Kapitel 57 - Verlustängste

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~Ich hatte bloß ein wenig Glück.~

Dracos POV:
Schlecht gelaunt machte sich Draco auf den Weg zum Frühstück. Irgendwie interessierte es ihn, was Granger bei ihrem Gespräch mit Weaselby erreicht hatte, andererseits wollte er es nicht wissen. Weaselby hätte ihr alles mögliche über ihn erzählen können, immerhin gefiel es ihm offensichtlich überhaupt nicht, dass er nun mit Granger zusammen war und das schlimmste war, dass es Draco genauso gehen würde, wenn er an seiner Stelle wäre. Ohne kitschig wirken zu wollen, Granger war das beste was ihm passieren konnte. Sie half ihm ein besserer Mensch zu sein. Er konnte die Eigenschaften die sein Vater leider an ihn weiter gegeben hatte mit ihrer Hilfe viel öfter zurück halten. Er konnte viel öfter so sein wie er sein wollte. Sie machte ihn außerdem glücklich. So glücklich, wie er noch nie gewesen war und er wollte sie auf gar keinen Fall verlieren. Er betrat die große Halle und sein Blick wanderte aus Gewohnheit zum Gryffindor Tisch hinüber. Im selben Moment wurde ihm schlecht und er stolperte rückwärts aus der großen Halle. Er hatte Granger sofort gesehen. Sie saß mit diesem Dreckskerl von Weasley zusammen - nur mit ihm. Vielleicht hatte es ja auch nichts zu bedeuten, aber Draco komnte das nicht mitansehen. Er hatte Angst sie zu verlieren. Warum hatte er so eine Panik davor? Plötzlich sah sie ihn an und ein Lächeln umspielte ihre vollen Lippen. Draco sah, dass sie Weaselby etwas sagte und dann auf ihn zukam. Draco wollte weglaufen, weglaufen vor der Konfrontation, weglaufen vor seiner bescheuerten Angst, doch er schluckte bloß und zwang sich stehen zu bleiben. "Draco!", rief sie und warf sich in seine Arme. Etwas überrumpelt legte er seine Arme um ihren schlanken Körper. Augenblicklich legte sich ein Lächeln auf seine Lippen. "Morgen Granger", flüsterte er ihr ins Ohr. Sie löste sich von ihm. "Ich hab gestern mit Ron geredet", murmelte sie und grinste ihn stolz an. Schlagartig wich Dracos Lächeln aus seinem Gesicht. "Und?", meinte er kühl,  obwohl er es eigentlich nicht wissen wollte. Verlass mich nicht für ihn, Granger! , schrie er stumm. Wieso war er so unsicher? Woher kamen seine Zweifel? Granger sah ihn verwundert mit ihren großen Rehaugen an. Sie legte ihm leicht die Hand auf den Arm. "Hey, Draco! Was ist denn los mit dir?" Draco zuckte bloß mit den Schultern. Sie schüttelte leicht den Kopf. "Auf jeden Fall habe ich mir Ron gesprochen und wir sind auf dem besten Weg wieder Freunde zu werden!", rief sie aus und strahlte ihn an. Draco schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. "Schön", meinte er, konnte jedoch nicht verhindern, dass seine Stimme leicht zitterte. Grangers Strahlen schrumpfte zu einem hoffnungsvollen Lächeln. Sie malte mit ihrem Zeigefinger nervös Kreise auf seinem Arm, während sie zu Boden starrte. "Auf jeden Fall hat er versprochen uns in Ruhe zu lassen. Ich habe ihm gesagt wie glücklich du mich machst und er freut sich sogar ein bisschen für mich, auch wenn er dich immernoch nicht leiden kann." Dracos Augen weiteten sich. Mit offenem Mund starrte er in ihr nun verlegen gerötetes Gesicht. "Du.. verlässt mich nicht?", stotterte er. Sie sah ihn geschockt an. "Verlassen? Man Draco, wie kommst du denn darauf? Wegen Ron oder was?" Zaghaft nickte er und sie musste lachen. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und sah ihm tief in die Augen. "Ron und ich sind Freunde. Ich bin in dich verliebt Draco und daran kann niemand etwas ändern, auch Ron nicht." Draco musste lächeln. Wie sehr er dieses Mädchen doch liebte. Er zog sie noch etwas näher an sich und schloss schließlich die letzte Lücken zwischen ihren Lippen.

