Kapitel 52:

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„Wie geht es deiner Mutter? Ist sie vor Sorge gestorben?", fragt Steve, als wir wieder zurück ins Gebäude schlendern.

„Nein, meine beste Freundin hat die meiste Zeit mit ihr verbracht, also... Apropos, sie ist ein riesen Fan von dir. Könntest du für mich ein Autogramm klarmachen?"

Steve lächelt breit. „Wieso eigentlich nicht?"

„Danke."

Wir gehen langsam weiter und für mehrere Sekunden sagt keiner ein Wort. Es ist, als wäre nicht nur diese peinliche Ruhe vorhanden, sondern als wüsste keiner von uns beiden, was wir zueinander noch zu sagen haben. Ich glaube, dass niemand noch etwas zu sagen hat. Wir wissen, was wir getan haben und das zu der ganzen Welt. Ich weiß nicht, ob wir gefeiert oder gehasst werden. Aber ich denke weder noch. Vielleicht versuchen die Menschen das alles zu vergessen und die Toten mit Trauer zu begraben, wie sie es mit ihren Erinnerungen versuchen. Andere Menschen auf der Welt wissen nicht mal genau, was passiert ist und werden es per Internet oder Fernseher herausfinden. Und wenn sie es tun, sehen sie bloß Bilder und Videos, wie sie es auch sehen sollen. Dass Sokovia nie wieder so sein wird, wie es einmal war, ist jedem klar. Ein großes leeres Loch ist mitten in der Stadt, genauso wie in meinem Herzen. Ich denke, dass ich deswegen Ultrons Herz herausgezerrt habe. Er soll das fühlen, was ich auch fühle.

„Und wie geht es jetzt weiter?", frage ich Steve, um meinen Gedanken darüber zu entkommen.

„Wir haben ein neues Team. Wir sollten sie bereitmachen."

Mit den Worten schreiten wir ins Gebäude hinein, wo wir ins Inneren Gelände gehen, wo ich noch vorhin stand. Dort steht – denke ich – nie jemand. Deswegen sind da bestimmt immer wieder Personen, die gerne alleine sein wollen und die Wand bestarren. Jetzt steht Natascha dort und schaut nachdenklich die Wand an. Sie ist bestimmt in Gedanken über Bruce versunken, der einfach gegangen ist. Er braucht einfach Auszeit von all dem, was in den letzten Wochen passiert ist. Erholung. Das braucht jeder. Aber irgendwie fühle ich so etwas nicht bei mir. Ich bin in TOP-Form und ich spüre, wie sehr sich mein Körper ausdehnt. Ich entdeckte eine neue Kraft in mir, die ich noch nie zuvor gesehen habe oder gar wusste, dass ich sie besitze. Ich habe Angst vor mir selbst, wenn ich so denke, dass es noch mehr über mich gibt, was selbst ich nicht oder niemals wissen werde.

„Willst du weiter die Wand anstarren, oder ran an die Arbeit gehen?", unterbricht Steve Natascha. „Ich meine die Wand ist ziemlich interessant."

„Ich dachte, ihr beiden sieht Tony immer noch tief in die Augen." Sie kommt auf uns zu. „Wo stehen wir?"

Ich reiche ihr das Tablett, auf dem allen restlichen Personen stehen, die als Avenger perfekt wären. Es sind auch die Personen, die wir bisher kennen, die als Avenger zur Verfügung sind. Andere gibt es nicht. Und wenn, dann werden wir sie schon finden. Irgendwie.

„Tja, wir sind nicht die Jenkis von siebenundzwanzig."

„Ein paar Schlagmänner haben wir trotzdem.", wiederspreche ich Steve.

„Sie sind gut ... aber kein Team.", meint Natascha.

„Dann bringen wir sie mal in Form."





The End

Freya: Age of UltronWo Geschichten leben. Entdecke jetzt