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~Wenn sie plapperte..- niemand würde ihn mehr ernst nehmen!~

Hermines POV:
"Kommst du gleich zum Quidditch Training?", fragte Ron, als sie nach zwei Stunden Pflege der magischen Geschöpfe Arm in Arm zum Schloss zurück liefen. Hermine verzog gequält das Gesicht. Sie konnte einfach keinen Gefallen an diesem Sport finden. Auf Besen fliegen... war nie ihre Stärke gewesen. "Muss das sein?", jammerte sie und sah entschuldigend zu ihm hoch. "Natürlich nicht. Ich würde mich nur freuen." Ein unangenehmes Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus. Sie würde ihm ja schon gerne den Gefallen tun, aber Training war einfach soooo langweilig. "Hauptsache du bist Samstag gegen Slytherin dabei!", meinte ihr Freund versöhnlich und zog sie enger an sich. Ach ja, das Spiel. Das hatte Hermine schon total vergessen, obwohl Ginny erst am Vortag davon erzählt hatte. "Ron, ich hab noch nie eines deiner Spiele verpasst!", empörte sie sich. "Ich hole heute lieber noch den ganzen Stoff nach und mache Hausaufgaben. Beim nächsten Training bin ich wieder dabei", versprach sie. Ron schien sich mit diesem Kompromis zufrieden zu geben.

Gelangweilt saß Hermine in dem Gryffindor Gemeinschaftsraum. Sie hatte ihre Hausaufgaben schon längst erledigt und so wusste sie nicht so recht, was sie jetzt tun sollte. Ginny, Ron und Harry waren noch beim Training und außer einer kleinen Gruppe 3.Klässler war auch der Gemeinschaftsraum komplett leer. Hermine richtete sich auf und verließ den Gemeinschaftsraum. Langsam wanderte sie durch das Schloss, ohne ein wirkliches Ziel. Ihre Füße trugen sie hinaus in Richtung Hogsmeade. MC Gonagall hatte ebenfalls die neue Regellung eingeführt, dass 7.Klässler jederzeit nach Hogsmeade gehen konnten, was sich nun eindeutig rentierte. Und so spazierte Hermine durch den kleinen Ort und blickte in die Schaufenster. Als sie beim Drei Besen ankam, beschloss sie kurzerhand ein Butterbier trinken zu gehen. Also nahm sie in einer Ecke platz und schaute aus dem Fenster. Nicht viele Hexen und Zauberer waren unterwegs, vermutlich, da es ziemlich warm draußen war. Das kühle Butterbier hingegen erfrischte sie und mit neu getankter Energie machte sie sich auf den Rückweg zum Schloss.

