30. Dead body

87 10 0
                                    

Jieun erstarrte bei seinem Blick. Sie war wie gelähmt. Er fasste ihr an die Schulter und wollte etwas sagen, als sie Ahjummas Stimme hörten.
"Jieun-ah, Jungkook-ah? Alles in Ordnung?"
Er starrte sie für eine Minute noch weiter so an doch irgendetwas schien ihn aus der Fassung gebracht zu haben. Sein Blick fiel nach unten während Jieun weiterhin auf seinen Hinterkopf starrte. Er raffte sich auf und sein Blick schien verändert....sanfter als vorher. Er lies sie los und antwortete:
"Ja, alles in Ordnung."
Dann schaute er zu Jieun.
"Es tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Der Tag war unglaublich anstrengend für mich. Ich brauche etwas Ruhe. Soll ich dich nach Hause lassen?"
Jieun versuchte irgendetwas in seinen Augen zu finden. Sie fand nichts. Stattdessen stotterte sie: "N-nein. Alles gut. Ich schaffe das schon alleine. Ruh dich aus."
Sie schaute ihm nicht mehr hinterher, sondern verschwand zu Ahjumma.
"Wo ist Jungkook?", fragte sie als sie Jieun alleine zurück kommen sah.
"Ihm... ging es nicht so gut. Er hat sich entschuldigt und ist schon gegangen."
Jieun lief der Schweiß von der Stirn. Jungkooks Augen hatten sie verängstigt. Sie hatte ein Déjà-vu, welches sie sich nicht erklären konnte. Für erste versuchte sie das einfach zu verdrängen, da Ahjumma auf ihr merkwürdiges Verhalten aufmerksam werden würde.

Ihr Fieber sank und der Abend brach herein. Jieun lief zum Telefon und versuchte Jaebum zu erreichen. Es klingelte am anderen Ende doch niemand hob ab.
"Komm schon...", murmelte sie während sie es noch ein paar Male versuchte. Irgendwann kam der Anrufbeantworter und sie hinterließ ihm eine Nachricht, dass sie erst morgen wieder kommen würde.
"Ich hoffe das reicht.", sagte sie zu sich selbst und legte auf. Dann lief sie zu Ahjumma und gab ihr ihre Tabletten bevor sie sie zu deckte.
"Jieun-ah du hast genug für mich getan. Mir geht es wieder besser. Sei unbesorgt."
Jieun nickte, legte sich auf die Couch und versuchte sich selbst etwas auszuruhen. Es war erst 20:13Uhr. Hatte ihre Nachricht Jaebum überhaupt erreicht? Sie machte sich Sorgen.
Ihre Augen fielen für einen Augenblick zu.

Schweißgebadet wachte sie auf. Sie hatte nicht sehr gut geschlafen. Wirre Träume hatten sie heimgesucht. Sie öffnete das Fenster und atmete die Luft ein. 22:30 Uhr. Ahjumma hatte kein Fieber mehr. Sie lief in die Küche und bereitete ihr etwas zu Essen zu, welches sie abdeckte. Dann verschlang sie eine halbe Flasche Wasser. Eine Abschiedsnotiz ließ sie neben dem Essen liegen. Sie wollte nach Hause. Ihr war etwas unwohl.
Die kühle Nachtluft jagte eine Gänsehaut durch ihren Körper. Sie umschlang ihren Körper mit beiden Armen und rannte nach Hause. In ihrem Kopf schwirrten lauter verwirrende Bilder, die sie nicht zuordnen konnte. Ihre Beine wurden schwerer und ihr wurde übel doch sie beschleunigte ihr Tempo trotzdem. Das Geräusch des Windes rauschte durch ihre Ohren und die Bilder verschwanden für ein paar Sekunden. Sie konnte nicht mehr rennen und doch wollte sie das Rauschen aufrecht erhalten. Die Bilder sollten verschwinden.

Ehe sie sich versah, stand sie vor dem Haus. Sie klopfte gegen die Tür. Der Vollmond warf überall Schatten und ihr Gehirn wandelte diese Schatten in verschiedene Gestalten, die sie erschreckten. Sie sah überall Flammen und Biester, die ihre Zähne fletschten. Die Schatten kamen immer näher und ihr Klopfen wurde immer lauter. Als sie gegen die Tür hämmerte ging diese von alleine auf. War sie schon die ganze Zeit offen gewesen? Sie lief dem Licht folgend in die Küche. Es lagen ein paar Flaschen auf dem Tisch. Alkohol. Es machte sie verrückter als es sollte. Bilder jagten sich vor ihre Augen. Sie rannte ins Wohnzimmer und sah Jaebum am Fenster stehen. Er spielte mit einem Feuerzeug, dass sie nicht bemerkte. Ohne zu realisieren was sie tat, rannte sie auf ihn zu und umarmte ihn. Sie drückte ihren Kopf an seine Brust. Er schien etwas überrumpelt zu sein mit der Situation doch umarmte sie dann zurück.
"Du hättest mich heute nicht alleine lassen sollen.", sagte er während er seinen Kopf in ihren Nacken legte.
Seine Stimme war rau. Sein gleichmäßig klopfendes Herz beruhigte Jieun und sie schien ihre Gedanken wieder sammeln zu können.
"Geh nicht mehr weg"
Bei seinem Atem setzten sich bei Jieun die Nackenhaare. Erst jetzt bemerkte sie den Alkoholgestank. Seine Flasche hatte er in der Hand. Sie hasste Alkohol über alles und reagierte automatisch, indem sie ihn wegstieß. Er schaute zu ihr und nahm einen Schluck aus der Flasche.
"Du lässt mich jetzt auch alleine? Wieso seid ihr alle solche Verräter...", sagte er und lachte. Der Mond verzierte seine traurigen Augen mit Schatten, die für Jieun aussahen wie die eines Monsters. Sie lief ein paar Schritte nach hinten während er auf sie zu lief.
"Es hätte niemals passieren dürfen. Niemals...wieso haben sie mich zu so etwas gezwungen. Wieso?"
Jaebum redete ohne Zusammenhang weiter während Jieun nur ihre Hirngespinste vor Augen hatte. Sie konnte sich nicht konzentrieren. Er ergriff ihre Hand und stieß sie an die Wand. Sein Atem brannte ihr im Gesicht während er in ihre Augen starrte.
"Lauf nicht weg. Ich bin kein Monster. ICH BIN KEIN MONSTER!"
Jieun versuchte ihre Hand von ihm loszureißen. Sein Gesicht verzerrte sich immer mehr zu dem eines Monsters. Sie wand sich doch sein Griff war fest. Er zog sie zum Ausgang. Er öffnete das Feuerzeug und ließ eine Flamme aufflammen. Ihr Blick fiel auf die Flamme und sie war wie paralysiert. Er schob sie nach draußen und spielte mit der Flamme. Jieun schrie und lief zurück während er immer näher kam.
"Das hätte nie passieren dürfen!", schrie er während sie versuchte ihre Sicht mit ihren Armen zu verbergen. Sie rutschte die Wand runter. Der Schweiß durchnässte ihr Gesicht und ließ ihren Körper frieren. Jaebum schaute auf und sah ihr Gesicht. Er ließ augenblicklich die Flamme verschwinden und trat zwei Schritte zurück. Sein Kopf brummte und die Erinnerungen kamen hoch.
"Schau mich nicht so an!", schrie er und drehte sich um. Er versuchte sich wieder zu fassen. Der Alkohol hatte ihn kurz aus der Fassung gebracht. Es war ihm noch nie vorher passiert, dass er sich so verloren hatte. Dieses Mädchen hatte ihn aus der Fassung gebracht. Sie machte ihn verrückt und er wusste nicht wieso.

Jieuns Atem wurde kürzer. Sie sah überall Bilder. Eine Reihe von Erinnerungen, die sie mental verschlossen hatte. Ihr Schloss um ihre Erinnerungen hatte sich gelöst. Sie flogen nun alle auf sie ein und erdrückten sie allesamt.
Ihr Körper spannte sich im ersten Moment an und fiel dann wie gelähmt auf die Seite. Ihr Kopf prallte gegen den Boden.
Jaebum drehte sich um und sah sie auf dem Boden liegen. Er rannte auf sie zu.
"Was...was ist los mit dir? Hey! Steh auf!", sagte er immer wieder während er versuche sie wach zu rütteln. Sie bewegte sich nicht mehr. War sie tot? Er schluckte schwer. Die Erinnerungen drückten sich durch den Alkohol leichter hindurch.
Er sah einen Leichenhaufen vor sich.
"Du bist nicht schwach. Das schaffst du Jay.", sagte er zu sich selbst.

"Park Jaebum!"

Eine Mädchenstimme schrie nach ihm.
Ihre Stimme!
"Hör auf! Nicht dieser Name. Ich heiße Jay!", schrie er doch die Stimme rief weiter nach ihm.  Er versuchte die Stimme zu verdrängen und suchte nach einem Lebenszeichen in dem Mädchen vor ihm. Sein Herz klopfte laut und seine Sinne schienen gedämpft zu sein. Sie war tot? Er stand auf und lief ein paar Schritte zurück.

"Park Jaebum!"

Sie machte ihn verrückt.
"Hör auf nach mir zu schreien. Du bist doch tot.", schrie er. Er rannte zur Haustür und riegelte die Tür ab.

"Lass mich nicht zurück. Hilf mir, bitte!"

Er rannte die Treppe hoch. Da war nicht ihre Stimme.
"Das kann nicht wahr sein.", murmelte er zu sich selbst. Sie war tot, sie konnte das unmöglich gesagt haben. Seine Erinnerungen vermischten sich mit der Realität. Er konnte nicht unterscheiden was real war und was nicht. In seinem Zimmer verschloss er die Tür und setzte sich auf den Sessel. Er musste klar denken. Fürs erste wusste er nur eins:
Er konnte den Körper da unmöglich liegen lassen.
Er musste ihn vergraben!

________________________________

Broken Doll [German]Where stories live. Discover now