"Aber du musst mir jetzt wohl sagen wie du es angestellt den Sturkopf zu Vernunft zu bringen!", verlangte er, während er Granger zu ihrem Klassenraum begleitete. Sie gluckste vergnügt. "Ich hatte bloß ein wenig Glück", lachte sie und hielt ein leeres Glasfläschchen in die Höhe. Nun konnte Draco wirklich nichts anderes mehr tun als zu staunen. "Wieso bist du so schlau?", meinte er verblüfft und Granger lief mal wieder rot an. Sie drückte seine Hand leicht. "Hör auf so rumzuschleimen, Malfoy", murmelte sie, doch Draco wusste genau, wie glücklich er sie gerade gemacht hatte. Womit hatte er so ein Mädchen wie sie bloß verdient?

Nach dem Schultag saß er in der großen Halle und saß genervt über seinen Hausaufgaben. Irgendwann gab er seufzend auf. Das hatte doch keinen Sinn, er konnte einfach keinen klaren Gedanken fassen! Genervt schlug er sein Buch zu und beobachtete die Schüler in der großen Halle. Sein Blick wanderte über alle möglichen Schüler und blieb schließlich an seiner kleinen Cousine hängen, die in ihr Buch vertieft war, aber insgeheim einen Jungen am Nebentisch beobachtete. Draco musste schmunzeln. Wenn da mal nicht jemand verliebt ist. Wie niedlich! Draco musterte den Jungen ihrer interesse. Er hatte dunkelblonde Locken und leuchtend grüne Augen. Ein Hufflepuff Schüler, ganz offensichtlich. Plötzlich ließ sich Blaise neben ihm fallen und lenkte somit Dracos Aufmerksamkeit auf sich. Draco schluckte. Blaise war ihm die letzte Zeit aus dem Weg gegangen, genauergesagt, seit er mit Granger zusammen war. Blaise starrte ihn an, ohne jegliche Emotionen im Gesicht. "Was willst du?", schnaubte Draco kühl. Er sollte ja nicht glauben, dass sich Draco von seinem selbstsicheren Verhalten beeindrucken ließe. "Du bist also immernoch mit dem Schlammblut zusammen", spuckte Blaise die Worte förmlich aus. In seinen Augen lag Abscheu und Draco ballte die Hand zur Faust. Er sprang auf die Füße. "Du nennst sie nicht so!", rief er verärgert und musste dem Drang wiederstehen ihm einen heftigen Schlag gegen die Nase zu verpassen. Blaise stand ebenfalls auf. Draco war sich bewusst, dass die Blicke von beinahe allen anderen Schülern auf ihnen lagen, doch das kümmerte ihn wie immer herzlich wenig. "Ich dachte es würde reichen, deinem Vater von deiner kleinen... Romanze zu erzählen. Er hat sich sicher gefreut, nicht wahr?", raunte Blaise und grinste selbstzufrieden. Draco erschauderte bei dem Gedanken an den Brief, den er von seinem Vater bekommen hatte. Warte nur, wenn du in den Weihnachtsferien nach Hause kommst! Draco wurde schlecht wenn er nur dran dachte. "Du warst das?", hauchte er, zu überwältigt um seine Stimme wiederzufinden. Blaise lachte kühl. "Ja. Man Draco du musst doch endlich einsehen was du grade für ne Scheiße baust! Sie ist ein SCHLAMMBLUT! Wo sind denn deine Überzeugungen hin?" Draco starrte ihn einen Moment an. Und ihn habe ich einmal meinen Freund genannt! "Dorthin wo dein Niveau gesunken ist", gab er betont ruhig zurück, packte seine Sachen zusammen und verließ energischen Schrittes die große Halle. Er grinste in sich hinein. Blaise starrte ihm hinterher, hundert Prozent! Plötzlich begann er sich zu schämen. Er schämte sich so sehr für die Überzeugungen, die er jahrelang verfolgt hatte. Ich mach das alles wieder gut. Ich versprechs!

I hate you.  (Draco & Hermine) *wird überarbeitet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt