14. Blicke

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"Hilfe Jaebum!"
Das Messer war gefährlich nah. Der Typ grinste schief und schwang das Messer in die Höhe. Jieun schloss vor Angst die Augen und streckte die Arme vor ihr Gesicht.
Eomma, sehen wir uns jetzt wieder?, war das letzte woran sie dachte bevor ihre Welt von Dunkelheit gehüllt wurde.

Sie fand sich auf einer Wiese wieder. Langsam setzte sie sich auf. Der Wind spielte mit ihren Haaren und die Sonne strahlte ihr ins Gesicht. Es war angenehm.
Sie stand auf und blickte hin und her. Wo war sie hier?
"Jieun-ah, was machst du denn? Komm schon."
Diese Stimme... Sie drehte sich um und sah ihre Mutter auf einer Decke sitzen.
Tränen füllten ihre Augen während sie mit schnellen Schritten auf ihre Mutter zulief.
"Eomma!", rief sie und umarmte sie stürmisch.
"Aigoo Jieun-ah, was ist denn los?"
"Du hast mir so gefehlt.", sagte sie schluchzend. Sejin wischte ihrer Tochter die Tränen weg und strich ihr über den Kopf.
Jieun erzählte ihrer Mutter alles was sie bedrückte.
Sejin setzte Jieun aufrecht hin und strich ihr über die Wange.
"Ich weiß, dass es schwer ist. Aber nicht bei jedem ist es so wie bei mir und deinem Vater. Es ist wahrscheinlich für ihn genau so ein Schock wie für dich."
Jieun schüttelte den Kopf.
"Ich habe ihn gesehen. Er ist ein komplettes Arschloch. Ich hasse ihn."
Sejin seufzte.
"Jieun-ah, ich habe dir doch beigebracht nicht voreilig zu urteilen. Du weißt doch gar nicht, was er für Umstände hatte."
Jieun überlegte. Sie hatte Recht. Sein Verhältnis zu seinen Eltern schien auch nicht gut zu sein. Abgesehen davon wusste sie gar nichts über ihn.
"Du hast Recht.", sagte sie langsam. Plötzlich löste sich ihre Mutter langsam auf.
"Eomma, was passiert hier?", schrie Jieun.
"Es ist für dich noch nicht an der Zeit mein Schatz. Geh wieder zurück in deine Welt."
Jieun hielt den Arm ihrer Mutter fest.
"Ich will aber nicht. Ich will bei dir bleiben." Sejin schüttelte den Kopf.
"Das kann ich nicht zulassen. Du kannst dein Leben nicht einfach wegwerfen. Es ist sehr wertvoll Jieun-ah. Bleib glücklich und gebe niemals auf. Du bist doch meine kleine Kriegerin.", sagte Sejin lächelnd.
Jieun konnte ihre Hand nicht mehr spüren. Sie löste sich immer mehr auf. Sejin floss eine Träne runter. Sie gab Jieun noch einen Kuss und sagte: "Vergiss nicht meine Worte Jieun-ah und wehr dich nicht. Du musst es aushalten. Ich werde immer auf dich aufpassen mein Püppchen. Saranghae"
Jieun nickte. Danach löste sie sich komplett auf. Jieun wischte sich ihre Tränen weg.
"Saranghae Eomma", flüsterte sie. Dann schloss sie die Augen.

"Sie sah gar nicht so schwer aus, aigooooo mein Rücken."
Langsam öffnete sie ihre Augen. Wessen Stimme war das? Es war noch alles leicht verschwommen und ihr Kopf tat weh.
Was war passiert?

Es war so gemütlich. Jieun spürte etwas sanftes. War das Fell? Sie fühlte weiter...

"Bist du endlich wach?"

So geschmeidig...etwas langes mit einer Abrundung...plötzlich wieder so weich...es bewegt sich...Moment.....

"Könntest du aufhören mich so zu betatschen? Ich fühle mich belästigt!"

....LIPPEN?!

"Ya!"

Mit einem Rumms knallte Jieun auf den Boden.
"Ah, was soll das?!", rief sie bestürzt. Vor ihr stand...Jungkook?! Er kratzte sich am Nacken und und schaute nervös hin und her. Dann zeigte er auf Jieun und rief:
"Was kann ich dafür, wenn du...wenn du...naja..meine..."
Mit einer Hand fasste er nervös an seine Lippen. Jieuns Augen weiteten sich.
Sie hatte doch nicht wirklich....?
Schnell stand sie auf, was jedoch ein Fehler war. Ihr wurde schwindelig und sie kippte nach hinten.
Jungkook eilte nach vorne und zog ihre Hand, worauf sie in seiner Brust landete. Er umfasste ihre Taille und hielt sie fest.
"Alles ok?", fragte er besorgt.
Sie schaute auf und ihre Augen trafen sich. Für einen Moment starrte Jieun einfach nur in seine Augen. Er hat schöne Augen...was mache ich denn da?!
Schnell riss sie sich los von ihm und zupfte ihr Haar zurecht.
"Ja..danke."
"Kein Problem.", sagte Jungkook und kratzte sich wieder am Nacken.

Broken Doll [German]Where stories live. Discover now