Es war schon später Nachmittag und die Sonne hatte bereits einen tiefen Stand erreicht. Hermines Blick fiel auf die peitschende Weide und etwas dahinter die heulende Hütte. Sie blieb für eine Weile stehen. So viele Jahre hatten sich Hexen und Zauberer vor der heulenden Hütte gefürchtet, da alle glaubten, dort würde es spuken. Letztendlich hatte sich jedoch herausgestellt, das jene gruseligen Geräusche bloß von dem armen Professor Lupin gekommen waren, der dort während seiner Verwandlung zum Werwolf Schutz gesucht hatte. Mit Trauer blickte Hermine auf die Jahre zurück. Remus Lupin war ein toller Lehrer, der Beste, mochte sie beinahe behaupten. Was aber noch viel wichtiger war, war die Tatsache, dass Remus zusätzlich noch ein guter Mensch gewesen war, der ein unendlich großes Herz hatte. Hermine musste sich immer wieder erneut dazu zwingen zu akzeptieren, dass er und Tonks nun tot waren und ihr armer Sohn Teddy keine Eltern mehr hatte. Während sie so da stand bemerkte sie gar nicht, wie sich ihr eine Person langsam näherte. "Na Granger? Suchst du ein Traumhaus für Weaselby und dich?" Hermine schloss die Augen um ruhig zu bleiben und sich nicht von ihrem aufkommenden Ärger allzusehr leiten zu lassen. "Was willst du, Malfoy?", zischte sie genervt. Dieser hatte sich neben sie gestellt und sah sie unentwegt an, was sie, zugegebenermaßen ein wenig aus der Fassung brachte. Hermine wich seinem Blick aus und starrte weiterhin in die Ferne. Nach einer Weile meinte Draco leise und beinahe schon zurückhaltend: "Es geht um meine Cousine. Du weißt ja, weil du jetzt ihre Patin bist und so..." Nun sah Hermine ihn doch an. Verwirrung machte sich in ihr breit. Der berechnende, hinterhältige Unterton in seiner Stimme war verschwunden und Hermine meinte in seinen eisblauen Augen so etwas wie Besorgnis zu sehen. "Was ist mit ihr?", meinte sie, bemüht kühl. Sie durfte ihn ja nicht merken lassen, dass er ihre Neugierde geweckt hatte. Draco schien nach Worten zu suchen. "Uhmm.. ja... du..", druckste er herum und fuhr sich mit der Hand nervös durch die Haare, die nun total verwuschelt waren. Sah schon irgendwie niedlich aus..! Oh nein Hermine, nicht das schon wieder. Wann geht das endlich in deinen Kopf: Malfoy ist ein Arschloch, nicht mehr und nicht weniger! Draco holte tief Luft, schien sich zu sammeln und um Überwindung zu ringen. "Pass gut auf sie auf, Granger, bitte!", sagte er dann, beinahe schon flehend. Hermine sah ihn perplex an. So hatte sie Malfoy noch nie gesehen, er sah ernsthaft verzweifelt aus. "Malfoy, ist alles okay?", wollte sie nun wirklich besorgt wissen. Das war doch nicht normal, wie er sich verhielt! Einen Moment später war ihre Antwort ihr jedoch total unangenehm. Sie wolte auf gar keinen Fall so rüber kommen, als würde sie sich Sorgen um ihn machen. Tat sie ja im Grunde auch garnicht! Er war nur einfach nicht mehr normal.. Hermine! Wieso denkst du immer so viel nach was du sagen sollst und wie es rüber kommt, wenn du mit Malfoy redest? Sei doch einfach komplett normal! Draco schüttelte hingegen den Kopf, was auch Hermine wieder aus ihren Gedanken riss. Der sorgenvolle Gesichtsausdruck in seinem Gesicht verblasste und dieser ausdruckslose, kühle Malfoy Blick war zurück. "Das geht dich nichts an, widerliches kleines Schlammblut", fauchte er und eilte in Richtung Schloss. Tränen stiegen in Hermines Augen auf. Warum konnte er denn nicht aufhören sie Schlammblut zu nennen?! Verletzt und gleichzeitig verärgert sah sie ihm hinterher. Plötzlich blieb er stehen und drehte sich noch einmal um. "Das bleibt unter uns!", rief er zu ihr hinunter bevor er endgültig verschwand.

Dracos POV:
Draco eilte so schnell er konnte zurück ins Schloss. Wie dumm war er denn auch?! Warum hatte er Granger überhaupt auf seine Cousine angesprochen? Wenn sie plapperte..- niemand würde ihn mehr ernst nehmen! Was musste sie jetzt bloß von ihm denken? Dass er ein Weichei war das über alles jammerte und dass es ihn interessierte wie es anderen Leuten ging? Es ging das Schlammblut nichts an, wie seine Beziehung zu seiner Cousine und seinem Cousin war. Warum hatte Granger denn bloß nachgefragt; hätte sie es nicht einfach auf sich beruhen lassen können?! Er kratzte sich angestrengt am Kopf. Er musste verhindern, dass sie redete, egal wie. Zu seiner eigenen Überraschung musste er seufzen. Hoffentlich nahm sie seine Worte ernst.. Ob sie jetzt wohl immernoch da stand und an den Fleck starrte wo er verschwunden war? Hatte sie jetzt wohl Tränen in ihren großen Rehaugen, weil er sie Schlammblut genannt hatte? Das hat dich nicht zu interessieren, Draco. Sie ist ein Schlammblut, nicht mehr und nicht weniger. Schnell wechselte er seine Gedanken. Er hatte für diesen Tag noch ein viel größeres Ziel geplant. Er musste heraus finden, was Blaise plante..

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Heyy🤗 Auch wenn wahrscheinlich keiner antworten wird: Mich würde mal interessieren was ihr bisher so von meiner Fanfiction haltet. Es ist meine erste Fanfiction überhaupt und ich bin mir noch extrem unsicher.🙂
Ich habe mich dazu entschieden die Sache zwischen Hermine und Draco langsam aufzubauen, weil mich diese plötzlichen Meinungswechsel bei anderen Fanfictions ein bisschen gestört haben. Findet ihr das auch gut so oder soll ich das anders machen?
Ich würd mich riiiiiesig über Feedback freuen!☺☺❤

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt